Freitag, 18. März 2022

Zum Nachdenken über die Verteilung von Macht und Ohnmacht in unserer Kirche

Die Theologin Doris Reisinger sieht in der Aufarbeitung des Missbrauchs in der Kirche eine "heillos verfahrene Situation aus massenhaftem Unwissen, Intransparenz, Inkompetenz, Wunschdenken, PR, Skrupellosigkeit, Machtkonzentration, Machtverschleierung, Gaslighting, entsetzlichem Leiden und spirituellem Kitsch".
Quelle: katholisch.de

Reisingers
Rede zur Verleihung des "Herbert-Haag-Preises für Freiheit in der Kirche" ist ähnlich schneidend, schonungslos und unerbittlich wie die Worte des alttestamentlichen Propheten (Amos), der den Mächtigen seiner Zeit ihre Frevel vorhielt und ihnen mit dem Untergang drohte. "Denn siehe, der Herr befiehlt, und man schlägt das große Haus in Stücke und das kleine in Trümmer."

In Reisingers Analyse hat sich die Kirche in ihrer heutigen Gestalt bereits ruiniert. Der Missbrauchsskandal legt das bloß. Aber: "Wir haben ein massives Problem, und das ist die Illusion von der Kirche als heiler Welt. Es klingt absurd, aber auch in einer Zeit, in der das Wort Kirche fast schon synonym mit dem Wort Missbrauch ist, halten viele noch an Illusionen über die Kirche fest."
meint dazu Joachim Frank auch auf katholisch.de.
Frank ist "DuMont"-Chefkorrespondent und Mitglied der Chefredaktion des "Kölner Stadt-Anzeiger". Außerdem ist er Vorsitzender der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands (GKP). Die GKP verleiht mit der Deutschen Bischofskonferenz und dem Katholischen Medienverband jährlich den Katholischen Medienpreis.

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck beschreibt den Zustand der Kirche mit dramatischen Worten. "Wir stehen mit der Katholischen Kirche nicht nur am Abgrund, sondern sind bereits weit in den Abgrund geraten", so Overbeck.
berichtet das Domradio - und der
Theologe und Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Söding (Professor für Neues Testament an der Ruhr-Universität Bochum), pocht (daher?) auf schnelle Veränderungen in der katholischen Kirche. "Wir brauchen Reformen – jetzt", sagte er am Mittwochabend im Dom von Münster.
Quellen: katholisch.de und "Kirche und Leben"

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