Mittwoch, 19. Dezember 2012

Kardinal Marx: Mindestlohn ist nur Notlösung

so zitiert Radio Vatikan den Münchner Kardinal -
"Vielmehr sei es Aufgabe der Tarifparteien, „auskömmliche Löhne“ auszuhandeln".


Und was ist, wenn sich große Konzerne der Branche - wie beispielsweise die kirchl. Wohlfahrtsverbände - den Tarifverhandlungen verweigern? Bleibt dann nur der Mindestlohn?
Radio Vatikan führt weiter aus:
"Außerdem begrüßte der Kardinal, dass das Bundesarbeitsgericht jüngst den so genannten Dritten Weg der Kirchen im Arbeitsrecht bestätigt habe. Wer als kirchlicher Arbeitgeber tätig sei, müsse auch die Tarifordnung der Kirche annehmen und dürfe keine Dumpinglöhne zahlen."
hmmm - und was ist, wenn die Dumpinglöhne auf dem "Dritten Weg" zustande kommen, weil der "Wettbewerb der Systeme" zu einem reinem Preiswettbewerb verkommen ist (der vor den kirchl. Wohlfahrtsverbänden nicht halt macht)?
Denn Tatsache ist auch: im "Dritten Weg" ist konzeptionell nur die Verhandlungsmöglichkeit vorgesehen, und Lohnerhöhungen sind grundsätzlich nur mit der freiwilligen Zustimmung der Arbeitgeberseite zu erreichen. Das BAG hat das früher als "kollektives Betteln" bezeichnet.
Wer unter diesen Vorzeichen weiterhin die unterschiedlichen Wege und damit den Preiswettbewerb in der Branche fördert und unterstützt, der muss auch erklären, warum er die damit verbundenen Dumpinglöhne billigend in Kauf nimmt.

Cui bono?

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1 Kommentar:

  1. Was soll das Gemäkel? Die FDP ist auch für Mindestlöhne:

    http://www.fdp.de/files/1463/Flugblatt_Mindestlohn.pdf

    Und für den 3. Weg. (Bundestag, 13.12.2012)

    Gut, dass es noch katholische Parteien gibt!

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