Donnerstag, 25. April 2019

NDR Info: Weltfremd und diskriminierend? - Kirchliches Arbeitsrecht unter Druck

Das Feiertags-Forum von NDR Info brachte am Ostermontag eine interessante und anregende Sendung unter dem Titel:
Weltfremd und diskriminierend? - Kirchliches Arbeitsrecht unter Druck von Brigitte Lehnhoff

Die Sendung kann hier nachgehört bzw. auch heruntergeladen werden:
https://www.ndr.de/info/epg/Feiertags-Forum

Infotext zur Sendung
"Kirchen dürfen von Stellenbewerbern nicht pauschal eine Religionszugehörigkeit verlangen. Das entschied vor einem Jahr der Europäische Gerichtshof. Kritiker sehen sich durch dieses und andere höchstrichterliche Urteile bestätigt. Sie halten den Sonderweg der christlichen Kirchen im Arbeitsrecht für überholt, weltfremd und diskriminierend. Tatsächlich ist aber längst ein Wandel im Gange, vor allem in den kirchlichen Wohlfahrtsverbänden. Dort sieht man die Öffnung des Arbeitsrechts als Chance, sich weiterzuentwickeln. Klassische Fragen müssten dann neu beantwortet werden. Zum Beispiel: Was heißt Loyalität gegenüber einem kirchlichen Arbeitgeber?"

Donnerstag, 18. April 2019

Regionalkommissionssitzungen im April: Bawü und Mitte

  • Am 4. April 2019 hat die Regionalkommission Baden-Württemberg getagt. Dem Vernehmen nach hat man sich über die Sitzung der Bundeskommission der AK sowie über die Arbeit des RK-Ausschusses "Attraktive Arbeitsbedingungen" ausgetauscht.
    Ein Info der Mitarbeiterseite gibt es bislang nicht. Und der "Dienstgeberbrief" informiert auch nur in knappen Worten.

  • Am 11. April hat die Regionalkommission Mitte getagt. Hier gibt es ein Info der Mitarbeiterseite.
    Thema des Infos der RK Mitte war der TV-L-Abschluss, der unmittelbar für die Caritasbeschäftigten der Anlagen 21 und 21a wirksam ist (bis hin zu den feinen Differenzierungen, die sich wegen der hessischen Ländertarife auch bei den Beschäftigten der Caritas niederschlagen...)
    Thema war ausserdem die aktuelle Tarifrunde der Ärzte, in der sich die "RK-Mitte.mas" solidarisch mit den Forderungen des Marburger Bundes erklärt.

Die Regionalkommission Baden-Württemberg hat ihre nächste Sitzung am 25. Juli 2019, die Regionalkommission Mitte am 19. Juni 2019.

Dienstag, 16. April 2019

Fachtagung Behindertenhilfe vom 12. bis 13. September 2019 in Weimar

...dass nichts bleibt, wie es war!
Veränderungen in der Arbeitswelt der Behindertenhilfe im Zuge neuer gesetzlicher Regelungen

In der Behindertenhilfe finden tiefgreifende Veränderungen statt nicht nur durch eine zunehmende Ökonomisierung, sondern auch durch eine zunehmend personenzentrierte Ausrichtung der Leistungen. Dadurch verändern sich Tätigkeiten, Anforderungen und Berufsbilder. Zudem zeichnet sich eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten in vielen Bereichen der Behindertenhilfe aufgrund neuer Assistenzanforderungen ab.

Betriebs- und Personalräte wie auch Mitarbeitervertretungen sind gefordert, diesen Wandel der Arbeitsverhältnisse zu gestalten. Deshalb informieren wir uns auf der Fachtagung über neue gesetzliche Regelungen wie das Bundesteilhabegesetz, beschäftigen uns mit den Auswirkungen in den Einrichtungen und damit, wie sich Arbeitsbedingungen verändern. Welcher Gestaltungsbedarf besteht? Welche Handlungsmöglichkeiten haben wir als betriebliche Interessenvertretungen?

Ziel der Fachtagung ist es nicht nur zu informieren, sondern auch konkrete Handlungshilfen anzubieten und zum Erfahrungsaustausch beizutragen. Die Fachtagung richtet sich gleichermaßen an neu gewählte wie auch langjährige Interessenvertretungen in den unterschiedlichen Feldern der Behindertenhilfe.

Programm Fachtagung Behindertenhilfe als pdf
Anmeldung Fachtagung Behindertenhilfe als pdf

Montag, 15. April 2019

Fachtagung Krankenhäuser am 6. Mai 2019 von 10:00 bis 16:30 im Gewerkschaftshaus Nürnberg

Die Herausforderungen für eine gute und nachhaltige Entlastung in den Krankenhäusern und Verbesserung der Arbeitsbedingungen sind immens. Die betriebliche Mitbestimmung bietet hier zahlreiche Möglichkeiten.
Wir wollen Ideen und Ansätze in Workshops auf unserer Kranken- haus-Fachtagung erarbeiten, damit die Möglichkeiten einer wirk- samen Mitbestimmung erkennbar werden. Gleichzeitig werden wir auf der Tagung dazu informieren, welche Konsequenzen die
Ausbildungsreform für die betrieblichen Interessenvertretungen mit sich bringt und was zu beachten ist.


