Sonntag, 4. Januar 2015

Wochenrückblick - kirchliches Arbeitsrecht in den Medien

In den ersten Tagen des neuen Jahre ist das kirchliche Arbeitsrecht noch nicht allzu heftig Thema in den Medien gewesen.

3 Artikel fanden wir dann doch bemerkenswert:

  • Die Neuer Osnabrücker Zeitung berichtet unter dem Titel Caritas-Tarifgespräche im Norden könnten schwierig werden über die Sitzung der Regionalkommission Nord am kommenden Mittwoch.
    Wenn man das Zitat des Osnabrücker Caritasdirektor Franz Loth liest, mit der Festtellung, das Lohnniveau der Caritas gehöre zur bundesweiten Spitze:
    „Ein Branchenvergleich des unabhängigen Fachmagazins ,Wohlfahrt intern‘ belegt, dass wir durchgängig sehr gute Gehälter zahlen, in einigen Arbeitsfeldern sogar besser als das, was Verdi mit den kommunalen Trägern verhandelt hat.“
    könnte man ja fast auf die Frage verfallen, wozu dann überhaupt verhandelt wird, wenn doch alles in Ordnung ist?
    Aber mit der Fesstellung von "Verhandlungsführer Negwer, es müsse ein Abschluss gefunden werden, der die Probleme der Einrichtungen in der Altenhilfe nicht weiter verschärfe" wird schon auch klar, dass der Bereich Altenpflege in der Region Nord sich gegenüber den Standard-Tarifentwicklungen in öD bzw. der sich daran orientierenden Bundesebene der AK sich, sagen wir mal bescheidener entwickeln soll.
    Apropos: Wohlfahrt intern - die haben Mitte vergangenen Jahres die Diakonie (Diakonie vor allen - warum die Konkurrenz nicht mithalten kann)  und ein Jahr davor die Caritas ("Caritas schlägt alle") an der Spitze gesehen.
    Die diffenzierte Übersicht, wie es bei der Caritas aussieht (im Vergleich zum öD), wird natürlich von uns vorgenommen: Caritas - 2.Weg/3. Weg - der Stand der Dinge
    Für Caritas-freundliche Tarifvergleiche empfehlen wir den Monat März 2015: dann werden in den meisten (West-)Regionen die Tarife wieder einigermaßen TVöD-kompatibel sein und die durch verspätete und anders konzipierte Tariferhöhungsschritte seit dem 1.3.2014 erlittenen realen Verluste sind wieder vergessen.
    .
  • Das Regionalfernsehen für die Region Neckar-Alb rtf1 berichtet über eine Stellungnahme von "Wir sind Kirche" zum Verfassungsgerichtsurteil vom 22. Oktober 2014, die "Wir sind Kirche" am 21. November abgegeben hat: „Kirche muss auf Privilegien verzichten, wenn sie glaubwürdig sein will“.
    Wir zitieren aus der Stellungnahme:  
  • Bereits die Pastoralkonstitution des Konzils „Gaudium et spes“ (Die Kirche in der Welt von heute) hat 1965 sehr deutlich erklärt: „Die Kirche„setzt … ihre Hoffnung nicht auf Privilegien, die ihr von der staatlichen Autorität angeboten werden. Sie wird sogar auf die Ausübung von legitim erworbenen Rechten verzichten, wenn feststeht, dass durch deren Inanspruchnahme die Lauterkeit ihres Zeugnisses in Frage gestellt ist, oder wenn veränderte Lebensverhältnisse eine andere Regelung fordern.“ (GS 76). Diese Verzichterklärung des Konzils hat der katholische Sozialethiker Oskar von Nell-Breuning (1890-1991) als einen der Höhepunkte des Konzils bezeichnet. 
  • Und schließlich sorgt sich Daniel Deckers in der FAZ um den Reformkurs der Katholischen Kirche: "Die Sturzgefahr wächst" den ein 78jähriger Papst als furiosen Aufbruch gegen gefährliche innerkirchliche Widerstände gestaltet.

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