Die MitarbeiterInnen des Klinikums Augsburg machen sich große Sorgen, dass ihrem Arbeitskollegen Anwar Khan Safi mit hoher Wahrscheinlichkeit in wenigen Tagen die Abschiebung in das Bürgerkriegsland Afghanistan droht. In einer Petition an den Bayerischen Landtag fordern hochrangige VertreterInnen von ver.di, unter anderem der Bundesvorsitzende Frank Bsirske, die Abschiebung zu stoppen und dem Kollegen ein Bleiberecht zumin-dest für die Dauer seiner Ausbildung einzuräumen.
Anwar ist 2014 aus seiner kriegszerstörten Heimat Afghanistan nach Deutschland geflohen. Während seines Asylverfahrens lernte er fließend Deutsch und hat 2016/17 im Klinikum Augsburg erfolgreich eine einjährige Ausbildung zum Krankenpflegehelfer absolviert. Seit August 2017 ist Anwar am Klinikum angestellt und im KollegInnenkreis außerordentlich beliebt. Er engagiert sich darüber hinaus seit über zwei Jahren als ehrenamtlicher Sanitäter bei den Johannitern in Augsburg. Er hat bereits die Zusage, ab 1. Oktober diesen Jahres die fachlich höherwertige Ausbildung am Klinikum zum Gesundheits- und Krankenpfleger beginnen zu können.
Die nun drohende Abschiebung würde Anwars Zukunftsperspektive zunichte machen. Die Abschiebung sei nicht nur aus fachlicher und menschlicher Sicht abzulehnen, sondern vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels im Pflegebereich absolut widersinnig, heißt es in der vom ver.di-Gewerkschaftsrat unterstützten Petition.
„Wir bitten Sie daher inständig darum, alles im Rahmen Ihrer Möglichkeiten zu unternehmen, um die Abschiebung unseres Freundes und Kollegen Anwar Khan Safi zu verhindern und ihm eine Perspektive in Deutschland zu ermöglichen“, erklären die UnterzeichnerInnen in der Petition an den Landtag.
ErstunterzeichnerInnen:
Frank Bsirske
Bundesvorsitzender ver.di
Monika Brandl
Vorsitzende des ver.di-Gewerkschaftsrats
Renate Birkel
Landesbezirksvorsitzende ver.di Bayern
Luise Klemens
Landesbezirksleiterin ver.di Bayern
Eine gute Gelegenheit, sich auch in Caritas-Einrichtungen zu beteiligen:
Flugblatt mit Petition als pdf
siehe auch:
Süddeutsche Zeitung 1.10.2017: Abschiebungen/Kämpfende Kollegen
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