Samstag, 13. April 2019

Samstagabend - Zeit für das jüngste Gerücht

Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen ist zu vernehmen, dass der Grund dafür, dass die MAVO (anders als das Betriebsverfassungsgesetz, die Personalvertretungsgesetze und das Mitarbeitervertretungsgesetz) die Ablehnung von Urlaubsanträgen nicht als Mitbestimmungsrecht gefasst haben, darin bestehe, dass Ablehnungen von Urlaubsanträgen in der Katholischen Kirche entweder nicht vorkämen beziehungsweise ausnahmslos gut begründet seien. 

Freitag, 12. April 2019

Info Mitarbeiterseite der RK Bayern/März 2019

Die Mitarbeiterseite der Regionalkommission Bayern berichtet in ihrem soeben veröffentlichten Info über ihre Sitzung vom 20. März 2019

Themen des Infos sind:

  • Bericht über ein Gespräch mit dem Generalvikar der Erzdiözese München-Freising, Dr. Peter Beer, zum Thema "institutionelle Loyalität"
  • Kritische Anmerkungen zu einem "Verhaltenskodex" des Passauer Bischofs für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Schutz vor sexuellem Mißbrauch
  • Tariferhöhung für Beschäftigte, die unter die Anlage 21 fallen
  • Hinweise zur Anlage 23



Donnerstag, 11. April 2019

Die Beschäftigten stärken! - Einhundert Jahre Internationale Arbeitsorganisation

Die internationale Arbeitsorganisation (ILO) feiert dieses Jahr ihren 100. Geburtstag.
Die ILO begann ihre Tätigkeit am 11. April 1919 auf der Friedenskonferenz in Versailles. Sie war ursprünglich eine ständige Einrichtung des Völkerbundes mit dem Ziel der Sicherung des Weltfriedens auf der Grundlage sozialer Gerechtigkeit. Entstanden war sie aus einer Forderung der sozialdemokratischen Amsterdamer Gewerkschaftsinternationale. Seit dem 14. Dezember 1946, als sie ihren Sitz in Genf einnahm, ist die ILO eine UN-Sonderorganisation und damit die erste Einrichtung dieser Art. 1969 wurde der Organisation der Friedensnobelpreis und 1994 der Hans-Böckler-Preis zuerkannt.

Der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) bezeichnet die IAO in seinem Programm (2006) als "globalen Bezugspunkt". Der 2. Weltkongress des IGB (2010) verabschiedete eine Entschließung "Die Internationale Arbeitsorganisation", in der diese Bedeutung noch einmal unterstrichen und weiter ausgeführt wird.

Mittwoch, 10. April 2019

ver.di begrüßt SPD-Vorschlag zur Begrenzung des Eigenanteils für die Kosten der Pflege in stationären Einrichtungen

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) begrüßt ausdrücklich den Vorstoß der SPD-Parteivorsitzenden Andrea Nahles zu einer Begrenzung des Eigenanteils für die Kosten der Pflege für Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen. „Das Lebensrisiko Pflege muss solidarisch abgesichert werden. Die Begrenzung des Eigenanteils ist ein erster wichtiger Schritt“, sagte Sylvia Bühler, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand. „Mittelfristig ist die Pflegeversicherung zu einer Pflegevollversicherung weiterzuentwickeln und durch eine Bürgerversicherung zu ergänzen. Dann können die steigenden Anforderungen durch eine alternde Gesellschaft gut gestemmt werden. Alle müssen sich darauf verlassen können, bei Pflegebedürftigkeit gut versorgt zu werden.“

Derzeit gebe es einen Zielkonflikt, der dringend aufgelöst werden müsse, so Bühler weiter. Pflegebedürftige wünschten sich mehr und gut qualifiziertes Personal. Die verantwortungsvolle und oft auch belastende Arbeit in der Altenpflege müsse aber auch entsprechend gut bezahlt werden. „Heute steigt bei jeder Tariferhöhung, die wir mit den Beschäftigten in der Altenpflege durchsetzen, der Eigenanteil der Bewohnerinnen und Bewohner der entsprechenden Einrichtung. Damit muss Schluss sein“, so Bühler. „Faire Bezahlung, ausreichend Personal und die Begrenzung der Kosten der pflegebedürftigen Menschen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Deshalb muss die Bundesregierung zügig eine Gesetzesänderung auf den Weg bringen“, forderte Bühler. Zudem seien bundesweit einheitliche gesetzliche Vorgaben zur Personalausstattung nötig, die sich am Bedarf der Pflegebedürftigen orientieren.

