Pressemitteilung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Rheinland-Pfalz/Saarland, DGB-Jugend Saar, vom 2. März 2021
Meuler: „Kirchliche Arbeitgeber blockieren bundesweiten Tarifvertrag in der Altenpflege!“
Auf die Blockade eines bundesweiten Tarifvertrages in der Altenpflege durch Caritas und Diakonie haben die ver.di-Jugend Saar-Trier und die DGB-Jugend Saar heute mit einer gemeinsamen Protestaktion aufmerksam gemacht. Die Gewerkschaftsjugend hat im Zentrum von Saarbrücken gegenüber den Gebäuden „Haus der Caritas“ und „Haus der Diakonie“ ein Banner aufgehängt, um ihre Solidarität mit den Beschäftigten zu bekunden.
Hannah Meuler, Landesjugendsekretärin des DGB im Saarland, erklärt: „Verlierer dieser Blockadehaltung sind die rund 1,2 Millionen Beschäftigte in der Altenpflege. Und junge Menschen werden weiter abgeschreckt, einen Pflegeberuf zu ergreifen. Deshalb steht auf unserem Banner: „Wertschätzung fordern, aber gerechte Arbeitsbedingungen verhindern? Ihr seid scheinheilig, Caritas & Diakonie!“ Damit antwortet die Gewerkschaftsjugend direkt auf ein Banner am Caritas-Gebäude mit der Aufschrift: „Bleibt unsere Wertschätzung - oder verfliegt sie wie unser Applaus?“ Hintergrund der Aktion:
Ver.di hatte sich zuletzt mit der Bundesvereinigung der Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP) auf den endgültigen Inhalt des Tarifvertrages über Mindestbedingungen in der Altenpflege verständigt. Dieser sollte nach dem Arbeitnehmerentsendegesetz zum 1. August 2021 auf die gesamte Branche erstreckt werden. Caritas und Diakonie wollen keinen bundeseinheitlichen Tarifvertrag für die Beschäftigten in der Altenpflege. Laut Gesetz müssen die Arbeitsrechtlichen Kommissionen von Caritas und Diakonie dem Antrag auf Allgemeinverbindlichkeitserklärung zustimmen, bevor der Bundesarbeitsminister ihn auf die gesamte Branche erstrecken kann.
Medienberichte dazu:
Plakat-Aktion: Gewerkschaftsjugend kritisiert Caritas-Veto zu Tarifvertrag - Bericht: SR
Etwas umfangreicher in der ARD Mediathek ab Minute 4:30
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Ergänzend heutige Meldungen der kirchlichen Medien:
anlässlich des Jahrestages der Unterzeichnung der Lateranverträge, die 1929 zwischen Italien und dem Heiligen Stuhl abgeschlossen wurden, forderte Erzbischof Vincenzo Paglia, Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, von der neuen Regierung Italiens einen "Paradigmenwechsel" im Umgang mit älteren Menschen.Quelle (klick)
Gleichzeitig forderte der Leiter der vatikanischen Entwicklungsbehörde - Kurienkardinal Peter Turkson - Entscheidungsträger und Institutionen auf, das Recht auf Gesundheit für die gesamte Bevölkerung zu gewährleisten.Quelle "klick"
Was kann uns das im Kontext der Abstimmung der Caritas-Arbeitgeber zur Einführung eines allgemein verbindlichen Tarifvertrages für die Altenpflege sagen?
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