Freitag, 17. April 2015

Caritas-Dienstgeberseite zur Aufwertungskampagne im Sozial- und Erziehungsdienst

Die in der gestrigen  Pressemitteilung der Caritas-Dienstgeberseite in der AK geäußerte Befürchtung

"Geforderte Höherstufung im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst bedroht auch das Lohngefüge in Einrichtungen der Caritas."

...unterstreicht die Aufrufe an die Beschäftigten der Caritas, sich an den aktuellen Tarifauseinandersetzungen aktiv zu beteiligen: was die Ver.di-Kollegen im Bereich des öD durchsetzen, wird nicht nur dort den SuE-Beschäftigen zugute kommen, sondern auch entscheidend die tarifliche Entwicklung und die Wertigkeit der Tätigkeit bei der Caritas bestimmen!


1 Kommentar:

  1. ... und was die Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst nicht erreichen, wird bei anderen Trägern erst recht nicht erreicht werden können.

    Und noch eine Anmerkung:



    Seit der Neufassung des TVöD, der im Jahr 2005 den BAT abgelöst hat, haben sich die Tarifpartner verpflichtet, eine neue Entgeltordnung für die Eingruppierung zu vereinbaren. Bisher liegt lediglich die seinerzeitige "Grundsatzeinigung" vor. In sämtlichen Verhandlungsrunden haben die öffentlichen Arbeitgeber seither deutlich gemacht, dass Sie lediglich Verschlechterungen wünschen und verschleppen damit eine Einigung..

    Das ist für die Gewerkschaften nicht akzeptabel. Die Arbeitsanforderungen werden immer höher, was sich auch in der Eingruppierungsregelung niederschlagen muss. Im KiTA-Bereich hat Bayern einen bayerischen Erziehungs- und Bildungsplan (BEP) vorgelegt, der wesentliche Inhalte des Lehrplans von Grundschulen aufnimmt. Mit der Neufassung des BayKiBiG wurde der schöne Begriff "Integration" durch "Inklusion" ersetzt. Das verlangt deutlich mehr Qualität, die von den Erzieherinnen zu leisten ist.

    Wenn nach zehn Jahren die Verpflichtungen von 2005 noch nicht eingehalten werden, dann darf es nicht verwundern, dass die Gewerkschaften - neben ver.di ist im KiTA-Bereich insbesondere die DGB-Gewerkschaft GEW beteiligt - dort aktiv werden, wo es "am meisten brennt". Und das ist bei den Eingruppierungen in sozialen Diensten, im Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) und in der Pflege der Fall. Eine Erzieherin verdient nach 5 Jahren Ausbildung und mehrjähriger Berufstätigkeit immer noch weniger als der Chemielaborant, der nach zwei Jahren Ausbildung als Berufsanfänger tätig wird. Dabei gehört die Arbeit für und mit Menschen zu den wertvollsten Diensten, die in einer Gesellschaft geleistet werden können - und die sich ein Sozialstaat leisen muss. Und diese Leistung muss auch entsprechend honoriert werden. Der krasse Fachkräftemangel zeigt, dass das nicht mehr der Fall ist.


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