Donnerstag, 22. Oktober 2015

Die Aufwertung hat begonnen - Ergebnisse werden nicht vom Himmel fallen

Derzeit läuft im Sozial- und Erziehungsdienst die Urabstimmung zum Verhandlungsergebnis vom 30.9.2015
Ver.di-Publik 6/2015 befaßt sich in der aktuellen Ausgabe in einem Beitrag von Petra Welzel mit dem diesjährigen Arbeitskampf im Sozial- und Erziehungsdienst (wir zitieren aus dem Beitrag):

Der Arbeitskonflikt zeigt, wie wichtig es ist, in der Gewerkschaft zu sein und mitzuentscheiden 

[...]"Eine jahrzehntelang gewachsene Lohndiskriminierung lässt sich nicht im Handstreich beseitigen. Ohne einen Schritt aber, der für die Beschäftigten Verbesserung bringt, ist dieser Tarifkonflikt nicht beizulegen", hatte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske noch wenige Tage vor den Verhandlungen auf dem 4. ordentlichen ver.di-Bundeskongress gesagt. Diese Verbesserung gibt es jetzt. Das Schlichtungsergebnis hatte für viele lediglich um die 30 Euro mehr pro Monat vorgesehen. Die VKA musste auf das ursprüngliche Gesamtvolumen an Mehrkosten von 306 Millionen Euro noch einmal neun Millionen pro Jahr drauflegen. [...]Abgeschlossen ist die Aufwertung damit aber noch längst nicht. Im Gegenteil: "Die Initiative zur Aufwertung der sozialen Berufe muss weitergehen, damit die Arbeit im Gesundheitsbereich, in Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen, im Bildungsbereich und in der sozialen Arbeit gesellschaftlich mehr Anerkennung erfährt. Dort wird großartige Arbeit geleistet: für die Gesellschaft, für unser aller Wohlergehen und Zukunft. Großartige Arbeit, die zudem in den letzten Jahren entschieden anspruchsvoller geworden ist. Und die Beschäftigten verlangen dafür mit vollem Recht mehr Wertschätzung", sagte Frank Bsirske auf dem Bundeskongress.

Man kann das gar nicht intensiv genug betonen: völlig unabhängig davon, wie die laufende Urabstimmung ausgeht, hat die Aufwertung im Bereich Erziehung, Soziales, Gesundheit und Pflege erst begonnen.
Wenn die Aufwertung erfolgreich sein soll, müssen wir die Spaltung der Beschäftigten überwinden.
Diejenige zwischen den jungen Beschäftigten, den etablierten und rentennahen Beschäftigten,
diejenige zwischen den (noch) euphorischen und den frustierten und
insbesondere die Spaltung zwischen
- denen, die die tarifliche Normen im öffentlichen Dienst und bei tarifvertraglich gebundenen Trägern gestalten und durchsetzen
- und jenen, die auf anderen Wegen bei privaten und kirchlichen Trägern ihr Heil suchen und denen klar sein muss, dass ihr Niveau mittelbar aber zwingend an das System des 2. Weges gekoppelt ist, das sie ignorieren oder diffamieren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen




Ihr könnt Eure Kommentare vollständig anonym abgeben. Wählt dazu bei "Kommentar schreiben als..." die Option "anonym". Wenn Ihr unter einem Pseudonym schreiben wollt, wählt die Option "Name/URL". Die Eingabe einer URL (Internet-Adresse) ist dabei nicht nötig.

Wir freuen uns, wenn Ihr statt "Anonym" die Möglichkeit des Kommentierens unter Pseudonym wählt. Das Kommentieren und Diskutieren unter Pseudonym erleichtert das Austauschen der Argumente unter den einzelnen Benutzern.