Samstag, 29. Juni 2019

Papst fordert radikale Reform und Umdenken

so möchten wir die Rand-Nummern 4 und 5 des heute veröffentlichen päpstlichen Schreibens an die Katholiken Deutschlands interpretieren - die damit dem Tenor "entweltlicht Euch" entspricht:

Brief von Papst Franziskus an die deutschen Katholiken

Es ist ungewöhnlich, dass sich ein Papst unmittelbar an die Bischöfe oder gar an die Katholiken eines Landes wendet. Für deutsche Katholiken sei an die Enzyklika Quadragesimo anno von 1931 erinnert, mit der der "Deutsche Gewerkschaftsstreit" zugunsten der Gewerkschaften beendet wurde. Ein weiterer "Leuchtturm" war die Enzyklika "Mit brennender Sorge". Eine der letzten bemerkenswerten Vorgaben für die deutschen Katholiken war der (bis heute wohl immer noch nicht gehörte) Freiburger Appell Papst Benedikts zu "Entweltlichung".
Wir möchten daher zeitnah zur heutigen Veröffentlichung eines päpstlichen Schreibens an die deutschen Katholiken auf dieses Schreiben hinweisen, das angesichts des vorgesehen "synodalen Weges" zur Bewältigung der Kirchenkrisen in Deutschland ergangen ist, auch wenn es uns bisher noch nicht möglich war, das umfangreiche Schreiben intensiv zu studieren.
An das pilgernde Volk Gottes in Deutschland

Freitag, 28. Juni 2019

Donnerstag, 27. Juni 2019

Schreiben aus Rom: Einheit mit der Weltkirche suchen und Kirchliche Vertrauenskrise

wie das Domradio und Katholisch.de melden, sind wohl eine Mehrzahl der deutschen Bischöfe von einem päpstlichen Schreiben überrascht worden, das "wichtige Wegmarken" für den angestrebten "synodalen Weg" aus der kirchlichen Vertrauenskrise vorgegeben hat
 
Es geht um nichts anderes als um die Bewahrung der Einheit mit der Weltkirche, die seitens der katholischen Kirche in Deutschland auch mit dem kirchlichen Sonderarbeitsrecht ("Dritter Weg") verlassen wurde.

Dienstag, 25. Juni 2019

Großprojekt KiTA international

Das Bildungswerk ver.di in Niedersachsen hat am letzten Freitag in Hannover nach drei Jahren Projektlaufzeit das bundesweites Großprojekt KiTA international abgeschlossen.
1451 Teilnehmende haben unsere Angebote zu vorurteilsbewusster Bildung und Erziehung besucht. Ein ganz besonderes ESF gefördertes Projekt, das von Frank Bsirske 2015 initiiert worden ist und der es sich nicht hat nehmen lassen die Teilnehmenden gebührend zu verabschieden. Das ver.di Bildungswerk war für die Umsetzung dieses dreijährigen Projektes verantwortlich


Quelle Facebook 

Freitag, 21. Juni 2019

Drei.69 online

unsere Fachbereichszeitung ist mit einer neuen Ausgabe online. U.a. mit Themen wie
Entlastung
Dienst nach Vorschrift
Beschäftigte in der Essensversorgung des diakonischen Elisabethenheims in Müllheim verweigern Einspringen aus dem Frei. Ihre Forderung: mehr Personal. Viel Solidarität.

Donnerstag, 20. Juni 2019

Beschäftigte aus Wohlfahrtsverbänden begrüßen Kabinettsbeschluss für flächendeckenden Tarifvertrag in der Altenpflege - Kritik am Deutschen Roten Kreuz


Beschäftigte von Wohlfahrtsverbänden begrüßen den gestrigen Beschluss des Bundeskabinetts für ein Gesetz zur Verbesserung der Bezahlung in der Altenpflege. “Wir treten entschieden für einen flächendeckenden Tarifvertrag in der Altenpflege ein“, heißt es in einer Resolution, die am Mittwoch (19. Juni) von rund 80 Beschäftigtenvertreterinnen und –vertretern aus dem ganzen Bundesgebiet auf einer ver.di-Tagung in Berlin beschlossen wurde. Wenn sich kommerzielle Anbieter durch Niedriglöhne einen Vorteil im Preiswettbewerb verschafften, setze das die Arbeitsbedingungen in der gesamten Altenpflege unter Druck.

