... die Reaktionen aus den unterschiedlichsten Bereichen der katholischen Kirche haben sicher nichts mit der heute morgen im Blog kommunizierten (Ent-) Täuschung von Gewerkschaftern in kirchlichen Einrichtungen und kirchlich orientierten Gewerkschaftern zu tun. Die Kirche vergibt demnach erneute eine Chance, die Arbeitnehmer für sich zurück zu gewinnen.
Obwohl die Äusserungen nicht an unseren Blogbeitrag anknüpfen, wollen wir einige davon doch hier wiedergeben:
Der ehemalige Kurienkardinal Müller meint: "Kirche arbeitet an ihrer eigenen Auflösung"
und führt dazu aus:
"Die Selbstsäkularisierung der Kirche nach dem Modell des liberalen Protestantismus ist nicht der erste Schritt ihrer Modernisierung, sondern der letzte vor ihrer Selbstabschaffung"
Wir haben den Aufuruf von Papst Benedikt zur "Entweltlichung" mehr als einmal gewürdigt, und deutlich gemacht, dass wir den Sonderweg der deutschen Kirche im Arbeitsrecht, der historisch schwer belastet ist (Volksgemeinschaft, Betriebsgemeinschaft, Dienstgemeinschaft) und entgegen der eigenen Soziallehre eine protestantische Sackgasse aufnimmt, für einen massiven historischen, sozialethischen und theologischen Fehler halten.
Der Entertainer und Schauspieler Harald Schmidt meint: "Die Kirche zerlegt sich sehr solide selbst"
und wird wie folgt zitiert:
Man könne als Kirche nicht sagen: "Wir gehören nicht zum Rechtsstaat, entschuldigen uns aber, schämen uns und singen 'Maria, meine Königin'!" Der Effekt sei, "dass die Kirchen leer sind", so der Entertainer.
Auch wenn die Äusserungen von Schmidt im Kontext mit dem Mißbrauchsskandal stehen - Finanzskandale und die Weigerung, mit Gewerkschaften zu kooperieren, haben die gleiche Ursache: einen klerikalen Machtmißbrauch, der vor der Beeinträchtigung von verfassungsrechtlich zugestandenen Grundrechten nicht zurück schreckt. Und daher passen die Aussagen von Schmidt auch auf unser Blogthema.
Probleme, die man konsequent ignoriert, verschwinden nur, um Verstärkung zu holen.
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