„Wir gehen davon aus, bald in Verhandlungen für einen Tarifvertrag einsteigen zu können, der dann von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) auf alle Träger in der Pflege erstreckt werden kann“, sagte Bühler. Ein wesentliches Ziel auch der Konzertierten Aktion Pflege der Bundesregierung sei es, die Tarifbindung zu erhöhen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. „Um ausreichend Pflegefachkräfte und anderes Personal zu gewinnen, braucht es bessere Arbeitsbedingungen und einen Tarifvertrag, an den sich bundesweit alle Arbeitgeber halten müssen“, so Bühler weiter. Es sei schlicht unanständig, eine so verantwortungsvolle Arbeit mies zu bezahlen. Dies sei vor allem bei kommerziellen Pflegekonzernen der Fall, die ihre Gewinne steigern wollten und sich Tarifverträgen verweigerten.

Quelle: Ver.di-Pressemitteilung vom 7.4.2019

Montag, 8. April 2019

Postkarten-Aktion zur Grundrente

Liebe Kolleginnen und Kollegen,


ver.di setzt sich seit langem für eine Rente ein, die ein Leben in Würde auch im Alter garantiert. Mit der vom Bundesarbeitsminister vorgeschlagenen Grundrente kämen wir in dieser Frage ein entscheidendes Stück voran. Damit aber die vom Bundesarbeitsminister vorgeschlagene Grundrente ohne Bedürftigkeitsprüfung auch wirklich kommt, will ver.di dafür sorgen, dass die Große Koalition auf Kurs bleibt und das wichtigste sozialpolitische Ziel dieser Legislaturperiode nicht aus den Augen verliert. Deswegen haben wir eine Postkarten-Aktion ins Leben gerufen, die ihr auch virtuell unterstützen könnt. Dazu benötigt ihr keinen Drucker und auch keine Briefmarke. Ihr folgt einfach dem Link, füllt die Postkarte aus und sendet sie per Mail an ver.di zurück.

https://rente-staerken.verdi.de 

Samstag, 6. April 2019

Samstagabend - Zeit für das jüngste Gerücht

Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen ist zu vernehmen, dass die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeber bei ihrem Protest gegen die Forderung einen Arbeitgeberverband Pflege zu gründen, völlig neue Deliktformen entdeckt hat, die von den zuständigen Gesetzen bislang völlig ignoriert werden:  so stelle etwa die politische Forderung nach einem Arbeitgeberverband Pflege eine vorsätzliche Beschädigung der Tarifautonomie dar.
Immerhin ruft der Arbeitgeberverband noch nicht zum politischen Streik gegen die Pflegekommission auf.

Dienstag, 2. April 2019

ver.di bekräftigt Forderung nach bundesweiten Tarifvertrag

Ver.di-Pressemitteilung zur gestern veröffentlichten neuen Studie zu Entgelten in der Altenpflege:
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) bekräftigt nach der heutigen Veröffentlichung einer neuen Studie der Hans-Böckler-Stiftung zur Lohnsituation in der Altenpflege ihre Forderung nach einem bundesweit gültigen Tarifvertrag Altenpflege. „Um das gesellschaftlich wichtige Arbeitsfeld der Altenpflege attraktiv zu machen, brauchen wir mehr Personal und endlich eine gute Bezahlung. Der angestrebte Tarifvertrag wird erheblich zu besseren Arbeitsbedingungen beitragen“, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. Die Ergebnisse der Studie bestätigten die dringend notwendige Aufwertung der Arbeit in der Altenpflege.

Montag, 1. April 2019

Altenpflege liegt bei den Löhnen besonders weit zurück – umfassende Aufwertung dringend nötig gegen Fachkräftemangel

Eine aktuelle Studie der Hans-Böckler-Stiftung widmet sich der Tarif- und Lohnpolitik in der Altenpflege:
Gemessen an Verantwortung, Anforderungen und notwendigen Qualifikationen sind Pflegeberufe relativ niedrig bezahlt – trotz einiger Verbesserungen in letzter Zeit. Besonders stark zurück liegt die Bezahlung von Altenpflegerinnen und Altenpflegern: Während sich die Verdienste von Fachkräften der Gesundheitspflege in Krankenhäusern im Bereich des mittleren Lohns aller Berufsgruppen in Deutschland (rund 3200 Euro brutto im Monat für eine Vollzeitstelle) bewegen, kamen Fachkräfte in der Altenpflege 2017 im Mittel (Median) auf lediglich rund 2740 Euro brutto für eine Vollzeitstelle. Das entspricht nur etwa 85 Prozent des mittleren Verdienstes für alle Berufe. Hilfskräfte in der Altenpflege verdienen in Vollzeit im Mittel lediglich rund 1940 Euro pro Monat – knapp 61 Prozent des Medianverdiensts aller Vollzeitbeschäftigten. Zu diesen Ergebnissen kommt eine von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie des Instituts Arbeit und Technik (IAT) an der Hochschule Gelsenkirchen.