Freitag, 30. Juni 2017

Wechsel im DCV-Vorstand: Für Professor Georg Cremer wird Eva Maria Welskop-Deffaa Vorstand Sozial- und Familienpolittik

Heute wird Prof. Georg Cremer nach 27 Jahren Tätigkeit als Generalsekretär und Vorstand in Freiburg verabschiedet. Das Amt des Vorstands  Sozial- und Fachpolitik tritt Eva Maria Welskop-Deffaa an.

Prof. Cremer konnte man immer als profilierten, leidenschaftlichen Sozialpolitiker wahrnehmen, der Konflikten weder mit Politikerinnen und Politkern noch mit Fachkolleginnen und -kollegen aus dem Weg gegangen ist. Sein jüngstes Buch "Armut in Deutschland" in dem er sich sowohl in die konkreten Verästelungen der Problemlagen begibt als auch mit einer vermeintlichen Skandalisierungsrhetorik befasst, ist anregend und zeigt ein warmherziges Interesse - und man muss natürlich, wie bei anderen Autoren auch, nicht alle seine Positionen teilen.
Bemerkenswert ist, darauf haben wir im Blog mehrfach hingewiesen, Cremers Plädoyer für eine Stärkung der Gewerkschaften im Dienstleistungsbereich, weil nur so einer weiteren Verschärfung der Lohnungleichheit begegnet werden könnte.

Mit Eva Maria Welskop-Deffaa kommt nicht nur erstmals eine Frau zu DCV-Vorstandsehren, sondern auch eine Kollegin, die unmittelbar aus dem ver.di-Bundesvorstand wechselt (dort war sie seit 2013 zuständig für die Bereiche Sozialpolitik, Gesundheitspolitik, Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik, Erwerbslose, Teilhabepolitik und Schwerbehindertenvertretung, Migrantinnen und Migranten).

Wir sind bekanntlich ohnehin der Überzeugung, dass sich die Stärkung des Caritas-Gedankens durchaus mit einer Stärkung des Gewerkschaftsgedankens verbinden lässt.


Donnerstag, 29. Juni 2017

Kirchliches Arbeitsrecht in der Diskussion

Am Dienstagabend (27. Juni 2017) fand an der Hochschule Düsseldorf eine Diskussionsveranstaltung zum Thema

„Kirchliches Arbeitsrecht in der Diskussion – Caritas und Diakonie, zwei bedeutende Arbeitgeberinnen von Fachkräften Sozialer Arbeit“

statt.


Eingeladen hatte der Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften gemeinsam mit seinem Förderverein.

Link zum Veranstaltunginfo

Hintergrund der Veranstaltung war der Umstand, dass die beiden großen kirchlichen Wohlfahrtsverbände Caritas und Diakonie wichtige potenzielle Arbeitgeberinnen für Absolventinnen und Absolventen des Studiums der Sozialen Arbeit sind.

Dienstag, 27. Juni 2017

Digitalisierung und Gute Arbeit: ver.di-Studie zu Digitalisierung und Arbeitsqualität im Dienstleistungssektor


Die vom ver.di-Bereich Innovation und Gute Arbeit herausgegebene Studie " Digitalisierung und Arbeitsqualität" basiert auf den Daten des DGB-Index Gute Arbeit 2016 und beleuchtet unter anderem Fragen zu Arbeitsbelastung, -menge, Multitasking, mobile Arbeit, Work-Life-Balance, Veränderung von Entscheidungsspielräumen, Überwachung/Kontrolle durch digitale Technik, Beteiligung bei Technikeinführung und Qualifizierung.

Unterschiede zwischen den Arbeitsbedingungen von Frauen und Männern sowie die Branchen IKT, Banken, Öffentliche Verwaltungen, Verkehr, Einzelhandel, Krankenhaus und Energieversorgung sind gesondert betrachtet worden. Die Branchenauswertungen werden von den jeweiligen ver.di-Bundesfachbereichsleitungen kommentiert.

Darüber hinaus gibt der Anhang zur Sonderauswertung einen Überblick über Studien zur Digitalisierung in den Branchen, greift das Thema Geschlechter(un)gerechtigkeit auf und stellt derzeitige ver.di-Aktivitäten für Gute Digitale Arbeit vor.

Die Ergebnisse zeigen u.a.:

Montag, 26. Juni 2017

Mangel an Fachpersonal in Kindertagesstätten wird immer größer - Aus- und Weiterbildungsoffensive überfällig

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) bekräftigt ihre Forderung nach einer Aus- und Weiterbildungsoffensive für Beschäftigte in Kindertagesstätten. Die Lücke zwischen dem wachsenden Angebot an Kita-Plätzen und dem für eine sachkundige und qualifizierte Betreuung notwendigen Fachpersonal werde immer größer. „Die Ausbildungskapazitäten müssen dringend aufgestockt und die Ausbildung muss attraktiver gemacht werden. Fachlicher Standard muss dabei die ‚staatlich anerkannte Erzieher/in‘ sein“, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Wolfgang Pieper am Mittwoch.

Infolge der deutlichen Ausweitung des Angebots an Kita-Plätzen – zuletzt durch den vom Deutschen Bundestag beschlossenen Ausbau um 100.000 Plätze – hinke die Personalausstattung immer deutlicher hinter dem Betreuungsbedarf und den fachlichen Anforderungen hinterher. Der Fachkräftemangel in den Kitas werde immer gravierender, betonte Pieper.

Es sei nicht länger hinnehmbar, dass der Ausbau der Kitaplätze bis heute zu Las-ten der Qualität in Kitas und der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten gehe. Die Arbeit mit guten Bildungskonzepten, Gesundheits- und Sprachförderung sowie die Bewältigung der Anforderungen an Inklusion seien nur einige Aufgaben in Kitas, die für Bildungsprozesse der Kinder und deren Persönlichkeitsentwicklung wichtig sind. „Damit dies gelingt, braucht es eine deutliche Verbesserung der Fachkraft-Kind-Relation, diese müssen Vor- und Nachbereitungszeiten, Leitungs-freistellung, Qualifizierungszeiten und Ausfallzeiten berücksichtigen“, forderte Pieper.