Mittwoch, 19. Juni 2019

ver.di begrüßt Gesetzentwurf für bessere Löhne in der Pflege – Bundeskabinett will heute beschließen

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) begrüßt den Entwurf eines Gesetzes für bessere Löhne in der Pflege, den das Bundeskabinett heute (19. Juni) beschließen will. „Mit dem Gesetz wird die rechtliche Basis geschaffen, um in der Altenpflege einen Tarifvertrag flächendeckend zur Anwendung zu bringen“, sagte Sylvia Bühler, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand. „Das Gesetz ist ein konkretes Ergebnis der Konzertierten Aktion Pflege und zeigt, dass die Bundesregierung erkannt hat, dass man die gesellschaftlich so relevante Altenpflege nicht dem Markt überlassen darf.“ Auch wenn sich viele Pflegekräfte noch nicht gewerkschaftlich organisierten, so Bühler, weil ihnen die Belange der ihnen anvertrauten Pflegebedürftigen oft wichtiger seien als ihre eigenen Arbeitsbedingungen, dürften sie nicht skrupellos ausgebeutet werden.

Dienstag, 18. Juni 2019

Altenpflege: ver.di will zügig Sondierungsgespräche führen

berichtet ver.di in einer Pressemitteilung vom 14.Juni 2019: Altenpflege: ver.di will zügig Sondierungsgespräche führen
Ziel sei es, noch in diesem Jahr einen Tarifvertrag abzuschließen, der vom Bundesarbeitsminister auf die gesamte Altenpflege erstreckt wird. Damit sollen Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bisher beschämend niedrig bezahlen, zu besseren Löhnen verpflichtet werden. "Altenpflege ist ein wunderbarer Beruf, wenn die Bedingungen stimmen. Dazu müssen aber erstmal die Löhne rauf", so Bühler.

Mittwoch, 12. Juni 2019

Vertrauenskrise und Glaubwürdigkeit - die Bischöfe wissen nicht mehr weiter

Missbrauch und Finanzskandale, die "gute alte Zeit" der ungetrübten klerikalen Macht geht zu Ende. Die Bischöfe stehen vor den Trümmern ihres alten Kirchengebäudes, und ständig kracht wieder irgendwo ein neuer Balken herunter. Die sprudelnden Geldquellen versiegen - ein Bistum nach dem anderen muss sich beschränken. Gerade durchleidet Hamburg einen schmerzhaften Sanierungskurs - wohl im Vorgriff auf Ausfälle, die auch andere Bistümer absehbar ereilen werden:
Bereits 2017 hatte eine Wirtschaftsprüfung ergeben, dass das zu dem Zeitpunkt mit rund 80 Millionen Euro verschuldete Erzbistum (Hamburg) bis 2021 eine Überschuldung von etwa 350 Millionen Euro riskiere, wenn nichts dagegen unternommen werde.
...
Laut einer von den beiden großen Kirchen in Deutschland geförderten Studie wird die Zahl der Kirchenmitglieder in der Bundesrepublik bis 2060 um 49 Prozent zurückgehen.
...
Mit dem Rückgang der Mitgliederzahl werden sich laut Studie auch die finanziellen Möglichkeiten der Kirchen halbieren. Zwar nehmen die Forscher an, dass das Kirchensteueraufkommen nominal bis 2060 konstant bleibt und – wie 2017 – bei etwa 12 Milliarden Euro jährlich liegen wird. Bei entsprechender Ausgabenentwicklung würde das allerdings einen Kaufkraftverlust von 51 Prozent bedeuten.
(Quelle)

Das hat wohl auch aufgeschreckt. Es lässt sich nicht mehr im bequemen Sessel ruhen. Was tun?

