und die Tagesschau führt weiter aus:Fronleichnamsmesse mit Flüchtlingsboot
"Ihr Schrei ist Gottes Schrei"
"Wer Menschen im Mittelmeer ertrinken lässt, lässt Gott ertrinken." Mit diesen Worten hat der Erzbischof Woelki vor dem Kölner Dom die Fronleichnamsmesse gefeiert - mit einem Flüchtlingsboot als Altar. Flüchtlinge waren auch ein Thema beim Katholikentag in Leipzig.Es ist schön, dass sich die Kirche hier der gemeinsamen Werte mit den Gewerkschaften besinnt.
Im Vordergrund steht der Mensch, jeder einzelne Mensch - denn der Mensch ist das Ebenbild Gottes (edit: oder, wie es Kardinal Marx zum Katholikentag ausdrückte: "Es gelte ..., die Menschen in den Mittelpunkt des politischen Handelns zu stellen und nach Lösungen im Sinne der Menschen zu suchen).
Menschenrechte wie die Koalitions- und Religionsfreiheit gehören zu Deutschland und Europa. Für die Religionsfreiheit gilt das spätestens seit dem "Augsburger Religionsfrieden" von 1555. Unter der (nachträglich eingeführten) Formel Cuius regio, eius religio ermächtigte der Augsburger Religionsfrieden den jeweiligen Landesherrn dazu, die Religion seiner Untertanen zu bestimmen - so, wie das wohl heute noch mancher Fürstbischof gerne hätte. Religionsfreiheit gilt auch für Muslime. Und wer flüchtende Muslime willkommen heißt, darf diesen und erst recht Christen anderer Konfessionen die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit und eine Gleichberechtigung im kirchlichen Dienst nicht verweigern (vgl. § 14 Abs. 1 S. 2 MAVO Bayern).
Als Gewerkschafter erinnern wir uns heute auch an den letzten Katholikentag in Regensburg. Unter dem Motto "Brücken bauen" hatte Frank Bsirke ein offenes Gespräch mit Kardinal Marx angeboten - der dieses Gespräch verweigert hat. Und auch diesen Katholikentag hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz versäumt, sich zu revanchieren und seinerseits einen Gesprächstermin anzubieten und eine Einladung zu einer Diskussion auszusprechen. Verweigerung, statt gemeinsam interessierende Fragen im Dialog zu lösen?
Dazu passt dann auch, dass die mehrfachen Bitten, den gewerkschaftlich organisierten kirchlichen Mitarbeitern (zuletzt durch die bayer. Fachkommission Kirchen für Regensburg) einen Stand auf dem Katholikentag zu genehmigen, immer abgelehnt wurden.
Für Marx und die "Macher des Katholikentags", so scheint es, stehen die AfD und die Kirchengewerkschaft ver.di auf einer Stufe. Wir möchten daher eine Nachricht des Domradio etwas abwandeln und ausführen:
Die Kirchen tun sich mit den Gewerkschaftern schwer. .... Der Dialog findet über die Medien statt",.So könnte der Ton zunehmend rauer werden. Glaubwürdigkeit sieht für einen Bischof, der sich so gerne als Sozialbischof geriert, jedenfalls etwas anders aus.
"Wein predigen und Wasser ausschenken"hat das Kircheninfo 28 berichtet.
Wenn denn das Thema "kirchliches Arbeitsrecht" essentiell für die Lebensäußerung der Kirche wäre, müsste es an Beiträgen und Veranstaltungen zu diesem Thema und zum Dialog mit Gewerkschaften eine regelrechte "Überschwemmung" geben.
Das Gegenteil ist der Fall. Wer das Suchwort "Arbeitsrecht" auf der hp des Katholikentages eingibt, landet keinen (!) Treffer.
Und das ist dann wohl auch der Grund, warum wir uns mit dem "100sten Katholikentag in Leipzig" eher am Rande beschäftigen. Die Situation der Katholiken in Leipzig erscheint symptomatisch. Lediglich 4,3 Prozent der rund 570.000 Einwohner der sächsischen Stadt sind katholisch. Die Amtskirche gerät in der Welt zunehmend in die Situation, den Wandel von der Volkskirche zur gesellschaftlichen Randgruppe zu erleben. "Die Amtskirche" will es scheinbar so.
Und daran wird auch ein Grußwort unseres geschätzten Pontifex Franziskus aus Rom nichts ändern können.
"Seht, da ist der Mensch!" In unserer Gesellschaft erleben wir so oft den geschundenen Menschen. Wir sehen, wie andere über den Wert seines Lebens befinden und ihn in Alter und Krankheit zum schnellen Sterben drängen. Wir sehen, wie Menschen bloßgestellt, hin und her gestoßen und ihrer Würde beraubt werden, weil sie keine Arbeit haben oder weil sie Flüchtlinge sind. Wir sehen hier den leidenden und gemarterten Jesus, der den Blick auf das ganze Ausmaß von Gemeinheit und Brutalität lenkt, das Menschen in dieser Welt erleiden und einander zufügen."Wohin sind wir eigentlich gekommen?"
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