Montag, 23. Juli 2012

Christ in der Gegenwart beklagt wachsende Lohn-Ungerechtigkeit



Wachsende Lohn-Ungerechtigkeit 
Während in Deutschland die Zahl der Arbeitslosen seit einiger Zeit stetig sinkt, steigt die Ungleichheit bei den Löhnen. Als Grund für die Einkommensungerechtigkeit nannte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung den massiven Rückgang der Tarifbindung. Auch würden immer mehr Arbeitnehmern keine Standardverträge mehr angeboten, sondern geringer bezahlte und zeitlich befristete sogenannte Junior-Jobs. 
Christ in der Gegenwart, Nr.30, 22.7.2012 


Wer es genauer wissen will, kann es auf der OECD-Seite nachlesen:


Gesunken ist der Anteil von Löhnen, Gehältern und Sozialleistungen am Nationaleinkommen. Lag er in den frühen 1990er Jahren noch bei 67 Prozent, so steht er aktuell bei 62 Prozent. Damit einher geht eine größere Einkommensungleichheit, die sich, wie in anderen OECD-Ländern, vor allem bei Geringqualifizierten manifestiert. Für die wachsende Ungleichheit sind unter anderem die erheblich zurückgegangenen Tarifbindungen verantwortlich (von 72 auf 62 Prozent der Beschäftigten mit Tariflohnanspruch). Mini-Job-Verträge, die nachlassende Organisation von Arbeitgebern in Verbänden und der Umstand, dass Tarifverträge immer seltener automatisch auf alle Unternehmen einer Branche ausgedehnt werden, begünstigen die Erosion. Selbst Beschäftigte, die tariflich abgesichert sind, werden immer häufiger mit Ausnahmeklauseln konfrontiert, mit denen Firmen in Krisenzeiten hinter branchenüblichen Lohnerhöhungen zurückbleiben können.




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Alle wesentlichen Vergleichsuntersuchungen belegen, dass es in der Regel Ungleichverteilung von Einkommen mit einer geringen Gewerkschaftsdichte bzw. einem schlechten oder sinkenden gewerkschaftlichen Organisationsgrad einhergeht.

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