Mittwoch, 6. Februar 2019

"Was die Kirche kaputt macht"

Unter dieser Überschrift kommentiert heute die Süddeutsche Zeitung (print, S. 4) anlässlich der Finanzskandale in unserer Kirche und führt dazu aus:
Das System, das da in Eichstätt sichtbar wird, hat einen Namen: Klerikalismus. Ein Bund der Brüder wähnt sich unangreifbar. Er schottet sich ab, Eindringlinge sind Feinde, kritische Fragen Blasphemie. Der gleiche Klerikalismus macht den Machtmissbrauchsskandal in der katholischen Kirche möglich. ....
...
Der Klerikalismus ist ein weltweites Problem. Jeder Priester sollte es bekämpfen, wenn er sein will, was er sein soll: Diener Gottes und der Menschen. Und die Gläubigen sollten es sowieso. Klerikalismus würdigt sie herab - und macht ihre Kirche kaputt.
 
Wir möchten dem nur hinzufügen, dass nach unserer Ansicht der Klerikalismus auch ursächlich für den Machtmissbrauch im kirchlichen Arbeitsrecht ist (die Weigerung, sich mit Gewerkschaften zu vertragen, steht als "negative Koalitionsfreiheit jedermann und jedem Arbeitgeber zu, widerspricht aber den kirchlichen Sozialenzykliken und damit dem universal geltenden Kirchenrecht und dem päpstlichen Lehramt).
 
Links zum "System Eichstätt":
 
Wir bitten um Verständnis, dass wir nicht alle Missbrauchs- und Finanzskandale in dem Kontext "klerikaler Machtmissbrauch" aufgreifen können. Das ist auch nicht Thema unseres Blogs. Bonn, Freiburg, Limburg, Würzburg, ... die Reihe der Finanzskandale alleine der letzten Zeit lässt sich fortsetzen. Und von den Fragen sexuellen Missbrauchs brauchen wir gar nicht anzufangen.
 
Was ansteht, ist eine grundlegende und umfassende Reform unserer kirchlichen Strukturen - besser heute als morgen, und es wäre noch besser gewesen, gestern anzugreifen als bis heute zu warten.

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