Dienstag, 11. Juni 2019

Verhandlungen für die Caritas-Ärztinnen und Ärzte werden in der kommenden Woche fortgesetzt

Am 17. Juni werden in Frankfurt am Main die Verhandlungen um einen Tarifabschluss für die 30.000 Ärztinnen und Ärzte in den zur Caritas gehörenden Krankenhäusern und weiteren Einrichtungen fortgeführt.

Siehe hierzu:
https://www.akmas.de/aktuelles/tarifrunde-2019-fuer-caritas-aerzte

ak.mas TARIF-Info Juni 2019 als pdf

Natürlich besteht die Erwartung sowohl bei den Ärztinnen und Ärzten bei der Caritas wie auch auf der Mitarbeiterseite der AK, dass das Tarifergebnis im öffentlichen Dienst nicht nur "großen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Verhandlungen" haben wird, sondern in der Substanz auf für die Caritas übernommen wird.

Ein mögliches positives Verhandlungsergebnis könnte frühestens in der nächsten BK-Sitzung am 4. Juli 2019 beschlossen werden und müsste dann noch in den 6 Regionen der AK beschlossen bzw. übernommen werden.

Samstag, 8. Juni 2019

Die Leistungen der BVK Zusatzversorgung sind langfristig gesichert

Die Bayerische Versorgungskammer (BVK) in der Organisationsform einer staatlichen Oberbehörde, die treuhänderisch die Rücklagen für die Betriebsrentenansprüche der Mitarbeiter*innen auch kirchlicher Einrichtungen verwaltet, ist eine Behörde des Freistaates Bayern - und von daher schon gegen Insolvenz gesichert. Sie darf nicht mit der Bayerischen Versicherungskammer, dem "Schwesterinstitut", verwechselt werden. Die Versorgungskammer gewährleistet nicht nur die Betriebsrenten der Mitarbeiter*Innen von Kommunen und kirchlichen Einrichtungen, sondern auch mehrere weitere Angehörige verschiedener Berufe, wie Apothekern, Architekten, Ärzten und Rechtsanwälten - bis hin zu den Abgeordneten des bayer. Landtages.
Die BVK verwaltet ein Kapitalanlagevermögen von 77 Mrd. Euro (2018, in 2017 noch 72,1 Mrd. Euro).

Die mit über 1,4 Mio. Pflichtversicherungen (in 2017) größte (und nach unserer Ansicht wichtigste) der 12 Altersversorgungswerke ist die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden (ZKdbG) auch BVK Zusatzversorgung oder allgemein nur ZVK genannt, deren Mitglieder (die Kommunen und auch die kirchlichen Einrichtungen) als juristische Personen des öffentlichen Rechts selbst wieder insolvenzsicher sind, bzw. durch entsprechende Gewährleistungsbürgschaften einer solchen Rechtsperson aufgenommen werden konnten.
So sind die sieben bayerischen (Erz-)Diözesen als "Körperschaften des öffentlichen Rechts" (deren Einnahmequelle u.a. die Kirchensteuer ist) genauso Mitglieder, wie die örtlichen kirchlichen Stiftungen, die jeweils "Stiftungen des öffentlichen Rechts" sind und der eigenen kirchlichen Stiftungs- und Vermögensaufsicht unterstehen.
Dazu kommt ein professionelles Vermögensmanagement, das besonders auf dauerhafte, nachhaltige Vermögensanlagen und nicht kurzfristige Gewinne ausgerichtet ist, und bereits mehrfach ausgezeichnet wurde.
In den Jahren 2016 und 2017 konnte die BVK Zusatzversorgung trotz des schwierigen Umfeldes und trotz - oder vielleicht sogar wegen - vorsichtiger Vermögensanlagen jeweils eine Nettoverzinsung von 3,54 % bzw. 3,76 % erzielen und die anteiligen Kapitalanlagen auf 20.066,71 Mio. Euro (aus 18.798,76 Mio. Euro) aufstocken.

