Donnerstag, 1. Oktober 2020

Sparen - sparen - sparen: Bistum Mainz plant Einschnitte bei Schulen und Tagungshäusern

das berichten "katholisch.de" und das Domradio (Köln). Das Domradio führt weiter aus:
Unvermeidlicher Schritt
Von "schmerzhaften Einschnitten" spricht Bischof Peter Kohlgraf: Das Bistum Mainz werde sich von mehreren katholischen Schulen und Tagungshäusern verabschieden müssen. Nun hat die Diözese ihre Pläne öffentlich gemacht.
Es sind strategische Überlegungen, die vom Bistum Mainz von langer Hand vorbereitet, mit Experten beraten und jetzt öffentlich gemacht wurden: Das Bistum will im Zuge von Einsparungen die Trägerschaft bei fünf katholischen Schulen abgeben und drei Tagungshäuser schließen.
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Unvermeidlicher Schritt
Von "schmerzhaften Einschnitten" spricht Bischof Peter Kohlgraf: Das Bistum Mainz werde sich von mehreren katholischen Schulen und Tagungshäusern verabschieden müssen. Nun hat die Diözese ihre Pläne öffentlich gemacht. Es sind strategische Überlegungen, die vom Bistum Mainz von langer Hand vorbereitet, mit Experten beraten und jetzt öffentlich gemacht wurden: Das Bistum will im Zuge von Einsparungen die Trägerschaft bei fünf katholischen Schulen abgeben und drei Tagungshäuser schließen.
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Beabsichtigt sei, bei 5 der 18 Schulen des Bistums die Trägerschaft nicht fortzuführen. Das Bistum trete nach ersten Gesprächen jetzt in Verhandlungen mit den Ländern Hessen und Rheinland-Pfalz sowie den Kreisen der betroffenen Kommunen über die Übernahme der Trägerschaften der Schulen.
Der Mainzer Weihbischof und Generalvikar Udo Markus Bentz sagte zur Strategie des Bistums: "Wir gehen an diesem Mittwoch mit unseren Überlegungen an die Öffentlichkeit, um in Ruhe und mit Transparenz die Umsetzung und die Lösung vieler Detailfragen angehen zu können."
Nach seinen Angaben sind folgende Schulen betroffen: die Liebfrauenschule in Bensheim, die Hildegardisschule in Bingen, die Martinus-Grundschule in Mainz-Gonsenheim sowie das Ketteler-Kolleg und -Abendgymnasium in Mainz. Für das Theresianum in Mainz solle "eine eigene Trägerkonstruktion geschaffen werden", etwa in Form einer kirchlichen Stiftung. Kriterien für die Auswahl der Schulen waren den Angaben zufolge vor allem betriebswirtschaftliche, personalpolitische, regionale und seelsorgerliche Aspekte.
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Auch Tagungshäuser werden schließen
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Kohlgraf sagte, heute gehe es um Schulen und Tagungshäuser, aber der Wandel betreffe "alle Bereiche". Beabsichtigt sei, die bisherigen 134 Seelsorgeeinheiten der Diözese bis 2030 in 50 Pfarreien zusammenzuführen. ...
Katholisch.de ergänzt:
Die 207 Kindertagesstätten, die sich noch überwiegend in Trägerschaft der Pfarrgemeinden befinden, werden in einen neuen Zweckverband überführt. Auch hier ist nicht auszuschließen, dass sich die Diözese künftig von einzelnen Einrichtungen trennen wird. Für Ende 2022 kündigte das Bistum zudem eine "Neujustierung" im Akademiebereich an.
Ob die Mainzer aus dem Desaster von Hamburg gelernt und alle betroffenen Mitarbeitervertretungen frühzeitig beteiligt haben?
Auch in Hamburg waren schon vor Jahren entsprechende Schulschließungen entschieden worden, ohne die Mitarbeiter und deren Vertreter zu beteiligen. Diese hatten daraufhin das kirchliche Arbeitsgericht angerufen. Die entsprechende Urteile des kirchlichen Arbeitsgerichts Hamburg (vom 20.09.2018, I MAVO 3/18 bis I MAVO 8/18 und I MAVO 15/18) sind auch eindeutig gewesen, wie auch wieder das Domradio berichtete. Allerdings - es war ein "Urteil ohne strafrechtliche Konsequenzen" (Focus). Denn die schlimmste Strafe, die ein (zahnloses) kirchliches Arbeitsgericht "im Namen des Bischofs" verhängen kann, ist der "verschärfte Liebesentzug durch den Bischof". Und der wird schwerlich gegen sich selbst vorgehen.

Insofern könnte auch jedes andere Bistum unter Leitung seines Bischofs getrost die Beteiligungsrechte einer MAV übergehen. Es ist ja doch nichts zu befürchten. Und im Übrigen - man kann eine MAV immer noch beteiligen, wenn sich bereits eine gefestigte Meinung des Dienst- oder Arbeitgebers gebildet hat.

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