Sonntag, 15. März 2015

Unten

Sonntags werfen wir gerne einen Blick in die Medien, soweit sie sich dem kirchlichen Arbeitsrecht oder uns interessierenden tarifrechtlichen Themen widmen.

Diesmal ist uns das Themenheft "Unten" der Reihe "Aus Politik und Zeitgeschichte" in die Hände geraten, dem wir folgendes Zitat aus dem Aufsatz von Irene Dingeldey, der die Bilanz und die Perspektiven des aktivierenden Wohlfahrtsstaates zum Thema hat, entnehmen:
 Die Flexibilisierung der Lohnsetzungsmechanismen ging mit einer starken Polarisierung der Löhne einher. 2007 bis 2011 mussten die untersten sechs Dezile (Zehntel) Rückgänge bei den Bruttolöhnen hinnehmen. Im untersten Einkommensdezil waren diese mit 6,1 Prozent am stärksten. In den beiden obersten Dezilen dagegen gab es leichte Zuwächse von 0,9 beziehungsweise 0,7 Prozent. Dabei zeichnen sich nicht nur Differenzen zwischen tariflichen und nicht-tariflich festgelegten Löhnen ab, sondern auch zwischen verschiedenen Branchen mit Tarifbindung. So konnte die IG Metall im verarbeitenden Gewerbe für ihre Facharbeiter (Berufsanfänger) in den vergangenen 15 Jahren einen Lohnzuwachs von über 60 Prozent durchsetzen, während entsprechende Zuwächse in den sozialen Dienstleistungsberufen, etwa bei Erzieherinnen, insbesondere aber in der Kranken- und Altenpflege nur bei rund 20 Prozent lagen.
Das Auseinanderdriften der Löhne nach Sektoren scheint nicht unerheblich durch die staatliche Austeritätspolitik beziehungsweise die schwindende Verhandlungsmacht der Gewerkschaften in öffentlich finanzierten Beschäftigungssegmenten bedingt. Aufgrund der Segregation der Beschäftigung in verschiedenen Branchen erklärt dies auch partiell die geschlechtsspezifische Lohnlücke, die für Deutschland 2013 mit 17 Prozent bei Vollzeitbeschäftigten vergleichsweise hoch ausfällt.

Was diese analytischen Hinweise mit der aktuellen SuE-Kampagne zu tun haben, müssen wir nicht vertiefen?

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