Sonntag, 3. März 2024

Sonntagsnotizen - Religionssoziologe sieht wachsende "Kirchen-Resilienz"

das berichtete u.a. das Domradio am 26. Feburar:
Der Wiener Theologe und Religionssoziologe Paul Zulehner sieht die Gesellschaft "mitten in einem Wandel von einer Priesterkirche zu einer Taufberufungskirche". Daten einer noch bis Ende März laufenden Online-Befragung zeigen dies.
Dort wird dann auch weiter erklärt:
Zum Thema "Kirchen-Resilienz" sagte Zulehner, es gebe "viele Irritationen im kirchlichen Eigenbau". Mit Enttäuschung, manchmal auch "Christenwut" werde auf geistlichen und sexuellen Missbrauch reagiert, auf gefühlte Diskriminierungen von Frauen und Menschen mit "diverser" sexueller Orientierung, auf "unzeitgemäße, aber auch unehrliche Lebensform von Priestern".

Gegen Missstände in der Kirche resilient zu sein, lähme keinesfalls die Bereitschaft, Reformen zu fordern und zu betreiben, so der Theologe. "Kirchen-Resiliente treten auf, nicht aus." Und weiter:

"Gerade weil die taumelnde Welt und auch die gefährdete Demokratie eine Religion der Hoffnung braucht, die für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung einsteht, sollten wir (...) auch bei innerem wie äußerem kirchlichem Gegenwind für Gott und seine Verheißungen öffentlich unverdrossen einstehen."
Kirchen-Resilienz heißt also wohl mit anderen Worten, nicht demütig oder gar "duckmäuserisch" in blindem Gehorsam alles abzunicken, was ein Priester da von sich gibt, sondern darüber nachzudenken und ggf. auch aufzustehen und Änderungen zu fordern.
In dem Sinne bin ich dann wohl auch "Kirchen-Resilient". Ich denke nicht daran, den "Betel hinzuwerfen" - den Gefallen tu ich niemandem. Ihr müsst damit leben, dass ich Euer Tun nach wie vor an Euren Worten messe und ggf. dann auch aufstehe und eine Änderung Eures Verhaltens einfordere. Und ich wünsche mir viele Mitstreiter. Das ist bei dem bewiesenen klerikalem Beharrungsvermögen notwendig. Denn es ist schon lange nicht mehr "fünf nach zwölf".

Meint jedenfalls
E.S.

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