Die bisherigen Ausbildungszahlen reichten nicht aus, um den zukünftigen Bedarf an Fachkräften zu decken. Die Ausbildungskapazitäten müssten erheblich erwei-tert werden. „Zudem muss überall das Schulgeld abgeschafft und die Ausbildung mit einer tariflich festgeschriebenen Ausbildungsvergütung deutlich attraktiver gemacht werden“, sagte Pieper weiter. Quereinsteigern sollten die Wege in eine reguläre Ausbildung geebnet werden. „Um dem Fachkräftemangel in den Kinder-einrichtungen zu begegnen, müssen darüber hinaus auch Qualifizierungsmög-lichkeiten für bisherige Ergänzungskräfte – Kinderpflegerinnen und -pfleger – zu staatlich anerkannten Erzieherinnen und Erziehern verbessert werden“, erklärte Pieper.

Ein Wettbewerb um die billigsten Löhne sei auszuschließen. „Dafür ist es not-wendig, die Einrichtungen finanziell so auszustatten, dass unabhängig von der Trägerschaft eine tarifgerechte Entlohnung auf dem Niveau des öffentlichen Dienstes ermöglicht wird“, sagte Pieper.

Auf keinen Fall dürften die qualitativen Anforderungen an die wichtige und an-spruchsvolle Arbeit der frühkindlichen Bildung in den Kitas gesenkt werden. Die Anrechnung von Auszubildenden oder Praktikantinnen auf den Stellenschlüssel müsse ausgeschlossen werden. Eine deutliche Absage erteilt ver.di dem Anlie-gen mit „Schmalspurausbildungen“ den Fachkräftemangel zu beheben. „Wir brauchen gute Qualität für gute Kitas“, stellte Pieper klar.

Quelle: Pressemitteilung Ver.di 21. Juni 2017

Sonntag, 25. Juni 2017

Sitzung der Bundeskommission der Arbeitsrechtlichen Kommission der Caritas am 22. Juni 2017

Die Sitzung der Bundeskommission der Arbeitsrechtlichen Kommission der Caritas ist am 22. Juni 2017 offensichtlich ohne nennenswerte Ergebnisse zu Ende gegangen.

Auf der Tagesordnung standen Regelungen für den Rettungsdienst. Die Mitarbeiterseite forderte die Übernahme des TVöD auch für den Rettungsdienst, wie der Presseerklärung der Mitarbeiterseite zu entnehmen ist:
22.06.2017
ak.mas fordert Übernahme des TVöD auch für den Rettungsdienst
Die Bundeskommission des Deutschen Caritasverbandes ist am 22. Juni 2017 in Köln ohne eine Lösung für die Mitarbeiter im Rettungsdienst zu Ende gegangen. Der Versuch der Mitarbeiterseite (ak.mas), noch im Juni die Notfallsanitäter und Rettungsassistenten durch Übernahme von Regelungen des TVöD (VKA) besserzustellen, war mit der Arbeitgeberseite nicht umsetzbar.
Das Angebot der ak.mas beinhaltete eine bis zur Einführung der neuen Entgeltordnung für alle Mitarbeiter der Caritas gültige Übergangslösung. Die Eingruppierung des seit 2014 existierenden, neuen Berufsbildes Notfallsanitäter war ebenso Bestandteil wie verschiedene Zulagen für Qualifikationen und Leistungen. Damit hätten alle Mitarbeiter im Rettungsdienst eine Aufwertung erfahren.
Thomas Rühl, Sprecher der ak.mas:
"Wir wollen, dass Verbesserungen bei allen Mitarbeitern im Rettungsdienst ankommen. Und das ist am besten mit einheitlichen Lösungen zu erreichen, die im Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes enthalten sind. Berufsbilder haben sich verändert, die Anforderungen sind gestiegen. Wir müssen uns im Interesse der Beschäftigten dafür einsetzen, dass die Entlohnung den Qualifikationen und den Leistungen stärker gerecht wird. Unsere tariflichen Regelungen dürfen den Veränderungen nicht hinterher hinken!"
Die Arbeitgeberseite hat in Köln die Verhandlungen über den von der Mitarbeiterseite erarbeiteten Kompromissvorschlag abgebrochen, so dass keine Lösung mehr möglich war. Das Thema ist nun in den Vermittlungsausschuss überwiesen.
Die neue Berufsbezeichnung des Notfallsanitäters wurde Anfang 2014 in Deutschland eingeführt und hat die bisherigen Rettungsassistenten abgelöst. Die Richtlinien für Arbeitsverträge (AVR) des Deutschen Caritasverbandes bilden diese Veränderung noch nicht ab. Die Mitarbeiterseite (ak.mas) will die in den AVR der Caritas noch bestehenden Regelungslücken bei den Notfallsanitätern und Rettungsassistenten schließen.
Die Dienstgeberseite hatte dem Vernehmen nach völlig andere Vorstellungen und zeigt sich erstaunt:

