Samstag, 7. Mai 2022

Rumoren bei katholischen Frauen und Jugend

Bei den Laienverbände in der katholischen Kirche rumort es.
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschland (KFD) *) kritisiert die Auffassung des Vatikan über die Verwendung von kirchlichem "Sondervermögen" ohne Beteiligung der Laienvertreter zur Vermögensverwaltung.
Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend hat sich ein neues Grundsatzprogramm gegeben.
Das auf der Hauptversammlung beschlossene Programm nehme das Drängen auf kirchliche Reformen auf, teilte der BDKJ am Freitagabend in Düsseldorf mit. Damit solle die Spannung berücksichtigt werden "zwischen kirchlichen Erfahrungen und den Lebenswelten junger Menschen".
berichtet katholisch.de. Dort - und auch beim Domradio - (auch hier) wird allerdings kaum erwähnt, wo konkret Reformen angemahnt werden.
So fordert der BDKJ unter anderem mehr Demokratie und Mitbestimmung in der Kirche, mehr Rechte für Frauen, Kinder und Jugendliche sowie das Recht auf sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung.
ist dann doch etwas allgemein gehalten.
Auch das katholisch.de-Interview mit DBK-Jugendbischof Johannes Wübbe geht über "Allgemeinplätze" nicht hinaus.

Erst etwas "Internet-Recherche" führt dann zum neuen Grundsatzprogramm. Dort finden sich dann Passagen wie:
Wir praktizieren eine christliche Spiritualität der Menschenrechte, da jeder Mensch ein Ebenbild Gottes ist und wir für die Freiheit und Würde jedes Menschen eintreten. Bei uns darf jede Person so sein, wie sie ist.

Wir verpflichten uns auf die Kinder- und Menschenrechte

Wir setzen uns ein für die Achtung und Verwirklichung der universellen Menschenrechte und der UN-Kinderrechtskonvention. Dazu gehört insbesondere die unantastbare Würde jedes Menschen, die sich in Gleichberechtigung aller Geschlechtsidentitäten, Anerkennung der Glaubens- und Gewissensfreiheit, Schutz vor jeglicher Gewalt und dem Recht auf sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung unabhängig von Hautfarbe, Herkunft, Behinderung, Alter oder sozialem Status zeigt. ... Wir setzen uns dafür ein, dass in Kirche, Staat und Gesellschaft die Kinder- und Menschenrechte gelten und rechtlich verbindlich eingehalten werden
Darin könnte man eine nicht ausdrücklich formulierte, diplomatisch versteckte Kritik am kirchlichen Arbeitsrecht sehen, das genau in diesen Punkten enorme Defizite aufweist.

So deutlich wie jetzt erst die KAB äusserten sich die katholischen Verbände also nicht.
Es rumort etwas - von einem regelrechten "Aufbegehren" kann aber nicht gesprochen werden.


*) Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ist mit rund 450.000 Mitgliedern der größte katholische Frauenverband und einer der größten Frauenverbände Deutschlands.

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