Dominik Schirmer - "das Gesicht" des Landesfachbereichs nach innen wie nach draußen - verlässt nach 17 Jahren Tätigkeit als hauptamtlicher Mitarbeiter, und weiteren 17 Jahren davor im Ehrenamt die Gewerkschaft, um eine ihm angetragene verantwortungsvolle Tätigkeit bei der AOK Bayern aufzunehmen. Dominik - das also voran geschickt - bleibt mit seiner Fachkompetenz der bayerischen Gesundheitspolitik erhalten.
Weggefährten dieser vergangenen 34 Jahre in der Gewerkschaft würdigten Dominiks Tätigkeit aus der Sicht der ehrenamtlich und auch der hauptamtlichen Akteure.
Besonders tiefgründig waren die Erinnerungen von Michael Wendl, der ausgehend vom Soziologen und Nationalökonom Max Weber zwischen Gesinnungsethik und Verantwortungsethik unterschied*), und Dominik als Verantwortungsethiker definierte, dem die Auswirkungen der Entscheidungen auf die Menschen besonders am Herz lagen. Auf dieser Grundlage hat sich Dominik als Chef seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, als Moderator in ehrenamtlichen Gremien und in seinen Tarifverhandlungen mit verschiedensten Arbeitgebern allseits Achtung, Anerkennung und Respekt erworben.
Ein Bonmot am Rande:
Dominiks erste Tarifverhandlungen fanden - seinerzeit mit Begleitung durch Sylvia Bühler vom damaligen ÖTV-Tarifsekretariat - mit dem BRK statt. Und auch die letzten Tage seiner Amtszeit werden von seinen aktuellen Tarifverhandlungen mit dem BRK geprägt. Wobei Sylvia inzwischen dem Bundesfachbereich vorsteht. Und aus dem seinerzeitigen Nebenbereich der vom öffentlichen Dienst geprägten ÖTV hat sich in den 17 Jahren der größte und stärkste Fachbereich der vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di entwickelt.
Die ver.die Redaktion bedankt sich speziell bei Dominik für die gute Zusammenarbeit und die "freie Hand", die er uns in der Redaktion gelassen hat.
*)
Die letzten Kapitel in "Politik als Beruf" - http://www.textlog.de/2298.html - heißen:
»Gesinnungsethik« versus »Verantwortungsethik«
Religiöse Ethik und Politik
Schluß: Realpolitik
und dort findet sich die beeindruckende Passage
...
Die Politik bedeutet ein starkes langsames Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich. Es ist ja durchaus richtig, und alle geschichtliche Erfahrung bestätigt es, dass man das Mögliche nicht erreichte, wenn nicht immer wieder in der Welt nach dem Unmöglichen gegriffen worden wäre. Aber der, der das tun kann, muss ein Führer und nicht nur das, sondern auch – in einem sehr schlichten Wortsinn – ein Held sein. Und auch die, welche beides nicht sind, müssen sich wappnen mit jener Festigkeit des Herzens, die auch dem Scheitern aller Hoffnungen gewachsen ist, jetzt schon, sonst werden sie nicht imstande sein, auch nur durchzusetzen, was heute möglich ist. Nur wer sicher ist, dass er daran nicht zerbricht, wenn die Welt, von seinem Standpunkt aus gesehen, zu dumm oder zu gemein ist für das, was er ihr bieten will, dass er all dem gegenüber: »dennoch!« zu sagen vermag, nur der hat den »Beruf« zur Politik.
Herzlichen Dank, liebe Redaktions-Kollegen!
AntwortenLöschenEuer "Nachruf" gefällt mir gut.
Ich wünsche euch weiter eine so gute und erfolgreiche Arbeit mit dem Blog, wie bisher.
Danke, für euer Engagement dabei!
Alles Gute,
Dominik Schirmer
(P.S.: Das Foto ist von der Kundgebung zum 1. Mai 1998 in München)
Hallo Dominik, viel Spass bei Deiner neuen Aufgabe.
AntwortenLöschenVielleicht kannst Du ja das dicke Brett AOK für uns bohren. 😊
Hallo Dominik, viel Spass bei Deiner neuen Aufgabe.
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