berichtete die ZEIT am Sonntag, 10. Februar und führte dazu aus:
Mehr als die Hälfte der Pflegeheime haben offene Stellen
Laut einer Umfrage sind zahlreiche Stellen in der Pflege unbesetzt. Viele Heimbetreiber wollen durch Gehaltserhöhungen Personal anlocken – doch dafür fehle oft das Geld.
...
Dass das Geld - "dank" der Konkurrenz der unterschiedlichsten Wege und dem dadurch verursachten Kostenwettbewerb - fehlt, haben wir im Blog immer wieder beklagt. Ein allgemein verbindlicher Tarifvertrag würde wenigstens die Refinanzierung angemessener (höherer) Löhne sicherstellen. Dazu müssten aber die kirchlichen Wohlfahrtsverbände bereit sein, den "Dritten Weg" zu verlassen.
Und dass entsprechendes Personal fehlt, das kann man seit Jahren in jeder einschlägigen Publikation von ver.di nachlesen.
Beispiele?
- Personalcheck - die bittere Wahrheit (2013)
Nun mag man einwenden, auch eine Gehaltserhöhung würde nicht mehr Fachkräfte herbei zaubern. Das mag kurzfristig stimmen - allerdings wird durch bessere Vergütung und bessere Arbeitsbedingungen auch die Attraktivität der Pflegeberufe gestärkt. Und die Entlastungskampagne im Krankenkausbereich hat eine ganz kurzfristige Wirkung gezeigt:
Dort, wo ver.di entsprechende Entlastungsregelungen tarifvertraglich - und damit einklagbar - vereinbart hat, ist die Personalgewinnung deutlich leichter geworden. Fachkräfte aus benachbarten Krankenhäusern ohne solche tarifvertraglichen Regelungen wandern zu den Kliniken mit den besseren Arbeitsbedingungen ab.
Chapeau ! Und schade um all die Krankenhäuser, die sich entsprechenden tarifvertraglichen Regelungen verweigern. Aber nach dem Motto "Selbst schuld" hält sich mein Mitleid mit den Häusern auch in engen Grenzen.
Was mir dagegen wirklich leid tut, das sind die Patienten in diesen Häusern, und die Pflegekräfte, die ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit ambitioniert weiter versuchen, auch in diesen Häusern eine ordnungsgemäße Pflege zu sichern.
Nicht schlecht, oder? Könnte besser sein. ja.
AntwortenLöschenver.di hat bis dato in 13 Krankenhäusern Vereinbarungen bzw. Tarifverträge für Entlastung und mehr Personal erkämpft, weil die Regierung keine gesetzliche Personalbemessung will. Nicht schlecht, oder? Könnte besser sein. ja.
An der Uniklinik in Homburg werden in den nächsten 18 Monaten Personalbemessungssysteme wie PPR und Inpuls eingeführt und bestimmen die Personalstärke. Wer 8 Schichten in Unterbesetzung arbeiten, erhält eine Freischicht. Nicht schlecht, oder? Könnte besser sein. ja.
ver.di hat im Saarland alle Krankenhäuser zu Tarifverhandlungen aufgefordert. In Homburg haben wir eine Vereinbarung, in Völklingen, Saarbrücken und Merzig stehen wir kurz vor einer Vereinbarung. Nicht schlecht, oder? Könnte besser sein. ja.
Im Saarland haben die Beschäftigte der Krankenhäuser mehrmals gestreikt. Mit Arbeitsniederlegung. Notdienstvereinarung, Stationsschließungen, OP dicht etc. Nicht schlecht, oder? Könnte besser sein. ja.
Überall sagen die kirchlichen Krankenhäuser, wir wollen keine Tarifverträge und Gewerkschaften. Erstmals in der deutschen Geschichte fand an zwei Tagen im katholischen Marienkrankenhaus in Ottweiler ein Pflegestreik statt, es war der erste Streik in einem deutschen katholischen Betrieb überhaupt. Hat ver.di organisiert und dazu sehr viel personelle Resourcen eingesetzt. Nicht schlecht, oder? Könnte besser sein. ja.
Im Krankenhaus in Völklingen arbeiten man nachts nicht mehr allein, für die Uniklinik in Homburg wurde das auch vereinbart. Nicht schlecht, oder? Könnte besser sein. ja.
Im saarländischen Krankenhausgesetz wurde reingeschrieben, dass die Regierung eine Personalbemessung festlegen kann. Nicht schlecht, oder? Könnte besser sein. ja, die Regierung setzt es nämlich nicht um und im Krankenhausplan haben sie nichts reingeschrieben, weil sie es dann doch nicht wollten.
Nein, wir sind nicht zufrieden. Aber wir haben nicht gejammert und nur geschwätzt. Wir haben gehandelt und organisieren die Betriebe, viel zu langsam. Nicht schlecht, oder? Könnte besser sein. ja.
Als wir den Notstand zum Thema machen wollten, da organisierten wir die Aktion 162.000 und hielten diese Anzahl an Schildern zur gleichen Zeit zur Mittagszeit vor den deutschen Krankenhäusern hoch. Eine Idee von ver.di aus dem Saarland. Nicht schlecht, oder? Könnte besser sein. ja.
Ich finde, wir verdianer brauchen uns nicht verstecken, ich kenne keine Kraft, wo Pflegekräfte mehr durchgesetzt haben (wäre mir anders durchaus lieb). Allein im Saarland haben wir zwei Pflegedemos organisiert, einmal mit 4.000 einmal mit 5.500 Teilnehmerinnen. Wir schickten Busse zur Demo nach Düsseldorf, Bad Dürkheim und nach Mainz. Nicht schlecht, oder? Könnte besser sein. ja.
Wir haben angefangen und bewegen etwas. Aber zu langsam. Ja, das passt mir nicht. Ich finde nicht schlecht, könnte aber besser sein, wenn Du mitmachen würdest. Statt abseits zu stehen, Kollegin, Du hast uns gerade noch gefehlt.