Pressemitteilung Dienstgeberseite AK vom 23. Juni 2017
Vergütungserhöhung für den Rettungsdienst muss in die Vermittlung
Mitarbeiterseite der AK Caritas lehnt zum Erstaunen der Dienstgeberseite einen gemeinsam ausgehandelten Erhöhungsvorschlag ab
Köln: Die Bundesebene der Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen Caritasverbandes e.V. (AK) konnte sich bei ihrer Sitzung in Köln nicht auf eine Erhöhung der Gehälter für Mitarbeitende im Rettungsdienst einigen. Kurios aus Sicht der Dienstgeberseite ist dabei, dass der ursprüngliche Antrag zur Erhöhung der Gehälter von einem Ausschuss erarbeitet worden ist, bei dem Dienstgeberseite, Mitarbeiterseite und Malteser gemeinsam am Tisch saßen. Er war bereits bei der letzten Sitzung im März auf der Tagesordnung und wurde jetzt von der Mitarbeiterseite (ak.mas) abgelehnt und daraufhin von der Dienstgeberseite in die Vermittlung geschoben.„Wenn es nach den Dienstgebern gegangen wäre, hätten die Mitarbeitenden im Rettungsdienst bereits im April die höhere Vergütung auf dem Konto gehabt. Das hat die ak.mas verhindert, indem sie das bereits ausgehandelte Regelungspaket im letzten Moment wieder aufschnüren wollte“, sagt Hans-Josef Haasbach, Mitglied der Dienstgeberseite und Vertreter der Malteser.Der sogenannte „Kompromissvorschlag“ der Mitarbeiterseite, den die Dienstgeberseite jetzt nicht mehr mittragen konnte, war in Wirklichkeit eine satte Nachforderung. „Das hätte dazu geführt, dass die Vergütungen im Rettungsdienst bei der Caritas zum Teil deutlich über dem gelegen hätten, was am Markt bezahlt wird“, sagt Hans-Josef Haasbach. Grund für die Richtungsänderung der ak.mas könnten politische Erwägungen sein.Die Dienstgeberseite weist außerdem den Vorwurf der Mitarbeiterseite zurück, die Verhandlungen abgebrochen zu haben. Gerade den Maltesern als großem Dienstgeber innerhalb der Caritas ist es ein dringendes Anliegen, das durch das Notfallsanitätergesetz (NotSanG) entstandene neue Berufsbild des Notfallsanitäters und die neuen Anforderungsprofile im Rettungsdienst marktgerecht zu vergüten. „Als einer der größten Arbeitgeber im Rettungsdienst haben wir doch gar kein Interesse daran, diesen Prozess zu verzögern“, sagt Hans-Josef Haasbach. „Wir wolltenweiterverhandeln. Und unsere Hand bleibt auch während der laufenden Vermittlung ausgestreckt.“
Es ist mittlerweile ein bekanntes Spiel der Arbeitgeber im 3. Weg in beiderlei Konfessionen, entrüstet zu erklären, man habe Erhöhungen für die Beschäftigten angeboten und das Angebot sei von der Arbeitnehmerseite schnöde abgelehnt worden.
Man muss nicht groß zwischen den Zeilen lesen, was die Arbeitgeber den Arbeitnehmern vorhalten: nämlich diese würden Vergütungen durchsetzen wollen, die über dem liegen, "was am Markt bezahlt wird", nämlich Vergütungen die dem TVöD entsprechen. Und von diesem Niveau will man bekanntlich nach unten abweichen. 

Die Tarifpolitischen Leitlinien des Deutschen Caritasverbandes haben inzwischen 10 Jahr auf dem Buckel (März 2007). Die dort deklarierten Ziele sind zumindest zum Teil erreicht: die Orientierung an geltenden Tarifen und am Wettbewerb ist Leitnorm geblieben und die Regionalisierung (also die regionale Abweichung nach unten) ist zumindest für die Region Ost realisiert.  

Samstag, 24. Juni 2017

Samstagabend - Zeit für das jüngste Gerücht

Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen ist zu vernehmen, dass nach der Novellierung der Rahmenordnung der Mitarbeitervertretungsordnung (MAVO) von Seiten der (erz-)diözesanen Gesetzgeber einheitlich in allen Diözesen nicht  daran gedacht werde, den Wünschen der Dienstnehmer bei den diözesanen Umsetzungen der Rahmenordnung, die diese natürlich äußern dürften, auch zu entsprechen. Man werde selbstverständlich auch in Bayern an den bewährten Abweichungen zu den außerbayerischen Diözesen (katholische Vorsitzende, Einschränkung der Mitbestimmung bei der Arbeitszeit) festhalten.

Vorletztes Gerücht

Freitag, 23. Juni 2017

Nach der Aktivenkonferenz am 17. Juni 2017 in Kassel: die Aktionen gehen weiter!

Mehr Personal und Entlastung in den Krankenhäusern, dafür gehen wir jetzt zur Bundestagswahl in den Spurt. Rund 170 Kolleginnen und Kollegen ausgewählter Betriebe aus dem ganzen Bundesgebiet und ihre betreuenden Gewerkschaftssekretär/innen hatten sich am 17. Juni 2017 zur Aktivenkonferenz in Kassel getroffen, darunter katholische und evangelische Krankenhäuser, private und öffentliche.

»Wir bohren ein dickes Brett«, stellte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler zum Auftakt einer Konferenz von Aktivist/innen aus Krankenhäusern am 17. Juni 2017 in Kassel fest. Gegen die Gewerkschaftsforderung nach gesetzlichen Personalvorgaben im Krankenhaus gebe es viele Widerstände. Denn es gehe um viel Geld. Und um die grundsätzliche Entscheidung, »ob sich die Gesellschaft dem Wettbewerb unterordnet oder ob sie das humane Antlitz verteidigt«. ver.di setze alles daran, Letzteres zu erreichen.
»Es ist höchste Zeit, laut zu werden und uns in die Politik einzumischen«, appellierte Bühler an die rund 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet. Mit vielfältigen Aktionen hat ver.di in den vergangenen Monaten Druck gemacht, um mehr Personal in die Krankenhäuser zu bringen. Das hat schon viel in Bewegung gesetzt – auch bei der Bundesregierung, die in einigen Bereichen der Pflege Personaluntergrenzen auf den Weg gebracht hat.
Den politischen Druck will ver.di im Bundestagswahlkampf noch verstärken. Zugleich werden bundesweit Kliniken zu Tarifverhandlungen über Entlastung und mehr Personal aufgefordert. In weiteren Häusern setzen Beschäftigte der Überlastung auf betrieblicher Ebene Grenzen.

Berichte und Bilder sowie Informationen zu weiteren Aktionen gibt es hier:
Berichte und Bilder zur Aktivenkonferenz am 17. Juni 2017 in Kassel



Donnerstag, 22. Juni 2017

DGB zu sachgrundlosen Befristungen - Initiativen der Mitarbeiterseite der Zentralkoda zum Thema

Sachgrundlose Befristungen sind Thema im aktuellen arbeitsmarktaktuell des DGB: http://www.dgb.de/themen/

Die Broschüre "Sachgrundlose Befristungen - ein Massenphänomen" stellt Informationen zu Entstehung und aktuelle Situation der gesetzlichen Regelungen zur sachgrundlosen Befristung übersichtlich zusammen, analysiert die Folgen und mündet schließlich in Forderungen zur Abschaffung der sachgrundlosen Befristung und zur Eingrenzung von Befristungen mit Sachgrund.

