in Brandenburg?
Vergangene Woche berichteten Gesundheitsstadt Berlin - das hauptstadtnetzwerk und die Ärzte Zeitung über eine zwischen den Spitzenverbänden von Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Diakonie, dem Deutschen Roten Kreuz, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband sowie Verdi vereinbarten Absichtserklärung einen einheitlichen Tarifvertrag für Pflege in den Blick zu nehmen. Der Tarifvertrag könnte dann durch die Landesregierung für allgemeinverbindlich erklärt werden. Der brandenburgische Sozialminister Baaske habe bereits die Bereitschaft hierzu signalisiert.
Die privaten Leistungserbringerverbände sind dabei nicht mit von der Partie.
Nur mit guten und fairen Beschäftigungsbedingungen lassen sich gute Fach- und Hilfskräfte in den Bereich Pflege bringen und auch dort halten, heißt es in den Berichten.
Die Ärzte Zeitung weist zudem darauf hin, dass nach Mecklenburg-Vorpommern Brandenburg das Bundesland sei mit dem höchsten Anteil an Pflegebedürftigen; Prognosen würden eine Steigerung um knapp 70 % bis zum Jahr 2030 von derzeit 96000 auf dann 162000 pflegebedürftigen Menschen (entspricht 7 % der Bevölkerung) vorhersagen. Der Personalbedarf würde entsprechend "explodieren".
Das Bittere ist, dass derzeit im Osten ausgerechnet die Caritas bislang eher der Strategie der privaten Träger folgt und das Heil in niedrigen Tarifen, insbesondere im Bereich der unteren Lohngruppen sucht.
Spannend wird die Frage werden, ob die Caritas die Zukunft einer menschenwürdigen Pflege auf dem Altar des 3. Weges opfern wird und sich in ihrer Panik vor dem Beelzebub "Tarifvertrag" dann doch lieber auf strategische Bündnisse mit den privaten Leistungserbringern einläßt oder ob sie der katholischen Soziallehre folgend perspektivisch auch in der Pflege die Frage der gerechten Löhne starken Gewerkschaften und starken Arbeitgeberverbänden überlässt.
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