Montag, 2. Mai 2022

„Wir können viel von Polen lernen“ - kirchennahe Medien zum 1. Mai?

während in früheren Jahren wenigstens noch verbal die Bedeutung des 1. Mai auch für die katholische Soziallehre in den kirchennahen Medien gewürdigt wurde, bestand die Berichterstattung in diesem Jahr eher aus "beredetem Schweigen".
Das Domradio würdige den Todestag eines Papstes:
Vor 450 Jahren starb Papst Pius V.
Der Inquisitor auf dem Stuhl Petri
Unter Papst Pius V. erreichte die Gegenreformation ihren Gipfelpunkt: Sie war gekennzeichnet von innerer Festigung und kämpferischer Abgrenzung gegen Protestanten.
...
Seine nur sechsjährige Amtszeit markierte den Gipfel der kämpferischen Gegenreformation der Kirche.
...
Pius V. machte das Papsttum zum Träger der katholischen Reform.
...
Ob dieser Bericht als leichte Distanzierung von der protestantischen Kirche in Deutschland gesehen werden kann, deren Ideologie von der historisch schwer belasteten "Dienstgemeinschaft" auch in der deutschen katolischen Kirche übernommen wurde? Dann könnte man das zweite Zitat so verstehen, dass der heutige Papst die Vorreiterrolle bei der Umsetzung der eigenen Soziallehre in der deutschen katholischen Kirche übernehmen müsste.

Katholisch.de brachte einen Bericht, mit welchen Patronen der Dienst am "Tag der Arbeit" überstanden werden könnte:
Der Erste Mai wird als Tag der Arbeit, Tag der Arbeiterbewegung oder auch als Maifeiertag bezeichnet. Doch auch an diesem Tag verrichten Menschen ihren Dienst. Für alle Arbeiter, die Motivation gebrauchen können, hat katholisch.de eine Liste an passenden Schutzpatronen parat.

Kath.net - eher auf der stramm konservativen Seite des bunten Spektrums "katholisch" zu suchen - meldete dagegen schon einige Tage vor dem 1. Mai anlässlich einer Audienz für Gläubige der 100-jährigen polnischen Erzdiözese Lodz:
Papst dankt polnischen Pilgern für Offenheit in Sachen Lehramt

Radio Vatikan berichtete einen aktuellen Anlass. Der Augsburger Bischof Bertram Meier nahm nämlich als Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz beim Kontaktgruppentreffen im polnischen Gleiwitz teil. Dort hat er - so meldete Radio Vatikan - dann erklärt:
„Wir können viel von Polen lernen“
Ob Meier damit auch die Enzyklika "Laborem Exercens" meinte, die Papst Benedikt XVI. seiner deutsche Heimat so an's Herz gelegt hatte?

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