Die Zentral-Koda hatte die Forderung nach Abschaffung der sachgrundlosen Befristung im Bereich der Katholischen Kirche Anfang März gestellt:
Mitarbeiterseite der Zentral-KODA beantragt Abschaffung der sachgrundlosen Befristung

Für November 2017 ist ein Antrag in der Zentral-KODA in Form eines mehrheitsfähigen Beschlusses ins Auge gefaßt.

Interessant wird sein, inwieweit die Zentral-KODA nach den Bundestagswahlen zur Sache dann politische offene Türen einrennen wird oder aber einen Kontrapunkt zum politischen Trend setzen muss...


Auf die Unterstützung durch die deutschen Bischöfe hatten wir bereits vor einem Jahr hingewiesen:

Mittwoch, 21. Juni 2017

Gesundheitsministerkonferenz: Beschäftigte aus Krankenhäusern und Altenpflege demonstrieren gegen Personalmangel

Beschäftigte aus Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen nehmen die heutige Konferenz der Gesundheitsminister zum Anlass, auf den Personalmangel in der Pflege aufmerksam zu machen. „Wir lassen nicht locker. Immer und immer wieder erinnern wir die politisch Verantwortlichen daran, dass eine gute Pflege und Gesundheitsversorgung genügend Personal braucht“, betont Sylvia Bühler, Mitglied im Bundesvorstand der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). „Wir machen Rabatz, weil die Beschäftigten im Gesundheitswesen unter der Personalnot leiden und viele darüber krank werden. Drei Monate vor der Bundestagswahl erinnern wir die Gesundheitsminister an ihre Verantwortung.“ Bühler appelliert an die Gesundheitsministerinnen und -minister: „Schaffen Sie endlich wirkungsvolle Regelungen für die Beschäftigten in der Altenpflege und den Krankenhäusern und zeigen Sie damit, dass Sie die Alarmsignale verstanden haben.“

Im Rahmen der Gesundheitsministerkonferenz übergibt eine Delegation von Beschäftigten aus dem gesamten Bundesgebiet gemeinsam mit ver.di-Bundesvorstandsmitglied Bühler „Appelle für mehr Personal im Krankenhaus“, die von zehntausenden Bürgerinnen und Bürgern unterzeichnet wurden.

Bundesweit fehlen in den Krankenhäusern 162.000 Stellen, allein 70.000 in der Pflege. In der Altenpflege hat sich der Personalmangel seit Jahresbeginn verschärft, weil durch die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs mehr Menschen Anspruch auf Pflegeleistungen haben. Deshalb hätte spätestens mit dem Pflegestärkungsgesetz III gleichzeitig die Personalbemessung in der Altenpflege eingeführt werden müssen. ver.di fordert eine gesetzlich geregelte bundeseinheitliche Personalbemessung in Altenpflege und Krankenhäusern und Sofortprogramme für mehr Personal.

Dienstag, 20. Juni 2017

83 Jahre Reichskonkordat - was ist des Kaisers und was ist Gottes?

Die Glocken des Petersdoms läuteten, als am Mittag des 20. Juli 1933 unter Anwesenheit eines Fotografen die feierliche Unterzeichnung des Vertrags zwischen dem Deutschen Reich und dem Heiligen Stuhl im Vatikanpalast erfolgte.
(Zitat aus www.spiegel.de)

Mit diesem Vertragswerk wurde zwischen Deutschland und der katholischen Kirche eine Regelung gefunden, was "Gottes" und was "des Kaisers" ist.

Auch heute gibt es (wieder) Diskussionen um die Abgrenzung von Staat und Kirche.

Montag, 19. Juni 2017

Novellierung der MAVO

Heute steht eine weitere Novellierung der MAVO-Rahmenordnung auf der Tagesordnung der Vollversammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD). Die Rahmenordnung ist Grundlage für die entsprechenden (Erz-)diözesanen MAVO-Regelungen in den 27 deutschen (Erz-)Diözesen.

Eine durch den VDD eingerichtete Arbeitsgruppe hat einen Entwurf vorgelegt, dessen letzte Fassung vom 27. März 2017 deutlich macht, dass mit keinen gravierenden Verbesserungen zu rechnen ist, schon gar nicht mit der Berücksichtigung von Forderungen seitens der Mitarbeitervertretungsorgane in der katholischen Kirche, etwa hinsichtlich des  vehement eingeforderten Themas Unternehmensmitbestimmung.

Die wesentlichen Inhaltsänderungen reduzieren sich auf die Festlegung des Einrichtungsbegriffs, die Einbeziehung von Leiharbeitnehmern, Änderungen zur Regelungen zur Gesamt-MAV sowie die Einführung der Möglichkeit eines Wirtschaftsausschusses.

Auch diese kleinen Änderungen waren Gruppen von Dienstgebern schon zu viel, sodass sie in den letzten Wochen vor dem geplanten Beschlusstermin noch vor den Folgen der MAVO-Novellierung warnen glaubten zu müssen.
Prof. Oxenknecht-Witzsch hingegen relativiert sowohl die Aufregung als auch die Erwartungen:
"Warum ein so aufwendiges Verfahren mit einem so begrenzten Regelungsauftrag versehen wurde, erschließt sich in der externen Wahrnehmung nicht." (ZMV 3/2017, S. 145)
Nachtrag 21. Juni 2017: die BAG-MAV berichtet heute, dass die Rahmenordnung vom VDD verabschiedet wurde. 

