Dienstag, 15. September 2015

Flüchtlingshilfe aktiv vor Ort unterstützen!

Frank Bsirkse, der Vorsitzender von Ver.di, hat gestern in einem Schreiben an die Ver.di-Verantwortlichen dazu aufgerufen, die Flüchtlingshilfe aktiv vor Ort zu unterstützen. Wir dokumentieren dieses Schreiben
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in den letzten Wochen haben Zehntausende Menschen in Deutschland Zuflucht vor Krieg, Hunger, Gewalt und Verfolgung gesucht. Und die Zahl der Zufluchtsuchenden wird in der kommenden Zeit eher noch zunehmen. Jetzt ist schnelle Hilfe nötig.
Dies stellt uns insgesamt vor große Herausforderungen. Unsere Kolleginnen und Kolle­gen in den Städten und Gemeinden leisten enorm viel, um die Menschen gut unterzubringen. Mittlerweile haben sich viele Initiativen gegründet, um dafür zu sorgen, dass die Flüchtlinge in Deutschland Fuß fassen können. Wir möchten hier an die vorbildli­chen Aktionen am Münchener Hauptbahnhof hinweisen, wo viele ehrenamtliche Hel­ferinnen und Helfer mitgeholfen  haben, den Ansturm der Flüchtlinge zu bewältigen.
Im Bundesvorstand haben wir die Situation beraten und möchten euch aufrufen, euch im Rahmen der Möglichkeiten  an örtlichen Aktionen zu beteiligen oder selber tätig zu werden. Konkrete Hilfsmöglichkeiten sind: in den Betrieben und Verwaltungen können Spendensammlungen (warme Kleidung, feste Schuhe, Malstifte, Spielsachen usw.) organisiert werden. ver.di kann Räume für Deutschkurse zur Verfügung stellen.
Außerdem könnten Kolleginnen und Kollegen Hilfe bei Behördengängen anbieten. Betriebliche Interessenvertretungen könnten sich dafür einsetzen, dass ihr Arbeitgeber für Flüchtlinge Praktikums-, Ausbildungs- und/oder Arbeitsplätze zur Verfügung stellt.
Das Thema wird uns sicherlich auch auf dem Bundeskongress vom 20. bis 26. Septem­ ber 2015 in Leipzig beschäftigten, zumal dort seit dem 8. September einige hundert Flüchtlinge in einer Messehalle untergebracht sind. 
Völlig klar ist: ver.di verurteilt Gewalt gegen Flüchtlinge auf das Schärfste. Wir werben für Solidarität mit den Geflüchteten.
Wir sind sicher, dass es jetzt schon eine Menge  Hilfe von ver.di-Mitgliedern für Flücht­ linge gibt.  Damit viele gute Beispiele breit aufgenommen werden  können, wäre es hilf­reich, wenn  ihr uns schnell über solche Aktivitäten informieren würdet, am einfachsten per E-Mail an das Büro Bundesvorstand (bundesvorstandsbuero@verdi.de).
[...] 
In dem Zusammenhang dürfen wir auf eine Aussage von Papst Franziskus verweisen. Er "twitterte" am 8. September:
Möge jede Pfarrgemeinde und jede geistliche Gemeinschaft in Europa eine Flüchtlingsfamilie aufnehmen. #Jubiläum #refugeeswelcome
Warum sollten Gewerkschafter und katholische Gemeinschaften nicht auch "vor Ort" kooperieren und sich gegenseitig unterstützen?


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen




Ihr könnt Eure Kommentare vollständig anonym abgeben. Wählt dazu bei "Kommentar schreiben als..." die Option "anonym". Wenn Ihr unter einem Pseudonym schreiben wollt, wählt die Option "Name/URL". Die Eingabe einer URL (Internet-Adresse) ist dabei nicht nötig.

Wir freuen uns, wenn Ihr statt "Anonym" die Möglichkeit des Kommentierens unter Pseudonym wählt. Das Kommentieren und Diskutieren unter Pseudonym erleichtert das Austauschen der Argumente unter den einzelnen Benutzern.