So beginnt die Eigendarstellung auf der Website https://www.stiftung-liebenau.de/ der Stiftung Liebenau.
1870 initiiert, ist die Stiftung Liebenau eine kirchliche Stiftung privaten Rechts mit rund 40 Tochtergesellschaften, Beteiligungen verschiedener Art und mehrere selbstständige Stiftungen. Im Verbund mit der Stiftung Helios Leben im Alter (Goldach/Schweiz) und der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist (Kisslegg) sind wir tätig in Deutschland, Österreich, Italien, Bulgarien, der Schweiz und der Slowakei.
Da passt es dann gar nicht, wenn die Stiftung Liebenau (die doch nach dem Europäischen Betriebsrätegesetz auch einen europäischen Betriebsrat haben müsste) mit einer Demonstration von Arbeitnehmern in die öffentlichen Medien gerät.
Genau das ist aber am Wochenende passiert:
SWR Aktuell meldet:
Mitarbeiter-Demo der Stiftung Liebenau in Stuttgart Protest gegen kirchlichen Arbeitgeber
Verdi hatte am Samstag zu einer Demo vor der Bischofskirche St. Eberhard in Stuttgart aufgerufen. Der Grund: Eine Caritastochter hat angekündigt, ihre Mitarbeiter künftig nicht mehr nach dem kirchlichen Tarifrecht zu bezahlen.
Betroffen sind 700 Beschäftigte in 20 Altenpflegeeinrichtungen der Caritastochter "Liebenau - Leben im Alter", kurz LiLa. Ihre Gehälter könnten nach Angaben der Gewerkschaft Verdi ab Januar nächsten Jahres um 555 Euro pro Monat niedriger ausfallen. Das ermöglicht eine Ausnahmegenehmigung des Bischofs Gebhard Fürst außerhalb des kirchlichen Tarifrechts.
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Und die Schwäbische Zeitung berichtet:
Stiftung-Liebenau-Mitarbeiter und Mitarbeitervertreter demonstrieren in Stuttgart
Zu einer Demonstration in Stuttgart hatten die Mitarbeiterseite der Caritas und die Gewerkschaft Verdi am Samstag geladen. Hintergrund ist ein seit rund eineinhalb Jahrzehnten schwelender Konflikt um die Bezahlung der Angestellten der Stiftung Liebenau. Das hatte die Nachrichtenagentur kna vermeldet.
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Irene Gölz, Landesfachbereichsleiterin von Verdi, sagte, dass dies für Altenpflegehelferinnen im Monat einen Verlust von bis zu 550 Euro ausmache – dies auf dem Rücken der 700 Beschäftigten, so der Sprecher der Mitarbeiterseite der Caritas. Thomas Schwendele, Mitarbeitervertreter in der Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen Caritasverbandes ..., sagte, dass Bischof Fürst mit seiner Genehmigung, dass die Liebenau Kernbereiche der Caritasarbeit außerhalb des kirchlichen Arbeitsrechts führen dürfe, die Legitimation für das kirchliche Arbeitsrecht zerstöre. Er warnte vor Wildwuchs und weiterer Tarifflucht. Bernd Wiggenhauser, Vorsitzender der Diözesanen Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertreter der Caritas, kündigte weitere Proteste an.
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