Im aktuellen Kircheninfo 30/2017 gibt es einen Beitrag unseres Kollegen Christof Mock zum Thema MAVO, den wir hier mit der freundlichen Genehmigung des Verfassers dokumentieren, er wirft einen eher unüblichen Blick auf die Szene:

Sonntag, 18. Juni 2017

Ver.di - Aktionswoche "Guter Lohn - Gute Rente" - morgen Auftaktveranstaltung München

Auftaktveranstaltungen am Montag, 19. Juni 2017


Im Rahmen einer Aktionswoche unter dem Motto „Guter Lohn – Gute Rente“ informiert die Gewerkschaft ver.di in den Betrieben und Dienststellen warum ein Kurswechsel in der gesetzlichen Rentenversicherung dringend notwendig ist.

Link zur Bundespressekonferenz vom Freitag, 16. Juni 2017, 10:00 Uhr
Renten im Sinkflug - Vorstellung neuester Daten zu den Rentenerwartungen in Deutschland
mit
• Frank Bsirske, Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)
• Matthias Günther, Institutsvorstand des Eduard Pestel Institutes

ver.di tv - Für einen Kurswechsel in der Rentenpolitik

Auftaktveranstaltung in München:

Die Auftaktveranstaltung findet im Rahmen einer politischen Mittagspause statt:

Sonntagsnotizen: Wirtschaftspolitik und Migranten

In einem Krefelder Brief vom 13. Juni gegen uneingeschränkten Wettbewerb fordern die Europäischen Arbeiterpriester
... eine andere Wirtschaftspolitik in Europa. Notwendig sei eine Abkehr vom Prinzip des uneingeschränkten Wettbewerbs, der Arbeiter verschiedener Länder weltweit gegeneinander ausspiele, zum Niedergang ganzer Industrieregionen führe und zur fortschreitenden Zerstörung der Umwelt beitrage,

Samstag, 17. Juni 2017

Heute in Bamberg, Regensburg, Fürth und Ingolstadt: Mehr von uns ist besser für alle !

17.06.2017 Bamberg

10:30 Uhr Treffpunkt aller TeilnehmerInnen am Bahnhof
11:00 Uhr Demonstrationszug in die Innenstadt, zum Gabelmann
11:30 Uhr Kundgebung am Gabelmann
12:30 Uhr Übergabe von mehr als 50.000 Unterschriften unserer bayrischen „Appelle für mehr Krankenhauspersonal“ an
Melanie Huml, Staatsministerin für Gesundheit und Pflege (vor Ort)

Kontakt: Christian Ascherl, 0170/5749048



17.06.2017 Regensburg

14:45 Uhr Treffpunkt aller TeilnehmerInnen am Hauptbahnhof
15:00 Uhr Demonstrationszug zum Neupfarrplatz,
15:30 Uhr Kundgebung am Neupfarrplatz

Kontakt: Manuela Dietz, 0160/905 586 52
Klaus Heyert, 0170/574 90 36



17.06.2017 Fürth

11:00 Uhr Treffpunkt aller TeilnehmerInnen am Klinikum Fürth
11:15 Uhr Demonstrationszug zum Platz an der Kleinen Freiheit
12:00 Uhr Kundgebung

Kontakt: Bernhard Bytom, 0160/907 032 03



17.06.2017 Ingolstadt

10:00 Uhr Treffpunkt aller TeilnehmerInnen am Rathausplatz
10:30 Uhr Demonstrationszug zum Josef-Strobl-Platz
11:00 Uhr Kundgebung

Kontakt: Arina Wolf, 0151-53873632


Nachtrag: Bericht im BR vom 17. Juni 2017

Freitag, 16. Juni 2017

Heute in Günzburg: Mehr von uns ist besser für alle!

16.06.2017 Günzburg
15:00 Uhr
Kundgebung Schnöllerplatz (unterhalb vom Stadttor) mit Übergabe der Unterschriften des „Schwäbischen Appells für mehr Krankenhauspersonal“ an Dr. Georg Nüßlein (stv. Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Mitglied der Expertenkommission Pflege).


Kontakt: Stefan Jagel, 0175-433 95 57

Donnerstag, 15. Juni 2017

Bayerischer Aktionstag: "Mehr von uns ist besser für alle"

ver.di fordert mehr Krankenhauspersonal

ver.di Bayern macht zwölf Wochen vor der Bundestagswahl mobil. Mit lokalen Kundgebungen in Bamberg, Günzburg, Ingolstadt, Fürth und Regensburg am 16./17. Juni wird auf die dramatische Personalsituation in den Krankenhäusern aufmerksam gemacht. In Bamberg werden Staatsministerin Melanie Huml über 50.000 Unterschriften „Für mehr Krankenhauspersonal“ überreicht. „Arbeiten im Krankenhaus macht krank. Beschäftigte werden zur chronischen Überschreitung ihrer Belastungsgrenzen genötigt, die Versorgung der Patienten leidet. Damit muss Schluss sein“, betonte Robert Hinke, Leiter des Fachbereichs Gesundheit und Soziales bei ver.di Bayern. „Patienten erwarten eine angemessene Versorgung, die Beschäftigten Entlastung. Mehr Personal ist besser für alle!“


Seit Jahren macht die Gewerkschaft ver.di auf den Personalmangel in den Krankenhäusern aufmerksam. Bundesweit fehlen etwa 162.000 Stellen. Allein in bayerischen Kliniken beläuft sich der Personalbedarf auf 21.000 zusätzliche Stellen, davon allein 10.000 in der Pflege. Deutschland spart am Krankenhauspersonal und gehört im internationalen Vergleich zu den Schlusslichtern in wichtigen Kennzahlen: Während in Dänemark auf 1.000 Einwohner 124 Beschäftigte kommen, in der Schweiz 108 oder Österreich immerhin noch 60, sind es in deutschen Kliniken nur 47 Personen. Besonders bedenklich sind die Verhältnisse in der Pflege. Hier kommen auf 1.000 Behandlungsfälle in Deutschland etwa 18 Pflegefachkräfte zum Einsatz, in Dänemark über 43, in der Schweiz 33 und in Österreich 22.

ver.di hat in den letzten zwei Monaten in Bayern über 50.000 Unterschriften gesammelt. „Kein Bundestagskandidat, kein Gesundheitspolitiker und kein Krankenhausgeschäftsführer wird im Bundestagswahljahr an den Forderungen der Beschäftigten vorbeikommen“, so Hinke. Die Gewerkschafter fordern eine gesetzliche Personalbemessung, kurzfristig 20.000 zusätzliche Vollzeitstellen in der Pflege. Sollten sich Politik und Arbeitgeber ihrer Verantwortung entziehen, müsse man auf tariflichem Wege Lösungen anstreben.

