Dominikus Krankenhaus gegen Grundgesetz – Caritas-Krankenhaus behindert gewerkschaftliche Betätigung
In der Auseinandersetzung um die Schließung der Dominikus Servicegesellschaft (DSG) behindert die Geschäftsleitung des Dominikus Krankenhauses die gewerkschaftliche Betätigung der betroffenen Kolleginnen und Kollegen.
In einem offiziellen Schreiben an die Beschäftigten wird diesen von der Geschäftsführung Frau van Schewick verboten „ohne Zustimmung der Geschäftsführung“, Flugblätter zu verteilen. Die Beschäftigten werden darüber hinaus angewiesen, „nicht autorisierte Zettel und Flyer (…) sofort zu entfernen“.
Das Verteilen von Gewerkschaftinformationen im Betrieb gehört zu den Kernbestandteilen des gewerkschaftlichen Betätigungsrechts, das durch Art. 9, Abs. 3 des Grundgesetzes geschützt ist. Mit dem Schreiben schränkt die Geschäftsführung dieses Grundrecht ein und fordert die Beschäftigten auf, sich daran zu beteiligen.
„Dass in einigen christlichen Häusern noch Lernbedarf in Bezug auf gewerkschaftliche Betätigungsrechte besteht, ist leider nicht neu. Dass aber in einem offiziellen Schreiben eine Geschäftsführung deren Einrichtung zum Caritasverband gehört, zu Grundgesetzverletzungen aufgefordert wird, ist schon ein starkes Stück.“ erklärt hierzu der zuständige Gewerkschaftssekretär Kalle Kunkel.
ver.di hatte die Geschäftsführung aufgefordert, das entsprechende Schreiben zurückzunehmen und dies gegenüber der Gewerkschaft zu bestätigen. Dieser Aufforderung ist die Geschäftsführung nicht gefolgt.
„Dieser Schritt der Geschäftsführung zeigt ihr schlechtes Gewissen. Eine öffentliche Auseinandersetzung über die Kündigung der Kolleginnen und Kollegen aus der DSG ist offensichtlich nicht gewollt. Dies zeigt uns, dass es richtig ist, weiter auf das unsoziale Gebaren dieses christlichen Hauses hinzuweisen.“, so Kunkel abschließend.
Quelle:
Ver.di-Pressemitteilung 9. August 2016
Die Auseinandersetzungen in und um das katholische Dominikus Krankenhaus in Berlin waren bereits am 10. Juli Thema im Blog: Medienrückblick - Dominikus kündigt Beschäftigte
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