Donnerstag, 27. Juni 2019

Schreiben aus Rom: Einheit mit der Weltkirche suchen und Kirchliche Vertrauenskrise

wie das Domradio und Katholisch.de melden, sind wohl eine Mehrzahl der deutschen Bischöfe von einem päpstlichen Schreiben überrascht worden, das "wichtige Wegmarken" für den angestrebten "synodalen Weg" aus der kirchlichen Vertrauenskrise vorgegeben hat
 
Es geht um nichts anderes als um die Bewahrung der Einheit mit der Weltkirche, die seitens der katholischen Kirche in Deutschland auch mit dem kirchlichen Sonderarbeitsrecht ("Dritter Weg") verlassen wurde.
Denn nach Can. 1286 1° des CIC, also des weltweit geltenden Rechts der katholischen Kirche, müssen die kirchlichen Ökonomen "bei der Beschäftigung von Arbeitskräften auch das weltliche Arbeits- und Sozialrecht genaustens gemäß den von der Kirche überlieferten Grundsätzen" beachten. Diese Grundsätze sind namentlich in den päpstlichen Sozialenzykliken dokumentiert - die auf das Gewerkschaftsprinzip und (MATER ET MAGISTRA) ausdrücklich auch auf Tarifverträge verweisen.
Für einen kirchlichen Sonderweg verbleibt damit kein Raum - und weil sowohl das Kirchenrecht wie auch die kirchliche Soziallehre auf theologischer Grundlage aufbauen, kann dieser Sonderweg auch nicht theologisch begründet werden. Die Verweigerung von Tarifverträgen dient ausschließlich dem Machterhalt - man vermeidet den partnerschaftlichen Umgang mit den Beschäftigten "auf Augenhöhe" und gewährt Verbesserungen etwa bei Löhnen und Gehältern nur, wenn das zur Personalgewinnung notwendig ist.
 
Es ist auch dieser Widerspruch zwischen Lehre und tatsächlicher Praxis, der die jahrzehntelange Vertrauenskrise zur Arbeitnehmerschaft nährt. Und beim Stichwort "Vertrauenskrise" möchten wir auf einen weiteren Bericht von "katholisch.de" verweisen:
 
 
Es sei kein Problembewusstsein vorhanden

De Maizière: Kirchen sind in der Vertrauenskrise

Er sei sich nicht sicher, ob sie den Ernst der Lage schon erkannt haben: CDU-Politiker Thomas de Maizière warnt die Kirchen vor einer schwindenden Akzeptanz in der Gesellschaft
....
 
 
 

1 Kommentar:

  1. „Es gibt einen Brief von Papst Franziskus, der am 29. Juni 2019 um 12.00 Uhr veröffentlicht wird“, bestätigte der Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Matthias Kopp, dem Portal katholisch.de. Der Inhalt des Briefs ist bisher nicht bekannt. Das Internetportal domradio.de hatte am Mittwoch zuerst von dem Schreiben berichtet.

    Laut domradio.de hat der Papst die Berücksichtigung einiger Wegmarken angemahnt. Unter anderem solle man die Einheit mit der Weltkirche suchen und den Weg der katholischen Lehre nicht verlassen.

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