Anlässlich des Desasters um die Caritas-Pensionskasse - einem privatrechtlichen "Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit" (VVaG) mit einem Verlust von über 3 % - hat uns die ZKdbG die beigefügte Erklärung übermittelt, die wir wegen der Bedeutung auch ungekürzt wiedergegeben wollen:

Freitag, 7. Juni 2019

Altersvorsorge - Caritas-Kasse kürzt Bezüge drastisch

berichtete vor einigen Tagen die Süddeutsche Zeitung *) und führte aus:
Der Pensionskasse der Caritas fehlen 122,8 Millionen Euro. Nun sollen Versicherten die Bezüge gekürzt werden.
Ein Grund dafür sind die anhaltenden Niedrigzinsen. Doch auch teils haarsträubende eigene Fehler sollen zu der riesigen Deckungslücke beigetragen haben.
Betroffen sind insgesamt 55 000 Rentner und Anwärter.



Bei der Caritas-Pensionskasse haben jedoch, wie es in Caritas-Kreisen heißt, teils haarsträubende eigene Fehler zu der riesigen Deckungslücke beigetragen. Offenbar ging der alte Vorstand mit viel zu optimistischen Annahmen über die Zinsentwicklung und die künftige Altersstruktur der Versicherten durch die Jahre und hoffte, dass die Zeiten irgendwie besser würden. Schon 2006 habe es einen Fehler bei der Formel gegeben, mit der die Chancen und Risiken einer Versicherung hochgerechnet werden, aus der sich dann Beiträge, Rückstellungen und Auszahlungen ergeben. Dieser Fehler sei sehr lange unentdeckt geblieben. Und dann hätte es, durchaus nicht untypisch für kirchliche und kirchennahe Betriebe, ein zu großes Vertrauen zwischen Vorstand, Risikomanagement und Revision gegeben. Offenbar prüft die Caritas-Pensionskasse jetzt, ob und gegen wen sie Schadensersatzansprüche stellen könnte.
...

Mittwoch, 5. Juni 2019

Armutslöhne in der Altenpflege - und die Ursachen

Unter der Überschrift
Warum Pflegekräfte nicht überall gleich verdienen
berichtete die Süddeutsche Zeitung gestern über die unterschiedliche Entlohnung in der Altenpflege (die selbst vielfach wieder zu Altersarmut führt) - und die Chancen eines allgemein verbindlichen Tarifvertrages:
...
Um diese Lohnlücken zu schließen und auch für Pflegehelfer, die in vielen Heimen gut die Hälfte des Personals stellen, bundesweit bessere Gehälter zu erreichen, will Heil nun einen flächendeckenden Tarifvertrag einsetzen. Dieser soll dann auch solche Heimbetreiber zwingen, ihren Mitarbeitern mehr zu zahlen, die sich bislang dagegen wehren. Doch sein Plan ist nicht gerade leicht in die Tat umzusetzen.
Da ist zunächst der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (BPA) und sein Arbeitgeberverband, die sich für die private Hälfte der Heime zuständig fühlen. Sie bevorzugen eigene Arbeitsvertragsrichtlinien, ohne klassischen Tarif. ...
Auch die kirchlichen Arbeitgeber waren nicht gerade begeistert von der Idee, dass sie sich an weltliche Tarifverträge halten sollen. Kirchen bestehen arbeitsrechtlich auf einem sogenannten dritten Weg, der ihnen die Freiheit für eigene Regeln gibt. ...

Dienstag, 4. Juni 2019

Konzertierte Aktion Pflege: ver.di bekräftigt die Forderung nach Aufwertung und Entlastung der Pflege

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) bekräftigt anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse der Konzertierten Aktion Pflege der Bundesregierung ihre Forderung nach Aufwertung und Entlastung der Pflege. „Die Beschäftigten müssen sich darauf verlassen können, dass sich ihre Situation Zug um Zug bessert. Die professionell Pflegenden werden die Ergebnisse der Konzertierten Aktion Pflege daran messen, was in ihrem Arbeitsalltag ankommt. Vor allem in der Altenpflege müssen die Entgelte für diese verantwortungsvolle und oft auch anstrengende Arbeit deutlich angehoben werden. Und es muss Schluss sein mit der ständigen Überlastung durch zu wenig Personal“, sagte Sylvia Bühler, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand. „Es war richtig, alle Verantwortlichen in der Konzertierten Aktion zusammen zu holen, am Ende sind die getroffenen Ergebnisse aber Kompromisse. Und angesichts der kritischen Lage hätte ich den Beschäftigten entschlossenere Maßnahmen gewünscht.“ Warum die Arbeitgeber im Mangelberuf Pflege zum Beispiel künftig nicht gänzlich auf sachgrundlose Befristungen verzichten wollten, sei nicht nachzuvollziehen.

