Donnerstag, 14. Februar 2019

Was ist los bei Liebenau?

mit der Stiftung Liebenau haben wir uns schon öfter befasst (z.B. http://caritas-verdi.blogspot.com/2018/12/stiftung-liebenau-in-unserer-mitte-der.html)
 
Das Domradio (Köln) berichtet nun aktuell:
 
Träger von Pflegeheimen sucht Einigung mit Verdi Tarifstreit bei katholischer Stiftung Liebenau
 
Es geht um Geld – und es geht um Grundsätzliches. Die Stiftung Liebenau mag sich in ihren Pflegeheimen nicht an die Tarifrichtlinien der Caritas halten und will lieber mit Verdi verhandeln. Das irritiert viele.
 
...
Den öffentlichen Lärm hätten sich Bischof Gebhard Fürst und sein Generalvikar Clemens Stroppel gerne erspart, zumal der Streit kein gutes Licht auf den Dritten Weg wirft – damit ist das im Grundgesetz verankerte Recht der Kirchen gemeint, ihre arbeitsrechtlichen Angelegenheiten selbst zu regeln. Kritiker nutzen Fälle wie den der Liebenau für den Vorwurf, dieses spezielle Arbeitsrecht nur anzuwenden, wo es der Kirche passt; und damit werde der Dritte Weg insgesamt beschädigt, wenn nicht sogar gefährdet.
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Dazu ist anzumerken: die Kirchen und ihre Wohlfahrsverbände machen nur von dem jedermann - auch jedem Arbeitgeber - zustehenden Recht der "negativen Koalitionsfreiheit" Gebrauch, also der Weigerung, mit Gewerkschaften zu kooperieren.
Ob das auf dem Boden der eigenen Soziallehre zu verantworten ist, sei dahingestellt.
Natürlich kann dann aber auch jeder Arbeitgeber zu einem Tarifvertrag gezwungen werden, es besteht schließlich keine tarifvertragliche Friedenspflicht - auch der "Dritte Weg" hindert nicht.
 
Wenn denn die Stiftung Liebenau einen Tarifvertrag mit ver.di abschließen will, liegt es an ver.di, zu prüfen, ob ver.di entsprechende Verhandlungen führt. Dazu auch wieder das Domradio (am angegebenen Ort):
 
Würden die Beschäftigten Verdi aber ein Mandat erteilen, könnte es zu Verhandlungen kommen. Die dürften lange dauern und – im Unterschied zum Dritten Weg – alles andere als leise verlaufen. Denn Verdi dürfte den bestehenden Tarifverträgen der Branche sicher nicht mit einem schlechteren bei der Liebenau Konkurrenz machen wollen.
 
 
 

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