Dienstag, 30. Januar 2018

Bewegung Entlastung: Bayerns Klinikdirektoren und ver.di schlagen Alarm

Der Verband der bayerischen Krankenhausdirektoren und die Gewerkschaft ver.di haben Ministerpräsident Horst Seehofer, Gesundheitsministerin Melanie Huml und die SPD-Landesvorsitzende Natascha Kohnen und ihren Generalsekretär Uli Grötsch angeschrieben. Ein ungewöhnlicher Vorgang, da Arbeitgebervertreter und Gewerkschafter naturgemäß unterschiedliche Interessen vertreten und auch in verschiedenen Fragen der Gesundheitspolitik unterschiedlicher Meinung sind. Gemeinsam appellieren sie an die Verantwortlichen im Land, ihren Einfluss auf die Bundes- und Landespolitik geltend zu machen, um eine wohnortnahe und hochwertige Krankenhausversorgung in Bayern zu erhalten und dem Personalmangel zu begegnen.


Gemeinsam stellen Josef Götz, Vorsitzender der bayerischen Landesgruppe des Verbandes der Krankenhausdirektoren, als auch Robert Hinke, Landesfachbereichsleiter für Gesundheit und Soziales bei ver.di Bayern, fest, dass die Krankenhäuser chronisch unterfinanziert seien und der Personalmangel in den Kliniken bereits zu Einschränkungen der Versorgungskapazitäten und ganzer Leistungsbereiche führe. Josef Götz unterstrich dies mit genaueren Zahlen für Bayern: „Im Jahr 2016 schrieben 42% der bayerischen Krankenhäuser ein Defizit. Dieser Prozentsatz wird sich 2017 noch weiter verschlechtern und ohne Kurskorrekturen gerade in ländlichen Regionen mittelfristig zu spürbaren Versorgungsengpässen führen.“ Robert Hinke betonte den Personalmangel, der seit Jahren zur dauerhafter Überlastung des Klinikpersonals führe: „Leistungsmenge und Leistungsintensität übersteigen die Grenzen des Tolerablen, Krankenstände und Überstunden erreichen vielfach Rekordniveaus, die Flucht in Teilzeit und andere Berufe ist gang und gäbe. Die sich verschärfenden Arbeitsbedingungen gefährden Personal und Patienten gleichermaßen.“ Unter den bestehenden finanziellen und personellen Bedingungen sei eine flächendeckende qualitativ hochwertige Versorgung auch in Bayern kaum mehr zu gewährleisten.

Quelle: PM Ver.di Bayern 29.1.2018

1 Kommentar:

  1. Mit schlechten Arbeitsbedingungen, zu wenig Personal, schlechter Bezahlung, keinerlei Fortentwicklungsmöglichkeiten, keine Vereinbarkeit mit Familie, ständigen unnützen zeitraubenden Änderungen in der Dokumentationen, Verzögerungen der ohnehin geringen Tariferhöhungen, jahrelange Diskussionen um Arbeitszeiten, absichtliche Untätigkeit der Politik etwas zu verändern, keinerlei gesellschaftliche Anerkennung, als Teilzeitkraft ständig fast Vollzeit zu arbeiten, ungerechte und miese Ausgleichszeiten zu haben, sowohl im Kranken- als auch Altenpflegebereich. Ich könnte noch mehr aufzählen aber nach mehr als 36 Jahren im Beruf habe ich nun resigniert und hoffe nach drei Bandscheibenvorfällen endlich einigermaßen meinen Ruhestand geniessen zu können. schludert nur alle weiter so, ihr werdet schon sehen was ihr davon habt Interessieren tuts eh keinen.

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