Montag, 28. Juli 2014

Wieviele ErzieherInnen fehlen überhaupt?

Dazu hat Bertelsmann eine Studie veröffentlicht,
Pressemeldung
Gütersloh, 25.07.2014

Zu wenig Erzieherinnen in Kitas

In der frühkindlichen Bildung bleibt gute Qualität oftmals auf der Strecke, weil viele Kindertageseinrichtungen nicht genügend Erzieherinnen* haben. Die Personalschlüssel für Kitas in Deutschland weichen teilweise erheblich von einem kindgerechten und pädagogisch sinnvollen Betreuungsverhältnis ab ....



Würden die von der Bertelsmann Stiftung empfohlenen Personalschlüssel für alle Kitas in Deutschland verbindlich gelten, wären 120.000 zusätzliche Erzieherinnen erforderlich.

Die Bertelsmann Stiftung empfiehlt, dass bei den unter Dreijährigen eine Erzieherin für höchstens drei Kinder verantwortlich ist. Für die Altersgruppe ab drei Jahren sollte der Personalschlüssel nicht schlechter als 1 zu 7,5 sein.
...
die in den Medien großes Echo gefunden hat:
ZDF - heute de
die WELT
SPIEGEL online
HANDELSBLATT
n-tv
Tagesschau
...
(die Auswahl ist nicht repräsentativ, sondern zeigt, dass das Problem durch alle medialen Richtungen erkannt und aufgenommen ist)

Ver.di hat das Problem schon vor Jahren erkannt:
- wir brauchen bessere Arbeitsbedingungen, um die Kinder optimal fördern zu können
- wir können es uns nicht leisten, die bewährten Fachkräfte vorzeitig zu verlieren, und brauchen daher alters- und alternsgerechte Arbeitsbedingungen
- und unser Blog hat diese Forderung seit Anfang des Jahres immer intensiver vertreten.

Die ver.di Mitglieder in der Bayer. Regional-KODA haben das Thema "Arbeitsbedingungen" schon vor Jahren dort eingebracht. Deutliche Verbesserungen wurden dort nicht erzielt, weil die Refinanzierungsbedingungen solche Verbesserungen nach Ansicht der Arbeitgeber "nicht möglich" machten. Die Preiskonkurrenz der anderen Anbieter - hier etwa der Diakonie - schlägt auch bei der staatlichen Personalkostenförderung im KiTA-Bereich zu.
Wenn in Bayern die Kommunen und katholische Pfarrkindergärten - zusammen werden etwa 2/3 aller bayerischen Kindertagesstätten erfasst - einen gemeinsamen "Tarifvertrag Arbeitsbedingungen" abschließen würden, wäre die Voraussetzung für die "Allgemeinverbindlichkeit" gegeben. Dann müssten auch alle anderen Anbieter - AWO, BRK und Diakonie, um die größten Akteure in alphabetischer Reihenfolge zu benennen - diese Regularien einhalten.
Und dann könnte sich auch der bayerische Gesetzgeber nicht mehr dahinter verstecken, dass man "ja nicht weiß, welche tariflichen Regelungen denn für die Förderung maßgeblich sein sollen." Sprich: die verbesserten Arbeitsbedingungen müssten überall gelten und auch bei allen Trägern refinanziert werden.

Es gibt viel zu tun - packen wir es gemeinsam an!

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