Montag, 13. Juli 2020

Morgen, Dienstag 14. Juli 2020: Altenpflege-Solidaritätsaktion vor der Stiftung Liebenau in Meckenbeuren

In der vorletzten Woche wurden die Tarifverhandlungen mit der Liebenau Leben im Alter gGmbH (LiLA) nach knapp vier Monaten Corona-bedingter Unterbrechung in der vierten Verhandlungsrunde fortgesetzt, um endlich einen Tarifvertrag für die rund 800 Beschäftigten zu erreichen. Das Ergebnis der Gespräche war für die ver.di-Tarifkommission ernüchternd.  Am Dienstag, 14. Juli, ruft ver.di deshalb vor der Stiftung Liebenau zu einer Solidaritätsaktion auf, um öffentlich auf die ungleiche Bezahlung innerhalb der Altenpflegeeinrichtungen bei der Stiftung Liebenau aufmerksam zu machen. Diese Aktion musste im März aufgrund des Lockdowns abgesagt werden. Weitere Verhandlungen finden nach einem Spitzengespräch am 17. Juli statt.


Treffpunkt für die Aktion am Dienstag ist ab 10:45 Uhr auf dem Parkplatz vom Gasthof Hirsch (Lindauer Str. 51, 88074 Meckenbeuren). Um 11:30 Uhr ist ein Besuch einer Delegation beim Vorstand der Stiftung Liebenau mit Übergabe einer Unterschriftensammlung, gegen 12:15 Uhr ein gemeinsamer Abschluss geplant.

Yvonne Baumann, ver.di Verhandlungsführerin: „Die letzten Verhandlungsgespräche waren wieder nur eine Hinhalte-Taktik. Seit der faktischen Unterbrechung der Verhandlungen liegen vier Monate hinter uns, in denen wirklich allen im Land der Wert der Altenpflege klargeworden ist. Wir hoffen, dass diese Erkenntnis auch bei den Arbeitgebern der Stiftung noch ankommen wird, und die Verhandlungen nun zügig zu einem Ende kommen. Die Beschäftigten haben lang genug die Ungleichbehandlung hingenommen und sind des Wartens wirklich leid.“ Deshalb wendet sich die Aktion am kommenden Dienstag auch an den Vorstand der Stiftung, der für die Beseitigung der ungleichen Bezahlung mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stellen soll. „Wer jahrelang auf Kosten der Beschäftigten gespart und damit auch Gewinne eingefahren hat, der muss nun ausreichend Geld zur Verfügung stellen, um die Schieflage auszugleichen“, so Baumann weiter.


In den 20 Altenpflege-Einrichtungen der LiLA wird seit Jahren weit unter dem TVÖD-Niveau bezahlt: Eine Altenpflegehelferin erhält monatlich über 450 Euro weniger, eine Hauswirtschaftsleiterin sogar über 700 Euro. Die Arbeitszeit ist für alle mit 40 Stunden in der Woche eine Stunde länger.
Ermöglicht wurde diese dem Kirchenrecht eigentlich widersprechende Regelung jahrelang durch eine Ausnahmegenehmigung des Bischof Gebhard Fürst (Bistum Rottenburg-Stuttgart), die aber ab 2019 nicht mehr erteilt wurde. Daraufhin wurde die LiLA von den Betreibern in weltliches Arbeitsrecht überführt.


Die Liebenau Leben im Alter (LiLA) wurde gegründet, um mit schlechteren Arbeitsbedingungen und Vergütungen als den sonst in der Stiftung Liebenau auf die Beschäftigungsverhältnisse angewendeten Arbeitsvertragsrichtlinien der Caritas (AVR Caritas) stationäre Pflege anbieten zu können.

Weitere Hintergrundinformationen finden Sie in hier:
https://bawue.verdi.de/


[Quelle: ver.di-Presseinfo vom 10. Juli 2020]

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