Dienstag, 22. September 2015

Aus dem Bundeskongress von ver.di - Bsirkse: Die Aufwertung frauentypischer Tätigkeiten in unserer Gesellschaft ist lange überfällig!

Zitat aus dem Tagesprotokoll vom 21.09.2015:
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Der vierte Großkonflikt der letzten Monate war und ist der im Sozial- und Erziehungsdienst. Auch hier ist das Anliegen der Beschäftigten zutiefst berechtigt. Die Aufwertung dieses Berufsfelds, die Aufwertung frauentypischer Tätigkeiten in unserer Gesellschaft ist lange überfällig! Das haben wir zum Thema gemacht und das hat die Unterstützung der gesamten Organisation, Kolleginnen und Kollegen.
Daraus hat sich in den letzten Monaten eine beeindruckende Bewegung entwickelt, die freilich auf kommunale Arbeitgeber getroffen ist, die bis heute jeden generellen Handlungsbedarf zu einer Aufwertung des Sozial- und Erziehungsdienstes leugnen.
Das ist nicht hingenommen worden. 27.000 neue Mitglieder, drei Warnstreikwellen, ein vierwöchiger Erzwingungsstreik und die Ablehnung der Schlichtungsempfehlung durch 70 Prozent der Abstimmenden war die Folge. Die Bundestarifkommission hat daraufhin das Scheitern der Schlichtung erklärt. Und wir bereiten uns derzeit auf die Fortsetzung der Streiks ab Mitte Oktober vor.
Das wird - machen wir uns nichts vor, liebe Kolleginnen und Kollegen - eine massive Eskalation des Konflikts werden mit hoher Belastung für alle Beteiligten, für Eltern, Arbeitgeber und die Streikenden - eine Eskalation, die sich nur vermeiden lässt, wenn es in der Verhandlung mit der Arbeitgeberseite nächste Woche gelingt, sich auf Verbesserungen gegenüber der Schlicht zu verständigen.
Dabei ist allen klar: Eine jahrzehntelang gewachsene Lohndiskriminierung lässt sich nicht im Handstreich beseitigen. Ohne einen Schritt aber, der für die Beschäftigten Verbesserungen bringt, ist dieser Konflikt nicht beizulegen.
Das ist unsere klare Botschaft, die Botschaft dieses Kongresses an die kommunalen Arbeitgeber, Kolleginnen und Kollegen.
Und, Kolleginnen und Kollegen, lasst mich an dieser Stelle noch eines festhalten, gewissermaßen schon im Ausblick auf die vor uns liegenden Aufgaben: Wenn die Aufwertung der sozialen Berufe und damit die Aufwertung frauentypischer Tätigkeiten eines unserer gewerkschaftlichen Kernanliegen ist und dieses nur schrittweise vorangetrieben werden kann, dann muss es auf der Tagesordnung bleiben, dann müssen wir weiter dafür werben. Und zwar nicht nur in Beziehung auf den Sozial- und Erziehungsdienst, sondern genauso auf den Krankenpflege- und Altenpflegebereich und die personennahen Dienstleistungen insgesamt. So haben wir das im Bundesvorstand diskutiert.
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