Sonntag, 30. Oktober 2016

Sonntagsnotizen: Beschäftigte in tarifgebundenen Betrieben

In dieser Woche hat das Statistische Bundesamt per Pressemitteilung  aktuelle Zahlen zum Tarifbindung von Beschäftigten vorgelegt. Der Blog Aktuelle Sozialpolitik fasst die Ergebnisse prägnant zusammen und verweist auf ergänzende Informationen, des IAB, die eine abnehmende Tarifbindung dokumentieren.

Die kürzlich veröffentlichte Caritasstatistik weist für das Jahr 2014 folgende Beschäftigungszahlen aus:
       Beschäftigte        Vollzeitäquivalente
2010     559526 387371
2012     590401 406801
2014     617193 419080

Die Anzahl der Stellen ist von 2010 bis 2014 um insgesamt 10,3 %, die der Vollzeitäquivalente um immerhin noch 8,2 % angestiegen.

Auch ein Blick in die IAB-Statistiken über die Beschäftigten ohne Tarifbindung in spezifischen Branchen ist nicht uninteressant. Statistiken gibt es für 2010 und 2014: 

Veränderungen des Anteils der Beschäftigten ohne Tarifvertrag
  • Gesundheits- und Sozialwesen Deutschland: von 32 auf 44 %
  • Gesundheits- und Sozialwesen alte Bundesländer: von 30 auf 42 %
  • Gesundheits- und Sozialwesen neue Bundesländer: von 48 auf 56 %
  • Gesundheitswesen Deutschland: von 25 auf 44  %
  • Gesundheitswesen alte Bundesländer: von 23 auf 42 %
  • Gesundheitswesen neue Bundeslädner: von 35 auf 56 %
  • Sozialwesen Deutschland: von 44 auf 51 %
  • Sozialwesen alte Bundesländer: von 40 auf 48 %
  • (Sozialwesen neue Bundesländer: keine Zahlen verrfügbar)   
Welche Zusammenhänge hier bestehen, könnte man vielleicht bei passender Gelegenheit tatsächlich einmal intensiver betrachten. Sicher spielt der Anteil der privaten Anbieter, die Tarifverträge verschmähen bzw. ihren Beschäftigten vorenthalten eine wesentliche Rolle. 

Aber nicht unterschlagen sollte man die Anhänger des 3. Wegs, die, zumal bei der Caritas, von den Ergebnissen des 2. Weges im öffentlichen Dienst profitieren und auch profitieren wollen, gleichzeitig aber nichts dafür tun, dass diese Grundlage gestärkt wird und die Beschäftigten das Ideal der Solidarität auch in ihrer Rolle als Arbeitnehmer realisieren und Verantwortung für Tarifverträge übernehmen!

c.



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