Sonntag, 10. Juni 2018

Sonntagsnotizen - Kirche und Markt

Die Kritik, die Papst Franziskus am ungezügelten Kapitalismus hat, ist wohl allseits bekannt.
"Diese Wirtschaft tötet"
aus seinem Apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ ist das bekannteste, und wohl einprägsamste Zitat. Nun hat Papst Franziskus einem der Begründer der Befreiungstheologie, dem Dominikanerpater Gustavo Gutiérrez, zu seinem 90. Geburtstag gratuliert. Die sogenannte "Befreiungstheologie" ist mit der so genannten „Option für die Armen“ verknüpft, also einem Engagement, das insbesondere auch von den Gewerkschaften weltweit geteilt wird. In dem auf den 28. Mai datierten Schreiben dankt der Papst "für all das, was du durch deinen theologischen Dienst und deine Liebe zu den Armen und Ausgegrenzten für die Kirche und die Menschheit getan hast.“ Papst Franziskus macht damit erneut seine Prioritäten für die Kirche deutlich - es soll eine Kirche für die Armen und nicht eine in Gewinnstreben und eigener Machtverliebtheit versinkende Organisation sein.

Wir haben uns den Appellen aus dem Vatikan mehrfach gewidmet:
Breaking news - Vatikan fordert: Mehr Marktkontrolle und mehr Ethik in der Wirtschafts- und Finanzwelt am 17. Mai d.J.
Sonntagsnotiz zum Weltkrankentag - Papst warnt katholische Krankenhäuser vor Gewinnstreben am 11. Februar d.J.
. . . (kann fortgesetzt werden)

In einem Gespräch mit dem deutschen Wirtschaftsethiker Johannes Wallacher hat Radio Vatikan diese Aussagen näher hinterfragt:
Kritik an der Markt-Macht: Papst Franziskus ist unbequemer Mahner

Ob Klimawandel oder Finanzkrise - Papst Franziskus ist ein unbequemer Mahner, wenn es um menschengemachte Fehlentwicklungen im globalen Maßstab geht.
Und er tritt damit so manchen Lobbys auf die Füße, sagt der deutsche Wirtschaftsethiker Johannes Wallacher im Gespräch mit Vatican News.
...
Quelle: Radio Vatikan vom 31. Mai 2018

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