Mittwoch, 9. März 2016

Gesetz für Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern - auch bei Kirche und Caritas?

Anfang Dezember 2015 hatte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) einen Referentenentwurf zu einem "Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit zwischen Männern und Frauen" vorgestellt, das Gegenstände berührt und verbindet, die wir die letzten beiden Tage thematisiert hatten: Mitbestimmung und Lohngerechtigkeit zwischen den Geschlechtern.
Inzwischen haben sich z.B. die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft und  Bundesarbeitgeberverband Chemie kritisch gegen den Gesetzentwurf gewandt ("Symbolpolitik", "Bürokratie"), während die IG Metall und der Deutsche Juristinnenbund die Zielsetzung des Gesetzes begrüßen, aber Nachbesserungen einfordern.
Auffallend zurückhaltend zum Thema sind die Kirchen und ihre Caritas in dieser Thematik und einschlägige Stellungnahmen zum Gesetz waren bislang aus kirchlichen Kreisen nicht wahrzunehmen.. Domradio hat sich gestern mit der Feststellung zur Wort gemeldet:
Die katholische Kirche wird von Männern dominiert, das ist schwer zu bestreiten. 2013 beschlossen die deutschen Bischöfe, mehr Frauen für Führungspositionen gewinnen zu wollen. Was ist aus dem Vorhaben geworden?
Das erwähnte "Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit zwischen Männern und Frauen" sieht auch Veränderungen im Betriebsverfassungsgesetz vor ("Stärkung der Sensibilisierung des Betriebsrates in Bezug auf Gleichstellung und das Entgeltgleichheitsgebot"), für die im kirchlichen Bereich das gewohnte Schema (bei tariflichen wie Mitbestimmungs-Regelungen) ebenso zu erwarten wie zu befürchten ist: einschlägige Regelungen werden, wenn überhaupt, mit gehöriger zeitlicher Verzögerung und in abgeschwächter Form ihren Niederschlag in den kirchlichen Surrogaten der Mitbestimmung finden.
Alles andere wäre ein Wunder?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen




Ihr könnt Eure Kommentare vollständig anonym abgeben. Wählt dazu bei "Kommentar schreiben als..." die Option "anonym". Wenn Ihr unter einem Pseudonym schreiben wollt, wählt die Option "Name/URL". Die Eingabe einer URL (Internet-Adresse) ist dabei nicht nötig.

Wir freuen uns, wenn Ihr statt "Anonym" die Möglichkeit des Kommentierens unter Pseudonym wählt. Das Kommentieren und Diskutieren unter Pseudonym erleichtert das Austauschen der Argumente unter den einzelnen Benutzern.