Das vatikanische Presseamt hat an diesem Samstagmittag das neue Grundgesetz des Vatikans veröffentlicht. Die sogenannte „Apostolische Konstitution“ soll am kommenden 5. Juni, dem Pfingstsonntag, in Kraft treten.Darüber hinaus wird die Änderung auch inhaltlich etwas erläutert.
Die Reform scheint so wichtig zu sein, dass sogar der SPIEGEL (online) - gegenüber kirchlichen Fragen nicht unbedingt immer aufgeschlossen - der Reform einen Artikel an prominenter Stelle gönnt.
Weitgehende Öffnung für Frauen und LaienWeitere Quellen:
Vatikan veröffentlicht überraschend neue Verfassung
Jahrelang wurde darüber diskutiert, nun ist die neue Verfassung des Vatikans plötzlich und kommentarlos erschienen. Dabei enthält die Apostolische Konstitution grundlegende Reformen.
19.03.2022, 20.17 Uhr
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Durch die Reform ist es nun jedem getauften Katholiken und jeder getauften Katholikin prinzipiell ermöglicht, die meisten Dikasterien – eine Art Ministerium im Vatikanstaat – zu leiten. Zuvor war das nur männlichen Klerikern, üblicherweise Kardinälen oder Bischöfen, vorbehalten. Im Vorwort von »Praedicate Evangelium« heißt es nun: »Papst, Bischöfe und andere ordinierte Pfarrer sind nicht die einzigen Bekehrer in der Kirche«. Im Haupttext wird angeführt, dass jeder und jede Gläubige ein Dikasterium leiten könne, solange der Papst sie für qualifiziert erachte und sie auf den Posten berufe.
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Domradio - Papst öffnet Kurienspitze auch für Frauen (mit weiteren Links zum Thema)
katholisch.de - Kurienreform veröffentlicht: Papst ermöglicht Frauen in Leitungsämtern
Wenn Laien und insbesondere auch die von klerikalen Ämtern bisher grundsätzlich ausgeschlossenen Frauen an entscheidender Stelle im Vatikan zugelassen werden, dann können die Ortskirchen eigentlich nicht mehr dahinter zurück bleiben. Insbesondere vermeintliche theologische Begründungen sind nun nicht mehr möglich. Wir sind gespannt.
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