Wir möchten daher zeitnah zur heutigen Veröffentlichung eines päpstlichen Schreibens an die deutschen Katholiken auf dieses Schreiben hinweisen, das angesichts des vorgesehen "synodalen Weges" zur Bewältigung der Kirchenkrisen in Deutschland ergangen ist, auch wenn es uns bisher noch nicht möglich war, das umfangreiche Schreiben intensiv zu studieren.
An das pilgernde Volk Gottes in DeutschlandQuellen: Radio Vatikan, Deutsche Bischofskonferenz (DBK), Domradio
… Wir sind uns alle bewusst, dass wir nicht nur in einer Zeit der Veränderungen leben, sondern vielmehr in einer Zeitenwende, die neue und alte Fragen aufwirft, angesichts derer eine Auseinandersetzung berechtigt und notwendig ist. Die Sachlagen und Fragestellungen, die ich mit Euren Hirten anlässlich des letzten Ad - limina -Besuches besprechen konnte, finden sicherlich weiterhin Resonanz in Euren Gemeinden. Wie bei jener Gelegenheit, möchte ich euch meine Unterstützung anbieten, meine Nähe auf dem gemeinsamen Weg kundtun und zur Suche nach einer freimütigen Antwort auf die gegenwärtige Situation ermuntern ...
…
Heute indes stelle ich gemeinsam mit euch schmerzlich die zunehmende Erosion und den Verfall des Glaubens fest mit all dem, was dies nicht nur auf geistlicher, sondern auch auf sozialer und kultureller Ebene einschließt. Diese Situation lässt sich sichtbar feststellen, wie dies bereits Benedikt XVI. aufgezeigt hat, nicht nur «im Osten, wie wir wissen, wo ein Großteil der Bevölkerung nicht getauft ist und keinerlei Kontakt zur Kirche hat und oft Christus überhaupt nicht kennt», sondern sogar in sogenannten «traditionell katholischen Gebieten mit einem drastischen Rückgang der Besucher der Sonntagsmesse sowie beim Empfang der Sakramente». Es ist dies ein sicherlich facettenreicher und weder bald noch leicht zu lösender Rückgang. ...
Die Veröffentlichung erfolgt zu einem bemerkenswerten Datum - nicht nur am Hochfest von Peter und Paul (die beide heftig miteinander über den richtigen Weg der Kirche gestritten haben), sondern zum zehnjährigen Jubiläum der Sozialenzyklika "Caritas in veritate" von Benedikt XV.;
Mitten in die Arbeit an der ersten - und einzigen - Sozialenzyklika von Benedikt XVI. platzte 2007 die Weltwirtschaftskrise. Der Papst und seine Berater mussten nachbessern, die neuen Entwicklungen, ihre Ursachen und Herausforderungen aufgreifen.zitiert aus Domradio *klick*
Das große Lehrschreiben "Caritas in veritate" (Die Liebe in der Wahrheit), das eigentlich zum 40. Jahr der Sozialenzyklika "Populorum progressio" Pauls VI. von 1967 erscheinen sollte, trägt daher erst das Datum vom 29. Juni 2009. Veröffentlicht wurde es - und damit bekamen die Verzögerungen dann doch noch etwas Gutes - am 7. Juli, einen Tag vor dem G8-Gipfel der mächtigsten Industrienationen im von einem schweren Erdbeben erschütterten L'Aquila.
… Benedikt XVI. leistete mit "Caritas in veritate" einen bedeutenden Beitrag zur Aktualisierung und Fortschreibung der Katholischen Soziallehre im Zeitalter der Globalisierung. Er wollte damit die soziale Marktwirtschaft auf Weltebene etablieren - ein Thema und ein Anliegen, dass viele dem Theologen-Papst zuvor nicht zugetraut hätten.
Ungewöhnlich konkret äußert sich der Theologen-Papst zu schwerwiegenden Verzerrungen und Missständen, die die Finanzkrise deutlich gemacht habe. Er sprach vom Skandal des Hungers und vom wachsenden Graben zwischen Arm und Reich. Er kritisierte skandalöse Spekulationen, Wucher, Dumpinglöhne und eine rein profitorientierte Auslagerung von Arbeit ...
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