Vierzig Jahre ist es nun her, dass der polnische Papst Johann Paul II vom 2. bis 10. Juni 1979 sein Heimatland besuchte - und mit seinem Besuch nicht nur die Bildung der Gewerkschaft Solidarnosc *), sondern auch den Zerfall des "Ostblocks" um die ehemalige Sowjetunion auslöste. Abschluss und Höhepunkt seines Besuches war ein feierlicher Gottesdienst in Wojtylas Bischofsstadt Krakau mit rund zwei Millionen Menschen. Die improvisierten Schlußworte sind auch heute ein Ansporn:
"Ich bitte euch, verliert niemals das Vertrauen, lasst euch nicht niederschlagen und nicht entmutigen. Und ich bitte euch, niemals die Wurzeln zu kappen, aus denen wir entstanden sind. Ich bitte euch, traut euch, trotz all eurer Schwäche, eure Kraft bei dem zu suchen, bei dem schon so viele Generationen unserer Väter und Mütter sie gefunden haben. Trennt euch niemals von ihm! Verliert nie die Freiheit des Geistes, mit der er den Menschen befreit!"
14 Monate später erzwangen streikende katholische Arbeiter in der Danziger Leninwerft erstmals Zugeständnisse der Machthaber, ein weiteres Jahr später legte Solidarnosc *) ganz Polen mit Streiks lahm.
Anmerkung:
*) "Die polnische Gewerkschaft Solidarnosc war die erste offiziell anerkannte Oppositionsbewegung im früheren Ostblock. Ihre Gründung am 31. August 1980 gilt als Meilenstein in der Überwindung des kommunistischen Systems in Mittel- und Osteuropa. Die katholische Kirche und regimekritische Intellektuelle unterstützten sie stark" (kna, 24.08.2018).
Es ist unverständlich, dass jenseits der Oder-Neiße Grenze seitens der katholischen Kirche ein "anderes Ethos" gegenüber gewerkschaftlichen Bewegungen bestehen soll als diesseits der Flüsse.
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