Weitere Informationen:

ver.di Bayern, Landesfachbereich Gesundheit und Soziales


Mittwoch, 14. Juni 2017

ver.di-Studie zu Digitalisierung und Arbeitsqualität im Dienstleistungssektor

Die vom ver.di-Bereich Innovation und Gute Arbeit herausgegebene Studie " Digitalisierung und
Arbeitsqualität" basiert auf den Daten des DGB-Index Gute Arbeit 2016 und beleuchtet unter anderem Fragen zu Arbeitsbelastung, -menge, Multitasking, mobile Arbeit, Work-Life-Balance, Veränderung von Entscheidungsspielräumen, Überwachung/Kontrolle durch digitale Technik, Beteiligung bei Technikeinführung und Qualifizierung.

Unterschiede zwischen den Arbeitsbedingungen von Frauen und Männern sowie die Branchen IKT, Banken, Öffentliche Verwaltungen, Verkehr, Einzelhandel, Krankenhaus und Energieversorgung sind gesondert betrachtet worden. Die Branchenauswertungen werden von den jeweiligen ver.di-Bundesfachbereichsleitungen kommentiert.

Darüber hinaus gibt der Anhang zur Sonderauswertung einen Überblick über Studien zur Digitalisierung in den Branchen, greift das Thema Geschlechter(un)gerechtigkeit auf und stellt derzeitige ver.di-Aktivitäten für Gute Digitale Arbeit vor.

Die Ergebnisse zeigen u.a.:

Dienstag, 13. Juni 2017

Mehr von uns ist besser für alle - 17.06.2017, 11:00 – 15:00 – Grüner Markt, 96047 Bamberg Demo/Aufruf und Unterschriftenübergabe

Wir machen Druck für mehr Personal in unseren Krankenhäusern! Gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen aus Oberfranken und Unterfranken setzen wir ein Zeichen für die gesetzliche Personalbemessung! Komm zu unseren Demos!
 In Bamberg mit der Gesundheitsministerin Melanie Huml
am Samstag, 17. Juni 2017
ab 11.00 Uhr Demozug vom Bahnhof zum Gabelmann
ab 11.30 Uhr Kundgebung am Gabelmann
Wir brauchen Entlastung. ver.di ruft alle dazu auf, die Bundestagswahl zu einer Entscheidung über die gesetzliche Personalbemessung zu machen.

Montag, 12. Juni 2017

Fernsehtipp: Thema "Pflege" bei "Hart aber fair" - heute, 12.6., 21:00 Uhr

Waschen, pflegen, trösten – wer kümmert sich um uns, wenn wir alt sind?

Infos zur Sendung gibt es hier:
Sendungshomepage

Pflege ist hart: Schichtdienst, Stress und schlechte Bezahlung. Die Folge: Überall fehlen Pflegekräfte. Was muss passieren, damit auch in Zukunft noch jemand alte Menschen im Heim oder zu Hause pflegt? Die Diskussion direkt nach der Reportage „Hirschhausens Check-up – Wie gutes Altern gelingt“.
 Gäste sind:

  • Dr. Eckart von Hirschhausen (Mediziner, Autor und Moderator)
  • Prof. Dr. Karl Lauterbach (Arzt, SPD-Bundestagsabgeordneter und -Gesundheitsexperte; stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender)
  • Bernd Meurer (Präsident des bpa – Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste; Betreiber dreier Pflegeheime in Bayern und Rheinland-Pfalz)
  • Anette Dowideit (Wirtschaftsjournalistin, Reporterin Investigativteam „Welt/N24“, Spezialgebiete Gesundheits- und Pflegebranche)
  • Ante Caljkusic (Altenpfleger, arbeitet derzeit als Dozent für Auszubildende in der Pflege)
  • Im Einzelgespräch: Susanne Hallermann (Krankenschwester; Gründungsmitglieds des Vereins „Wir pflegen e.V.“)


Diakonie Hessen: Beschäftigte bekräftigen Widerstand gegen die Fortsetzung des „Dritten Weg“

Beschäftigte bekräftigen Widerstand gegen die Fortsetzung des „Dritten Weg“ in der Diakonie Hessen

In einer Presserklärung vom 7. Juni 2017 des Gesamtausschusses der MAVen im Bereich Hessen und Nassau (GAMAV HN) Diakonie Hessen

wird festgestellt: 

1487 Unterschriften von Beschäftigten der Diakonie Hessen (DH) unterstützen
die aktuellen Resolutionen der Gesamtmitarbeitervertretung (G-MAV) der DH und des
Gesamtausschusses der MAVen in Hessen und Nassau (GAMAV HN) gegen die Fortsetzung
des kirchlichen Sonderwegs im Arbeitsrecht.

891 Mitarbeitende und 596 Mitarbeitervertreter haben sich in der Zeit vom 21.03.- 02.06.2017 namentlich
gegen die Arbeitsrechtssetzung in sog. * Arbeitsrechtlichen Kommissionen ausgesprochen und fordern stattdessen tarifvertragliche Regelungen mit den zuständigen Gewerkschaften.

Die entsprechenden Erklärungen wurden an der Vorstand der Diakonie Hessen weiter geleitet. 


