Samstag, 14. Mai 2016

Samstag abend: Zeit für das jüngste Gerücht

Aus gewöhnlich gut unterrichten Kreisen ist zu vernehmen, dass Kirche und Caritas im Zusammenhang mit der dieser Tage erscheinenden Boeckler-Studie zur Flucht aus der Unternehmensmitbestimmung für ihren Bereich feststellen können, dass etwa bei der Caritas diese Flucht nicht stattfindet. Eine Unternehmensmitbestimmung gäbe es bei der Kirche und ihrer Caritas nicht, das sei ein wirksames Mittel gegen entsprechende Fluchttendenzen. Den Mitarbeitenden sei mit der fehlenden Unternehmensmitbestimmung breite Möglichkeiten eröffnet, diese zu fordern. Kollektives Betteln müsse schließlich auch eingeübt werden und im Gegensatz zum weltlichen Bereich, wo offenbar mehr Vertrauen in die Kompetenz der Beschäftigten bei der Mitbestimmung besteht, wisse man bei der Kirche besser über die Sündhaftigkeit und Fehlbarkeit der Beschäftigten Bescheid und habe dementsprechend auch die Beteiligungsrechte gestaltet.
Gleichwohl sei und bleibe man der Auffassung, dass die positive Entwicklung der Sozialpartnerschaft in Deutschland, die in der Tarifautonomie sowie in der betrieblichen Mitbestimmung und der Unternehmensmitbestimmung ihre institutionellen Grundlagen findet*, eine maßgebliche Grundlage positiver gesellschaftlicher Entwicklungen sei. Man habe allerdings bewusst von der Sozialpartnerschaft in Deutschland und nicht von der Sozialpartnerschaft in der Kirche geredet. Die Kirche sei bekanntlich eine Gemeinschaft von Sündern und Heiligen, die Sünder nenne man dabei in der Dienstgemeinschaft Dienstnehmer, während die Heiligen den Titel Dienstgeber trügen.

Vorletztes Gerücht

*EKD-Texte

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