Montag, 6. Mai 2024

Erneut 380.000 Austritte aus der evangelischen Kirche in Deutschland (2023)

berichten u.a. katholisch.de (auch hier) oder Kirche und Leben. Da stellt sich schon die Frage, welche Gemeinsamkeiten bei den beiden großen christlichen Gemeinschaften (bei den Katholiken waren im Jahr 2021 359.338 Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten und 2022 gab es mit 522.821 die bislang meisten Austritte) zu solch hohen Austrittszahlen führen. Die hierarchische Strukter der katholischen Kirche und das päpstliche Lehramt oder das Zölibat können ja auf die protestantischen Landeskirchen keine Auswirkungen haben. Und auch so mancher Skandal, der speziell katholische Gemeinden erschüttert, sollte bei den evangelischen Gemeinden irrelevant sein.
Einige Landeskirchen konnten im vergangenen Jahr auch einen Zusammenhang mit den gestiegenen Lebenshaltungs- und Energiekosten beobachten.
berichtet katholisch.de; aber bei näherer Betrachtung ist das wohl eher eine erleichternde Ausrede. Denn die Lebenshaltungs- und Energiekosten betreffen alle Bürger des Landes. Nachdem aber andere Gemeinschaften wie die "Altkatholische Kirche" sogar steigende Mitgliederzahlen aufweisen (2021 waren es dort sogar doppelt so viele Beitritte wie 2020 kann diese Begründung nicht so recht greifen.
Was also "eint" die beiden großen Gemeinschaften?

Mir fällt da - ganz spontan - die Sonderrolle mit eigenen Arbeitsrechtsregelungen ein, die ein Ausdruck des "Machterhaltes" sind und hinsichtlich der Sozialethik jede kirchliche Glaubwürdigkeit in der Gesellschaft beeinträchtigen.
Oder, um es anders zu formulieren:
die Lebenswirklichkeit der Menschen hat sich mit der Gesellschaft geändert. Und beiden großen christlichen Gemeinschaften ist es nicht gelungen, sich mit ihrer tagtäglichen Handlungspraxis auf diese geänderten gesellschaftlichen Realitäten einzustellen.

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