Damit befinden sich zurzeit Teile aller Bundesländer im unbefristeten Streik für eine Aufwertung der Sozial- und Erziehungsdienste. Insgesamt beteiligten sich heute mehr als 40.000 Beschäftigte der Sozial- und Erziehungsdienste am Streik.
Tausende Kindertagesstätten und andere Einrichtungen der Sozial- und Erziehungsdienste blieben bundesweit geschlossen. Aufgerufen sind unter anderem Erzieherinnen und Erzieher in Kitas, Horten und an offenen Ganztagsschulen, Sozialarbeiter und Sozialpädagoginnen in Jugendzentren, in der Schulsozialarbeit und im allgemeinen Sozialdienst, Erzieher und Heilpädagoginnen in Heimen für Kinder und Jugendliche sowie Beschäftigte in Einrichtungen der Behindertenhilfe.
"Die Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst müssen dringend nachhaltig aufgewertet werden. Die Arbeit mit und für Menschen hat deutlich mehr Anerkennung verdient", betont der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske. Qualifizierte Ausbildung und gute Arbeit komme den Kindern zugute. "Das wissen auch die Eltern, die die Forderungen der Erzieherinnen unterstützen und großes Verständnis für den Streik signalisieren."
Bsirske machte deutlich, dass die Aussage der Arbeitgeber, die Forderungen seien nicht bezahlbar, nicht überraschend, aber dennoch falsch sei. Die aktuelle Steuerschätzung rechne bis 2019 mit Mehreinnahmen von etwa 38 Milliarden Euro für Bund, Länder und Kommunen, das sind etwa acht Milliarden Euro pro Jahr. Für die Kommunen belaufen sich die unvorhergesehenen Mehreinnahmen auf 4,1 Milliarden Euro, knapp eine Milliarde Euro pro Jahr. Weitere hohe Mehreinnahmen für die Länder kann die anstehende Reform der Erbschaftssteuer bringen, nachdem das Bundesverfassungsgericht die bisherige steuerliche Begünstigung von vererbtem Betriebsvermögen für verfassungswidrig erklärt hatte.
Für Nachfragen von Eltern hat ver.di eine zentrale Hotline eingerichtet. Sie ist von Montag bis Freitag jeweils von 7 bis 20 Uhr und samstags von 9 bis 16 Uhr unter der kostenfreien Servicenummer 0800-8373415 oder 0800-verdi15 zu erreichen.
ver.di fordert eine Neuregelung der Eingruppierungsvorschriften und Tätigkeitsmerkmale, die für die rund 240.000 Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst zu Einkommensverbesserungen von durchschnittlich zehn Prozent führen würden. Indirekt profitieren von einem Tarifergebnis mit den kommunalen Arbeitgebern auch die mehr als 500.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst bei freien und kirchlichen Trägern.
[Ver.di-Medieninformation vom 11.5.2015]
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