Wir hatten auf den Bericht schon im Oktober hingewiesen. Die Hintergründe sind aktuell wieder Thema in den Medien und der Bericht hat nichts an Aktualität verloren.
Ebenso wenig die amtliche Kommentierung des Themas durch die Katholische Kirche.
Weiteres ausführliches Material zum Thema findet sich hier:
Sozialpolitik aktuell
Und hier die einschlägige Kommentierung durch die Katholische Kirche:
Katechismus der Katholischen Kirche/Dritter Teil/Artikel 7
VI Liebe zu den Armen
2443 Gott segnet die, die den Armen zuhilfe kommen, und verurteilt jene, die sich von ihnen abwenden: „Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab" (Mt 5,42). „Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben" (Mt 10,8). An dem, was sie für die Armen getan haben, wird Jesus Christus seine Auserwählten erkennen [Vgl. Lk 4,18]. Wenn „den Armen das Evangelium verkündet" wird (Mt 11,5)6, ist dies ein Zeichen für die Gegenwart Christi.
2444 Die Kirche läßt sich in ihrer „Liebe zu den Armen, die ... zu ihrer festen Tradition gehört" (CA 57), vom Evangelium der Seligpreisungen [Vgl. Lk 6,20-22], von der Armut Jesu [Vgl. Mt 8,20] und seiner Zuwendung zu den Armen [Vgl. Mk 12,41-44] leiten. Die Liebe zu den Armen ist für den Christen sogar einer der Beweggründe, zu arbeiten und etwas zu „verdienen, damit er den Notleidenden davon geben kann" (Eph 4,28). Dies betrifft nicht nur die materielle Armut, sondern auch zahlreiche Formen kultureller und religiöser Armut [Vgl. CA 57].
2445 Die Liebe zu den Armen ist mit der ungezügelten Liebe zum Reichtum oder mit dessen egoistischem Gebrauch unvereinbar:
„Ihr aber, ihr Reichen, weint nur und klagt über das Elend, das euch treffen wird. Euer Reichtum verfault, und eure Kleider werden von Motten zerfressen. Euer Gold und Silber verrostet; ihr Rost wird als Zeuge gegen euch. auftreten und euer Fleisch verzehren wie Feuer. Noch in den letzten Tagen sammelt ihr Schätze. Aber der Lohn der Arbeiter, die eure Felder abgemäht haben, der Lohn, den ihr ihnen vorenthalten habt, schreit zum Himmel; die Klagerufe derer, die eure Ernte eingebracht haben, dringen zu den Ohren des Herrn der himmlischen Heere. Ihr habt auf Erden ein üppiges und ausschweifendes Leben geführt, und noch am Schlachttag habt ihr euer Herz gemästet. Ihr habt den Gerechten verurteilt und umgebracht, er aber leistete euch keinen Widerstand" (Jak 5,1-6).
2446 Der hl. Johannes Chrysostomus erinnert an diese Pflicht mit den eindringlichen Worten: „Die Armen nicht an seinen Gütern teilhaben lassen, heißt sie bestehlen und ihnen das Leben nehmen. Nicht unsere Güter haben wir in Besitz, sondern die ihrigen" (Laz. 1,6). „Zuerst muß man den Forderungen der Gerechtigkeit Genüge tun, und man darf nicht als Liebesgabe anbieten, was schon aus Gerechtigkeit geschuldet ist" (AA 8).
„Wenn wir den Armen das unbedingt Nötige geben, machen wir ihnen nicht freigebige persönliche Spenden, sondern geben wir ihnen zurück, was ihnen gehört. Wir erfüllen damit viel eher eine Pflicht der Gerechtigkeit als daß wir damit eine Tat der Nächstenliebe vollziehen" (Gregor d. Gr., past. 3,21).
2447 Die Werke der Barmherzigkeit sind Liebestaten, durch die wir unserem Nächsten in seinen leiblichen und geistigen Bedürfnissen zuhilfe kommen [Vgl. Jes 58,6-7; Hebr 13,3]. Belehren, raten, trösten, ermutigen sowie vergeben und geduldig ertragen sind geistliche Werke der Barmherzigkeit. Leibliche Werke der Barmherzigkeit sind vor allem: die Hungrigen speisen, Obdachlose beherbergen, Nackte bekleiden, Kranke und Gefangene besuchen und Tote begraben [Vgl. Mt 25,31-46]. Unter diesen Werken ist das Almosenspenden an Arme [Vgl. Tob 4,5-IL Sir 17,22] eines der Hauptzeugnisseder Bruderliebe; es ist auch eine Gott wohlgefällige Tat der Gerechtigkeit [Vgl. Mt 6,2-4]:
„Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso" (Lk 3,11). „Gebt lieber, was in den Schüsseln ist, den Armen, dann ist für euch alles rein" (Lk 11,41). „Wenn ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist und ohne das tägliche Brot und einer von euch zu ihnen sagt: Geht in Frieden, wärmt und sättigt euch!, ihr gebt ihnen aber nicht, was sie zum Leben brauchen - was nützt das?" (Jak 2,15-16) [Vgl. 1 ich 3,17].
2448 „Unter seinen vielfältigen Formen - materielle Not, Unrecht und Unterdrückung, leibliche und seelische Krankheiten und schließlich der Tod - ist das menschliche Elend das offenkundige Zeichen für den Zustand einer angeborenen Schwäche, in dem sich der Mensch nach der Ursünde befindet, sowie für die Notwendigkeit einer Heilung. Darum hat es das Mitleid Christi, des Erlösers, geweckt, der dieses Elend hat auf sich nehmen und sich mit den ‚geringsten seiner Brüder‘ hat identifizieren wollen. Darum richtet sich auf alle, die davon bedrückt sind, auch eine vorrangige Liebe der Kirche, die seit ihren Anfängen, ungeachtet der Schwächen vieler ihrer Glieder, unaufhörlich dafür gewirkt hat, die Bedrückten zu stützen, zu verteidigen und zu befreien. Das hat sie getan durch zahllose Werke der Wohltätigkeit, die immer und überall unentbehrlich bleiben" (CDF, Instr. „Libertatis conscientia" 68).
2449 Schon im Alten Testament entsprechen allerlei gesetzliche Maßnahmen (Schuldenerlaßjahr, Verbot, Zins zu verlangen und ein Pfand zu behalten, Verpflichtung zum Zehnten, tägliche Bezahlung von Tagelöhnern, Recht zur Nachlese in Weinbergen und auf Fruchtfeldern) der Mahnung im Buch Deuteronomium: „Die Armen werden niemals ganz aus deinem Land verschwinden. Darum mache ich dir zur Pflicht: Du sollst deinem notleidenden und armen Bruder, der in deinem Land lebt, deine Hand öffnen" (Dtn 15,11). Jesus hat sich dieses Wort zu eigen gemacht: „Die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer bei euch" (Joh 12,8). Damit entkräftet er nicht die früheren heftigen Anklagen der Propheten gegen Leute, die sagten: „Wir wollen mit Geld die Hilflosen kaufen, für ein Paar Sandalen die Armen" (Am 8,6), sondern er fordert uns damit auf, seine Gegenwart in seinen Brüdern, den Armen, zu erkennen [Vgl. Mt 25,40].
Die hl. Rosa antwortete ihrer Mutter, als diese sie tadelte, weil sie zu Hause Arme und Kranke beherbergte: „Wenn wir den Armen und Kranken dienen, dienen wir Jesus. Wir dürfen nicht müde werden, unseren Nächsten zu helfen, denn in ihnen dienen wir Jesus" (vita).
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