Freitag, 13. September 2024

Arm trotz Arbeit: Niedriglohnland Deutschland – „brauchen mehr Lohngerechtigkeit“

berichtete gestern die Frankfurter Rundschau und führte u.a. aus:
Berlin – Deutschland ist Niedriglohnland. Das verdeutlichen neu veröffentlichte Zahlen der Bundesregierung, denen eine kleine Anfrage der Linken im Bundestag vorausging. Zwar ging der Anteil der Schlechtverdienenden zuletzt etwas zurück, im internationalen Vergleich steht die Bundesrepublik aber unterdurchschnittlich da. Besonders ostdeutsche Bundesländer sind betroffen.
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Im Jahr 2023 zählten rund 3,36 Millionen sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte zu sogenannten Niedriglohnempfängern. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung und Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor, die IPPEN.MEDIA exklusiv vorliegen. Das entspricht einem Anteil von 15,3 Prozent der Arbeiterinnen und Arbeiter. Als Niedriglohn gelten Einkommen, die unter zwei Dritteln des Median-Bruttostundenverdiensts liegen. 2023 lag die Niedriglohnschwelle bei 13,04 Euro. Zum Vergleich: Der derzeitige Mindestlohn liegt bei 12,41 Euro. Heißt: fast jeder siebte Vollzeitarbeitende verdient in Deutschland so wenig, dass sein Gehalt oft nicht existenzsichernd ist.
Deutlicher ist die Lage in den neueren Bundesländern. ..... Zum jüngsten Stichtag, dem 31. Dezember 2023, lag der Wert ... noch immer bei 22,4 Prozent. Im Bundesschnitt sind die mittel- und ostdeutschen Bundesländer damit stark überrepräsentiert. Die fünf am stärksten betroffenen Landkreise liegen allesamt in Ostdeutschland.
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Im EU-Vergleich steht Deutschland beim Niedriglohn nicht gut da. Zum letzten Erhebungsstand aus dem Jahr 2018 hatte Deutschland eine Niedriglohnempfänger-Quote von 20,68 Prozent. Der EU-Schnitt lag damals bei 15,22 Prozent.
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In Thüringen erhalten Beschäftigte in der Pflege einen der bundesweit niedrigsten Stundenlöhne. Das geht aus Zahlen der Krankenkasse AOK plus hervor. Demnach liegt der übliche Satz für Fachpersonal im Freistaat mit mindestens dreijähriger Ausbildung bei durchschnittlich 22,81 Euro pro Stunde. Pflege- und Betreuungskräfte mit mindestens einjähriger Berufsausbildung erhalten im Schnitt einen Stundenlohn von 17,82 Euro, Hilfskräfte 16,84 Euro.(Quelle: mdr).

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