„Ach, wenn ich doch heute einen Nell‐Breuning hätte, den ich um Rat fragen könnte.“ Sozialpolitik und Christliche Sozialethik zu Nell‐Breunings Zeiten und heute... ist der Titel eines Fachgesprächs, welches vom Oswald-von-Nell-Breuning-Institut am 11. November 2015 veranstaltet wird.
Der Seufzer ist uns durchaus vertraut (sehr vertraut!), weil auch wir immer wieder Nell-Breunings Position gegenüber dem kirchlichen Sonderarbeitsrecht, die sehr grundsätzlich sozialethisch begründet und von der katholischen Soziallehre hergeleitet war, in den aktuellen Debatten vermissen.
Bis auf wenige Stimmen aus der Frankfurter "St. Georgen-Szene" spielt Nell-Breunings Position in den katholischen Debatten um das kirchliche Arbeitsrecht derzeit keine Rolle. Zumal die katholischen Sozialethiker das Feld offensichtlich weitgehend den weltlichen "Arbeitsrechtlern" überlassen haben, die sich hier staatskirchenrechtlich zu profilieren versuchen.
Auch die älteren katholischen politischen Intellektuellen aus der wissenschaftlichen Szene sind hier leider eher zurückhaltend.
Das Buch "Den Kapitalismus bändigen. Oswald von Nell-Breunings-Impulse für die Sozialpolitik", das zum 125. Geburtstag Nell-Breunings und zum 25. Gründungsjahrs des Nell-Breuning-Instituts erschienen ist und in dem Wissenschaftler unterschiedlicher Profession Nell-Breunings Beitrag zur Sozialpolitik beleuchten, wird Gegenstand einer Diskussion im Rahmen des Fachgesprächs sein.
(Anmeldung zur Fachtagung ist noch bis morgen (30.10.) möglich, angemeldeten Teilnehmern entstehen keine Kosten: siehe
Flyer zur Veranstaltung
...und wenn man verspätet ist, kann mans ja vielleicht auch noch versuchen ;-)
Anmerkung:
Wir hatten uns in der Blog-Redaktion die Rezension des Buches schon vorgenommen, weil das kirchliche Sonderarbeitsrecht zumindest in einigen Beiträgen (Arnd Küppers, Wolfgang Schröder) thematisiert und konkretisiert wird. Die "anhaltende Aktualität des Denkens von Nell-Breuning" (Wolfgang Schröder) ist eine Überzeugung, die das Motiv vieler Beiträge in unserem Blog bestimmt. Derselbe Zeitmangel, der uns hindert, die attraktive Veranstaltung in Frankfurt zu besuchen, hindert uns auch daran, die Rezension zu "Den Kapitalsimus bändigen" fertigzustellen.
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