Donnerstag, 15. Juni 2017

Bayerischer Aktionstag: "Mehr von uns ist besser für alle"

ver.di fordert mehr Krankenhauspersonal

ver.di Bayern macht zwölf Wochen vor der Bundestagswahl mobil. Mit lokalen Kundgebungen in Bamberg, Günzburg, Ingolstadt, Fürth und Regensburg am 16./17. Juni wird auf die dramatische Personalsituation in den Krankenhäusern aufmerksam gemacht. In Bamberg werden Staatsministerin Melanie Huml über 50.000 Unterschriften „Für mehr Krankenhauspersonal“ überreicht. „Arbeiten im Krankenhaus macht krank. Beschäftigte werden zur chronischen Überschreitung ihrer Belastungsgrenzen genötigt, die Versorgung der Patienten leidet. Damit muss Schluss sein“, betonte Robert Hinke, Leiter des Fachbereichs Gesundheit und Soziales bei ver.di Bayern. „Patienten erwarten eine angemessene Versorgung, die Beschäftigten Entlastung. Mehr Personal ist besser für alle!“


Seit Jahren macht die Gewerkschaft ver.di auf den Personalmangel in den Krankenhäusern aufmerksam. Bundesweit fehlen etwa 162.000 Stellen. Allein in bayerischen Kliniken beläuft sich der Personalbedarf auf 21.000 zusätzliche Stellen, davon allein 10.000 in der Pflege. Deutschland spart am Krankenhauspersonal und gehört im internationalen Vergleich zu den Schlusslichtern in wichtigen Kennzahlen: Während in Dänemark auf 1.000 Einwohner 124 Beschäftigte kommen, in der Schweiz 108 oder Österreich immerhin noch 60, sind es in deutschen Kliniken nur 47 Personen. Besonders bedenklich sind die Verhältnisse in der Pflege. Hier kommen auf 1.000 Behandlungsfälle in Deutschland etwa 18 Pflegefachkräfte zum Einsatz, in Dänemark über 43, in der Schweiz 33 und in Österreich 22.

ver.di hat in den letzten zwei Monaten in Bayern über 50.000 Unterschriften gesammelt. „Kein Bundestagskandidat, kein Gesundheitspolitiker und kein Krankenhausgeschäftsführer wird im Bundestagswahljahr an den Forderungen der Beschäftigten vorbeikommen“, so Hinke. Die Gewerkschafter fordern eine gesetzliche Personalbemessung, kurzfristig 20.000 zusätzliche Vollzeitstellen in der Pflege. Sollten sich Politik und Arbeitgeber ihrer Verantwortung entziehen, müsse man auf tariflichem Wege Lösungen anstreben.

Weitere Informationen:

ver.di Bayern, Landesfachbereich Gesundheit und Soziales


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