Montag, 18. September 2017

Bundestagswahl 2017 - am 24. September wählen gehen!

Entscheide mit über die Zukunft des Gesundheitswesens und der Pflege! Deine Stimme für eine sichere Versorgung und gute Arbeit: für eine gesetzliche Personalbemessung im Krankenhaus und für mehr Personal in der Altenpflege.
Geh zur Bundestagswahl! Wir brauchen im Deutschen Bundestag Mehrheiten für eine soziale Gesundheits- und Pflegepolitik. Wir brauchen Abgeordnete, die die Gesundheitsversorgung und die Pflege als Kernbereich öffentlicher Daseinsvorsorge verstehen und sich dafür einsetzen.

Entlastung für die Pflege

Ob in Krankenhäusern, Altenheimen oder der ambulanten Pflege – überall mangelt es an Personal, sind Beschäftigte überlastet, fehlt die Zeit für eine gute Versorgung. Eine zentrale Ursache ist, dass der Alltag in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zunehmend von betriebswirtschaftlichen Kennziffern bestimmt wird. Wie in der Industrie herrscht ein ständiger Druck, noch flexibler, noch billiger zu arbeiten. Fachkräfte werden durch weniger qualifiziertes Personal ersetzt. Pro Pflegekraft sind im Durchschnitt immer mehr Patient/innen bzw. Bewohner/innen zu versorgen. Tausende Überlastungsanzeigen dokumentieren: Die Arbeitsverdichtung, der Zeit- und Leistungsdruck machen die Beschäftigten krank.
Längst ist belegt, dass die Versorgungsqualität in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen stark davon abhängt, ob genug qualifiziertes Personal zur Verfügung steht. In anderen europäischen Ländern sind rechtliche Vorgaben für die Personalausstattung durchaus verbreitet. Wird das Verhältnis Pflegekraft pro Patient/in betrachtet, ist Deutschland im internationalen Vergleich das Schlusslicht. Das muss sich ändern.

Gesetzliche Vorgaben für mehr Personal

Die Gesundheitsminister/innen tragen die politische Verantwortung dafür, dass Patient/innen sicher und gut versorgt werden. Deshalb fordert ver.di gesetz- liche Vorgaben für die Personalausstattung in allen Pflegebereichen.  Sie muss sich am Bedarf der Pati- ent/innen orientieren. Als Sofortprogramm fordert ver.di, dass niemand mehr in einer Schicht alleine arbeitet und genug Zeit für Ausbildung bleibt. Dafür sind kurzfristig 20.000 zusätzliche Stellen nötig. Gerade im Bundestagswahlkampf  muss allen Poli- tiker/innen klar werden: Die dramatische Situation in den Krankenhäusern duldet keinen Aufschub. Die gesetzliche Personalbemessung muss im Koalitionsvertrag der nächsten Bundesregierung stehen.    

Altenpflege braucht gute Bedingungen

Seit dem 1. Januar 2017 gilt ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff in der Pflegeversicherung. Dieser berücksichtigt  die Bedürf- nisse von Menschen mit Demenz, mit geistigen oder psychischen Einschränkungen ebenso wie mit körperlichen Einschränkungen. Zudem wurde ein Begutachtungsinstrument eingeführt, mit dem der Mensch, seine Ressourcen und Fähigkeiten in den Mittelpunkt gestellt werden. Viele pflegebedürftige Menschen erhalten heute mehr Leistungen und Möglichkeiten der Unterstützung – ein Erfolg von ver.di und des »Bündnisses für gute Pflege«.
Doch damit ist es nicht getan. Oft fehlt pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen eine gute Beratung.  Sie brauchen Betreuung und Entlastung. Weil es daran mangelt, werden vielfach osteuropäische Arbeitskräfte unter prekären Bedin- gungen beschäftigt. Gute Pflege und Betreuung ist nur möglich, wenn qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stehen.
Die Erfahrung zeigt: Ohne klare Vorgaben sparen die Einrichtungen am Personal – mit gefährlichen Folgen für Beschäftigte und alte Menschen. Deshalb fordert ver.di für die stationäre und die ambulante Altenpflege ein bundesweit einheitliches Personalbemessungsverfahren.
Die Bundesregierung will ein solches Verfahren bis 2020 entwickeln. Das muss deutlich schneller gehen! Bis das neue Personalbemessungsverfahren zur Verfügung steht, fordert ver.di als
Sofortmaßnahme in stationären Einrichtungen einen Betreuungsschlüssel von 1:2, von einer Pflegekraft auf zwei Bewohnerinnen und Bewohner. Die Fachkraftquote von mindestens 50 Prozent muss zwingend erhalten bleiben. ver.di setzt sich dafür ein, den von der Bundesregierung geschaffenen Pflegevorsorgefonds in einen »Pflegepersonalfonds« umzuwidmen: Mit jährlich 1,2 Milliarden Euro könnten rund 40.000 tariflich vergütete zusätzliche Vollzeitstellen bei einer Fachkraftquote von 50 Prozent geschaffen werden.

Fachkräftemangel? - Arbeitsbedingungen verbessern!

Die Arbeitgeber jammern über den Fachkräftemangel. Manche missbrauchen ihn sogar als Argument gegen gesetzliche Personalvorgaben. Dabei sind die Kliniken und Pflegeunternehmen selbst mitverantwortlich, dass in einigen Bereichen Fachkräfte fehlen. Sie haben Stellen abgebaut, Tätigkeiten ausgegliedert und die Arbeit so sehr verdichtet, dass sie krank macht.
Diese Bedingungen schrecken junge Menschen ab, einen Beruf im Gesundheitswesen zu wählen. Andere reduzieren ihre Arbeitszeit oder verlassen den Beruf, weil sie es nicht mehr aus- halten. Daher sind gute Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen die Voraussetzung dafür, den Fachkräftebedarf jetzt und in Zukunft zu sichern.
In der Pflegeausbildung ist neben mehr Personal eine gute Anleitung entscheidend. Geplant und strukturiert muss diese mindestens zehn Prozent der praktischen Ausbildung ausmachen. Die Ausbildung muss durchlässig und kostenfrei sein. Auch künf- tig brauchen wir eine hinreichende Spezialisierung.

[Quelle (und mehr): Flugblatt als pdf]

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