Montag, 3. Juni 2019

Ver.di-Fachtagung Altenpflege: 24. bis 25. Oktober 2019 in Göttingen

Die ver.di-Fachtagung für betriebliche Interessenvertretungen in der Altenpflege findet vom 24. bis 25. Oktober 2019 in Göttingen statt. 
Im Zentrum der Veranstaltung steht die Stärkung der Handlungskompetenz von Interessenvertretungen in der Altenpflege. In einem breiten Programm von Workshops werden viele praxisrelevante Themen behandelt:
  • Dienstplangestaltung, 
  • Umgang mit Ausfällen und Arbeitszeitmodellen, 
  • Digitalisierung,  
  • Arbeitnehmerhaftung und Gefährdungsanzeige, 
  • Nachwuchsgewinnung für die Arbeit als IV, 
  • Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.

Auch die (branchen)politischen Themen kommen nicht zu kurz. Sylvia Bühler (Mitglied im ver.di-Bundesvorstand und Leiterin des Fachbereichs Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen) wird u.a. über das aktuelle politische Geschehen im Bereich der Altenpflege (wie z.B. die Konzertierte Aktion Pflege oder einen flächendeckenden Tarifvertrag zu Mindestbedingungen in der Altenpflege) berichten und die Vorhaben aus gewerkschaftlicher Sicht einordnen.


Die bewährte Kombination aus Experteninput, Praxisforen, Erfahrungsaustausch und Vernetzung bietet die Gelegenheit Anregungen für das eigene Handeln zu entdecken und Ansätze zur Umsetzung in eurem betrieblichen Alltag mitzunehmen. 


siehe auch:

Sonntag, 2. Juni 2019

Sonntagsnotizen: vor 40 Jahren - der Papst in Polen

Vierzig Jahre ist es nun her, dass der polnische Papst Johann Paul II vom 2. bis 10. Juni 1979 sein Heimatland besuchte - und mit seinem Besuch nicht nur die Bildung der Gewerkschaft Solidarnosc *), sondern auch den Zerfall des "Ostblocks" um die ehemalige Sowjetunion auslöste. Abschluss und Höhepunkt seines Besuches war ein feierlicher Gottesdienst in Wojtylas Bischofsstadt Krakau mit rund zwei Millionen Menschen. Die improvisierten Schlußworte sind auch heute ein Ansporn:
 "Ich bitte euch, verliert niemals das Vertrauen, lasst euch nicht niederschlagen und nicht entmutigen. Und ich bitte euch, niemals die Wurzeln zu kappen, aus denen wir entstanden sind. Ich bitte euch, traut euch, trotz all eurer Schwäche, eure Kraft bei dem zu suchen, bei dem schon so viele Generationen unserer Väter und Mütter sie gefunden haben. Trennt euch niemals von ihm! Verliert nie die Freiheit des Geistes, mit der er den Menschen befreit!"
14 Monate später erzwangen streikende katholische Arbeiter in der Danziger Leninwerft erstmals Zugeständnisse der Machthaber, ein weiteres Jahr später legte Solidarnosc *) ganz Polen mit Streiks lahm.

Anmerkung:
*) "Die polnische Gewerkschaft Solidarnosc war die erste offiziell anerkannte Oppositionsbewegung im früheren Ostblock. Ihre Gründung am 31. August 1980 gilt als Meilenstein in der Überwindung des kommunistischen Systems in Mittel- und Osteuropa. Die katholische Kirche und regimekritische Intellektuelle unterstützten sie stark" (kna, 24.08.2018).
Es ist unverständlich, dass jenseits der Oder-Neiße Grenze seitens der katholischen Kirche ein "anderes Ethos" gegenüber gewerkschaftlichen Bewegungen bestehen soll als diesseits der Flüsse.