Sonntag, 11. Juni 2017

Veranstaltungshinweis: Vom Pflegenotstand zum Pflegeaufstand - Aktionskonferenz der Partei "Die Linke"

Die Bundestagsfraktion der Linkspartei veranstaltet vom 23. - 24. Juni 2017 eine Aktionskonferenz  unter dem Titel

Vom Pflegenotstand zum Pflegeaufstand

in Berlin

Aus dem Einladungsinfo:
Solidarisch denken und handeln für mehr Personal in Gesundheit und Pflege!
In allen Bereichen der Pflege herrschen Kostendruck, Personalmangel und Unterversorgung.  Für alle, die pflegen, steigt der Druck. Beschäftigte leiden unter Stress, niedrigen Löhnen und prekären Arbeitsbedingungen. Solche Arbeit macht krank und gefährdet die zu Pflegenden. Die Bundesregierung bietet keine Lösungen. Die Pflege- und Krankenhausreformen der letzten Jahre haben die Situation nicht verbessert.
Gibt es Einstiege in den Ausstieg aus dieser Fehlentwicklung? Wieviel Fachkräfte braucht teilhabeorientierte Pflege? Was ist Personalbemessung? Wie kann Pflege solidarisch und bedarfsgerecht 
Gemeinsam wollen wir über Lösungen und Strategien für diese Fragen diskutieren. Wir wollen unsere Antworten hörbar machen und umsetzen. In Kampagnen, Gewerkschaften und Bündnissen vor Ort. Erfolgreiche und innovative Initiativen kommen auf der Konferenz zu Wort.
Weitere Infos mit Hinweisen zu Anmeldemöglichkeiten auf der Infoseite zur Aktionskonferenz

Samstag, 10. Juni 2017

Samstagabend - Zeit für das jüngste Gerücht

Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen ist zu vernehmen, dass nach der Lockerung der persönlichen Loyalitätsverpflichtungen in Form abgestufter Sanktionen auch über entsprechende Veränderungen beim institutionenorientierten Ansatz nachgedacht wird. So sei es etwa vorstellbar, dass Einrichtungen, die keine kirchlichen Arbeitsvertrags- oder KODA-Regelungen anwenden, nicht automatisch ihren Anteil am Selbstbestimmungsrecht der Kirchen verlieren. Man habe das ohnehin in der Vergangenheit auch nicht immer so ernst genommen und hätte große Barmherzigkeit walten lassen. Wesentlicher als die Anwendung profaner AVR-Caritas- oder KODA-Regelungen sei z.B. im Sozialbereich das Flammenkreuz der Caritas an der Fassade des Hauses.

Vorletztes Gerücht

Freitag, 9. Juni 2017

Veranstaltungshinweis: Fachtagung "Jugendberufshilfe braucht bessere Rahmenbedingungen" - 30. Juni 2017 in Berlin

FACHTAGUNG Ausbildung für alle jungen Menschen – nicht ohne uns! Jugendberufshilfe braucht bessere Rahmenbedingungen

Mit dieser Fachtagung bieten der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit und ver.di ein Forum zur Auseinandersetzung mit der aktuellen Förderpolitik und fragen, welche Rahmenbedingungen die Einrichtungen der Jugendsozialarbeit und der Jugendberufshilfe bzw. die betroffenen jungen Menschen brauchen, damit tatsächlich allen eine Ausbildung gelingt.
Fachlich verantwortliche Organisation: IN VIA Deutschland e. V. im Netzwerk der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V. in Kooperation mit ver.di –  Vereinte  Dienstleistungsgewerkschaft




Anmeldeschluss ist der 16. Juni 2017:


Mittwoch, 7. Juni 2017

Krankenhäuser und Altenpflege: Fachkräftemangel begegnen und Arbeitsbedingungen verbessern

Im Gesundheitswesen hängt gute Versorgungsqualität zu großen Teilen davon ab, ob genug fachlich qualifiziertes Personal zur Verfügung steht. Dieser Zusammenhang ist vielfach wissenschaftlich nachgewiesen und wurde nun auch von der Expertenkommission »Pflegepersonal im Krankenhaus« anerkannt (Hickey et al. 2011; Aiken et al. 2010; Schlussfolgerungen Expertenkommission vom 7. März 2017). Deshalb fordert ver.di sowohl für die Beschäftigten im Krankenhaus als auch in der Altenpflege eine verbindliche, bundeseinheitliche gesetzliche Personalbemessung. Doch manche Arbeitgeber missbrauchen den vermeintlichen Fachkräftemangel als Argument, um Politik vom Handeln abzuhalten oder Ausnahmeregelungen zu fordern.


Montag, 5. Juni 2017

La Solidaridad es Amor Político - Solidarität ist die politische Form der Liebe

Der chilenische Jesuit José Aldunate Lyon feiert heute seinen 100. Geburtstag!

Das schöne Zitat zur Solidarität in der Überschrift stammt von ihm und ist mündlich aus Veranstaltungen im Santiago de Chile der Pinochet-Ära überliefert.

In den deutschen Sprachraum haben die Pietenfelder Schwester Karoline Mayer und Norbert Blüm das Zitat getragen.

Der Titel einer der wenigen ins Deutsche übersetzten Texte Aldunates macht seine Aktualität deutlich: "Primat der Arbeit vor dem Kapital : Kommentare zur Enzyklika 'Laborem exercens' aus der Sicht der Kirche Lateinamerikas". Das Buch ist 1983 erschienen.

Im selben Jahr war Aldunate Mitbegründer der Bewegung gegen die Folter Sebastián Aceevedo  ("Movimiento contra la Tortura Sebastián Acevedo") die ein wichtiger  Element im Kampf gegen die chilenische Militärdiktatur wurde. (siehe auch Patricio Guzmáns Film El nombre de Dios)

In konservativen kirchlichen Kreisen Chiles haben Aldunate politische Aktivitäten auch noch  für Aufregung gesorgt, als dieser schon im hohen Alter von 97 Jahren war. Der Versuch, ihn zusammen mit zwei weiteren Jesuiten der nächsten und übernächsten Generation im Vatikan zu denunzieren ging Ende 2014 gründlich schief.

Wie klein doch die Welt ist: Ende der 50er Jahre war Aldunate Exerzitienmeister im Haus der Jesuiten "Padre Hurtado" in Santiago, als dort ein gewisser Jose Bergoglio als junger Jesuit seinen Studien der Geschichte, Literatur und Sprachen nachging...

c.

