Freitag, 1. April 2022

Kirchliches Arbeitsrecht nach „Out In Church“

Unter dieser Überschrift bringt die HERDER KORRESPONDENZ in der Ausgabe 4/2022 S. 49-51 einen Artikel:
Belastungsprobe
Die Initiative „Out In Church“ löste Ende Januar ein Beben aus. Das kirchliche Arbeitsrecht befindet sich seit Jahren in einer hausgemachten Krise – nun kommt zum Druck von außen auch der Druck von innen.
die Autorin Sarah Röser, M.A., geboren 1992, studierte Katholische Theologie, Politik und Caritaswissenschaft in Frankfurt und Freiburg. Aktuell betreut sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Kirchenrecht der Universität Tübingen ein Projekt zum Partikularrecht in Rottenburg-Stuttgart. An der Universität Freiburg verfasst sie eine Dissertation zum kirchlichen Arbeitsrecht.
Sie beendet ihren Aufsatz mit der klaren Erkenntnis:
... Der Druck ist immens. Es bleibt zu hoffen, dass die deutschen Bischöfe einen echten Neubau wagen und nicht erneut bloß ein Provisorium errichten. Ihre Reformen der letzten Jahre waren lediglich notwendige Reparaturen an einem extrem instabilen Gebäude, das schon seit Längerem abrissreif ist.
Wir können dem nur wenig hinzufügen - ausser dem Hinweis, dass die in ver.di organisierten kirchlichen MitarbeiterInnen großenteils bereit sind, sich konstruktiv und auf der Grundlage der katholischen Soziallehre an einem zukunftsträchtigen Neubau zu beteiligen. Und das ist kein Aprilscherz.
Es liegt an den Bischöfen, dieses Angebot wahrzunehmen - oder weiter in fürstbischöflicher Manier dort Lack zu sprühen, wo das zum Tragen bestimmte Gerüst schon längst vermodert und verrostet, und nicht mehr tragfähig ist.


Nachtrag 03.04.2022:
Für die aktuelle Situation der katholischen Kirche in Deutschland könnte ein Bericht von "Radio Vatikan" symptomatisch sein.
Homosexualität: Bischof Meier will Arbeitsrecht elastisch anwenden
Im Bistum Augsburg bleibt das kirchliche Arbeitsrecht vorerst bestehen, Bischof Bertram Meier bittet aber „um Elastizität in der Anwendung“. Das sagte er vor am Freitag vor der Vollversammlung des Diözesanrats der Katholiken in Augsburg, wie das Bistum mitteilte.
also weiterhin: Herrschaft nach Wohlverhalten und fürstbischöflichem Willkürprinzip - Unsicherheit und Angst, kennzeichnend für die "frohe Botschaft"

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