Montag, 25. November 2024

Länderspiegel vom 23.11.2024 - Drittes Hamburger Pflegeheim schließt – Fachkräfte dringend gesucht: Anmerkungen zu einem selbst verursachte Desaster

Im Länderspiegel vom 23.11.2024 (Video verfügbar bis 23.11.2026) hat das ZDF ein nicht nur für Hamburg drängendes Problem angesprochen: den Personalmangel in der Pflege.

Wir meinen: das Desaster um fehlende Fachkräfte war schon seit Jahren absehbar *) und ist bisher nur duch zugewanderte Fachkräfte halbwegs lösbar. Fachkraftmangel beseitigt man in der Regel durch erhöhte Ausbildung. Das setzt ein attraktives Berufsbild mit entsprechenden Arbeitsbedingungen und Gehältern voraus. Müssen wir an unsere Beiträge und die unrühmliche Rolle erinnern, die dazu seites der Caritas vor drei Jahren eingenommen wurde? Die Caritas hätte immer noch die Möglichkeit, ihre ideologische Verblendung und die Fixierung auf dritte Wege zu beseitigen und - nach den Vorgaben der eigenen, katholischen Soziallehre - mit der zuständigen DGB Gewerkschaft ver.di gemeinsam die Problemlösung voranzutreiben.


Weitere Berichte zum Thema:
2019 - | Panorama 3 | NDR: Personalmangel: Hamburger Altenheim muss schließen (Video bei Youtube)
04.07.2024 - Hamburger Abendblatt: Pflegekräfte fehlen - Zwei Hamburger Altenheime (Anm.: der Diakonie) schließen
01.10.2024 - NDR: Fehlendes Personal: Weiteres Hamburger Pflegeheim muss schließen (hier noch auf Facebook)
01.10.2024 - Hamburger Abendblatt: Nächstes Pflegeheim schließt – Bewohner suchen Bleibe
02.10.2024 - DBfK: Pflegepersonalmangel in Hamburger Heimen: echtes Problem, falsche Lösung

*)
Anmerkungen:
Die Bevölkerung in Deutschland wird immer älter. Das bedeutet, dass immer weniger jüngere Menschen immer mehr ältere Menschen pflegen und versorgen müssen. Das ist seit Jahrzehnten bekannt. Die personellen Anforderungen lassen sich daher nur durch eine gezielte Einwanderungspolitik lösen.

Wie die Realität ausschaut, machen diese Berichte - auch (aber nicht nur) aus Norddeutschland - deutlich:
20.06.2018 - Rheinische Post: Rolanda (aus Albanien) will Altenpflegerin werden – jetzt droht ihr die Abschiebung
13.12.2023 - SWR: Beispiele aus den Kreisen Ludwigsburg und Esslingen - Warum Asylbewerber trotz Ausbildung abgeschoben werden
21.04.2024 - t-online: Nürnberg: Altenheim kämpft gegen Abschiebung von Kollegen Karrar Al Hasani
15.11.2024 - NDR: Zukunft der kolumbianischen Pflegehelfer ...
... Nach Auskunft der Heimbetreiber besitzen alle Kolumbianer eine Aufenthaltserlaubnis bis Juni kommenden Jahres und hätten zudem eine Arbeitserlaubnis bis 2027, einige sogar bis 2028.

Offener Brief: Asylanträge der Pflegekräfte wurden abgelehnt
Die kolumbianischen Pflegerinnen und Pfleger haben nach Angaben der Heimleitung Asylanträge gestellt und diese ausreichend begründet. Eine Pflegerin sei beispielsweise vor Schutzgeldforderungen an ihre Familie geflohen. Ein anderer Pfleger sei vor der Befreiungsarmee geflohen, die bereits einen Familienangehörigen getötet hatte. Zudem lebten die Beschäftigten in Mietwohnungen, engagierten sich beruflich und in Vereinen und ihre Kinder gingen zur Schule, teilte das Pflegeheim weiter mit. Allerdings wurden die Asylanträge laut offenem Brief abgelehnt mit der Begründung, dass Kolumbien als sicheres Herkunftsland gilt. ...
20.11.2024 - Ärzte Zeitung:
Drohende Abschiebung von Pflegekräften: Heim lädt Ministerpräsident Weil ein
Rund 50.000 Menschen haben eine Online-Petition gegen die Abschiebung von Beschäftigten eines Pflegeheims im Landkreis Rotenburg unterschrieben.
24.11.2024 - SPIEGEL: Heimleiter kämpft gegen die Abschiebung von einem Viertel seiner Pflegekräfte
Ein Altenheim in Wilstedt schlägt Alarm. Zehn Mitarbeitern droht die Abschiebung, dem Heim die Schließung ...

Der Anteil der über 65-jährigen an der Bevölkerung ist vor allem in den neuen Bundesländern besonders hoch. Dort ist sowohl der Anteil der Ausländer am Niedrigsten, wie zugleich das Wahlergebnis der AfD am höchsten
In den neuen Bundesländern, wo die AfD stark ist, gibt es nicht nur wenig Ausländer – es gibt fast gar keine. Der durchschnittliche Ausländeranteil in den fünf ostdeutschen Bundesländern ohne Berlin liegt bei 3,79 Prozent.
(Quelle FAZ).

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen




Ihr könnt Eure Kommentare vollständig anonym abgeben. Wählt dazu bei "Kommentar schreiben als..." die Option "anonym". Wenn Ihr unter einem Pseudonym schreiben wollt, wählt die Option "Name/URL". Die Eingabe einer URL (Internet-Adresse) ist dabei nicht nötig.

Wir freuen uns, wenn Ihr statt "Anonym" die Möglichkeit des Kommentierens unter Pseudonym wählt. Das Kommentieren und Diskutieren unter Pseudonym erleichtert das Austauschen der Argumente unter den einzelnen Benutzern.