Sonntag, 4. Juni 2017

Sonntagsnotiz zu Pfingsten - O' Herr, lass Hirn regnen!

Vorgestern, am Freitag, haben wir eine gemeinsame Presseerklärung von DGB Bayern und Freisinger Bischofskonferenz wiedergegeben:
DGB und katholische Kirche in Bayern würdigen ehrenamtliches Engagement für Flüchtlinge

München, 1. Juni 2017. Bei einem Gespräch des Bezirksvorstandes des DGB Bayern mit der Freisinger Bischofskonferenz haben der Vorsitzende des DGB Bayern, Matthias Jena, und der Vorsitzende der Bischofskonferenz und Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, das anhaltend große Engagement zehntausender ehrenamtlicher und hauptberuflicher Helfer für die nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge gewürdigt. „Die Bereitschaft zu helfen ist in den Pfarreien ungebrochen. Dies ist ein beeindruckendes Zeichen, für das wir sehr dankbar sind“, sagte Marx bei dem Gespräch in seinem Amtssitz im Palais Holnstein in München. „Unsere Demokratie lebt von diesem unglaublichen Engagement in der ganzen Gesellschaft, das seit der Ankunft der ersten Flüchtlinge am Münchner Hauptbahnhof vor zwei Jahren anhält. Es ist für mich eine große Freude, das zu sehen“, erklärte Jena.
Am Vortag spielten sich in Nürnberg dramatische Szenen ab:
Es wird ein junger Mensch mitten während eines Projekttages für Toleranz aus der Berufsschule verschleppt. Seine MitschülerInnen und KollegInnen tun etwas, was viel Mut und Courage erfordert – gerade in der »Ordnungszelle« Bayern – und stellen sich ... in den Weg.
(St. Dietl, zitiert aus Facebook)
Nun waren diesmal unabhängige Beobachter anwesend

Samstag, 3. Juni 2017

Samstagabend - Zeit für das jüngste Gerücht

Aus gewöhlich gut unterrichteten Kreisen ist zu vernehmen, es sei geplant, in einer künftigen Grundordnungsnovellierung zwischen schweren und lässlichen Loyalitätsverstößen zu unterscheiden. Wenn schon kirchliche Einrichtungen den 3. Weg missachten, dann solle die Mißachtung des 3. Weges durch Anwendung des 1. Weges als lässlicher, während seine Mißachtung durch Anwendung des 2. Weges als schwerer Loyalitätsverstoß geahndet werden solle.  Hinsichtlich der Anwendung dieser Differenzierung verfüge man bekanntlich über eine lange Erfahrung.

Vorletztes Gerücht

Freitag, 2. Juni 2017

Treffen von Spitzenvertretern von Katholischer Kirche und DGB in Bayern: Sorge um wachsende Ungleichheit der Gesellschaft

München, 1. Juni 2017. Bei einem Gespräch des Bezirksvorstandes des DGB Bayern mit der Freisinger Bischofskonferenz haben der Vorsitzende des DGB Bayern, Matthias Jena, und der Vorsitzende der Bischofskonferenz und Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, das anhaltend große Engagement zehntausender ehrenamtlicher und hauptberuflicher Helfer für die nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge gewürdigt. „Die Bereitschaft zu helfen ist in den Pfarreien ungebrochen. Dies ist ein beeindruckendes Zeichen, für das wir sehr dankbar sind“, sagte Marx bei dem Gespräch in seinem Amtssitz im Palais Holnstein in München. „Unsere Demokratie lebt von diesem unglaublichen Engagement in der ganzen Gesellschaft, das seit der Ankunft der ersten Flüchtlinge am Münchner Hauptbahnhof vor zwei Jahren anhält. Es ist für mich eine große Freude, das zu sehen“, erklärte Jena.

Einig waren sich DGB Bayern und Freisinger Bischofskonferenz in ihrer Sorge um eine zunehmende Ungleichheit in der Gesellschaft. „Inzwischen wird die wachsende Ungleichheit auch als ökonomisches Problem erkannt, und nicht mehr nur als ein moralisches, das vermeintliche Gutmenschen von den Kirche oder den Gewerkschaften beklagen“, sagte Marx. Die Erträge aus Vermögen seien stärker gestiegen als diejenigen aus Erwerbsarbeit. Nach Einschätzung von Jena liegen katholische Kirche und DGB bei diesem Thema „nahe beieinander“. Zentral sei bei dem Thema Ungleichheit auch, dass es für gleiche Arbeit auch den gleichen Lohn geben müsste. Hier komme der Tarifbindung, die in Bayern bei nur noch 53 Prozent liegt, wichtige Bedeutung zu. Marx betonte, dass sich die Kirche für starke Gewerkschaften einsetze. „Für das Funktionieren der Sozialen Marktwirtschaft brauchen wir starke Tarifpartner und Betriebsräte.“ Flächentarifverträge seien eine „große Errungenschaft“.

Mit Blick auf die Digitalisierung und fortschreitende Veränderungen in der Arbeitswelt mahnten beide Seiten die Wichtigkeit einer Transformation der Sozialen Marktwirtschaft an. „Arbeit wird nach zuhause und in die Freizeit verlagert, ohne Zeiterfassung und ohne Vergütung“, sagte Jena. Dadurch geht nach Einschätzung der Gesprächsteilnehmer auch unter der Woche Zeit für soziales Engagement oder die Familie verloren. Marx forderte, bei der Digitalisierung im Auge zu behalten, was dem Menschen diene und dessen Freiheit ermögliche. „Wir sollten dringend über die Humanisierung der Arbeitswelt diskutieren.“ In diesem Zusammenhange lehnten beide Seiten jedwede Aufweichung des Sonntagsschutzes ab.

Weitere Themen waren das Absinken des Rentenniveaus und die damit verbundene drohende weitere Zunahme der Altersarmut sowie eine Beteiligung von Arbeitnehmern am Produktionsvermögen. (kel/df)

(Hervorhebungen von uns)
Quelle: DGB Bayern Pressemitteilung vom 1. Juni 2017