Freitag, 6. Februar 2015

Regionalkommission Nord beendet regionalen Reigen der Tarifrunde der AK Caritas 2014/2015

Die Regionalkommission Nord hat vorgestern auf Grundlage eines Vermittlungsvorschlags nach zahlreichen gescheiterten Verhandlungen als letzte Regionalkommission sich im Rahmen des Beschlusses der Bundeskommission vom 27. September 2014 auf ein Ergebnis verständigt.

Der akmas zufolge sieht das Ergebnis wie folgt aus:
  • Zum 01.01.2015 Erhöhung der Gehälter um 3% für alle
  • Zum 01.07.2015 Erhöhung der Gehälter um weitere 2,4% für alle
    (Zweiter Schritt unter Berücksichtigung des Mindestbetrages von 90 € )
  • Zum 01.01.2015 Erhöhung der Ausbildungs- und Praktikantenvergütung um 60 Euro
Pressemeldungen zum Abschluss finden sich hier:


Hochinteressant ist der Dienstgeberbrief zum RK-Abschluss. Dort heisst es, die Mitarbeiteseite habe eine  "analoge Spartenregelung für die Altenhilfe zum aktuellen Tarifabschluss der Diakonie mit Verdi unmissverständlich" abgelehnt. Warum die Caritasregion Nord sich in dieser Runde statt wie bisher und wie alle anderen Regionalkommissionen und die Bundeskommission am Tarifabschluss der Diakonie mit Ver.di* statt am Tarifabschluss der kommunalen öffentlichen Arbeitgeber mit Ver.di hätte orientieren sollen, wird nicht weiter ausgeführt. 
Kritisch befasst sich der Dienstgeberbrief auf mit der Anzahl der roten Karten von Mitarbeitern, die die Dienstgeber von Mitarbeitern erhalten haben; der Versuch, nicht verschickte rote Karten als grüne Karten zu bewerten, scheint uns aber noch nicht ausgereift. 

Eine vorläufige kurze Bewertung des Ergebnisses: 
  • Mit der - gegenüber den anderen Regionen - deutlich verzögerten Übernahme des BK-Beschlusses bestätigt sich Tendenz, dass weniger die konsensualen Argumentationskünste den Grad des Zurückbleibens hinter dem TVöD-Vorbild bedingen, als die regionale Marktsituation. Gegenüber dem TVöD erfolgt die Erhöhung nicht nur vier, sondern mindestens zehn Monate später und die Sozialkomponente des Mindestbetrags greift gar erst 16 Monate später!
  • Mit der stark verzögerten Übernahme hat die Region einen ebenso ehren- wie bemerkenswerten Preis für die verhinderte Abkopplung der Altenpflege gezahlt.
  • Eine bissige Anmerkung lässt sich nicht ganz vermeiden: es ist gerade nochmal gut gegangen, ein Dementi zur Erklärung der Dienstgeberseite aus der vergangenen Woche "Keine Lohnschere zwischen Kranken- und Altenpflege bei der Caritas" zu vermeiden!

*Natürlich ist der Tarifvertrag der Diakonie in Niedersachsen mit Ver.di auch für die Diskussion, die wir führen und führen wollen, von Bedeutung. Wir werden demnächst näher darauf eingehen.

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