Freitag, 22. September 2023

Pressemeldungen zu den TV-Verhandlungen Diakonie NS:

Dritte Verhandlungsrunde Diakonie Niedersachsen ohne Ergebnis: Enttäuschung und Frust bei den Beschäftigten ist riesig

Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Diakonie in Niedersachsen sind am Donnerstag in der dritten Runde erneut ohne Ergebnis geblieben. Auch nach 15 Stunden Verhandlung und einigen Annäherungen auf beiden Seiten, hat die Arbeitgeberseite um 00:30 Uhr erklärt, dass man beim vorliegenden Stand zu keinem Ergebnis kommen werde. Lediglich auf die Auszahlung einer Inflationsausgleichsprämie im Dezember 2023 in Höhe von 1000 Euro konnten sich beide Seiten einigen. Die Arbeitgeber*innen verwiesen auf den eigentlich als Reservetermin angedachten 22. November als nächsten Verhandlungstermin. Die Vertreter*innen der Gewerkschaft ver.di hatten schon im August weiteren Termin im Oktober vereinbaren wollen. Der kam leider nicht zustande.

ver.di (und der Marburger Bund) sind angetreten, um mit dieser Tarifrunde Anschluss zu halten an vergleichbare Tarifverträge. Der Öffentliche Dienst hat im April 2023 vorgelegt: Dort gibt es ab 1. März 2024 einen Sockelbetrag von 200 Euro monatlich plus einer anschließenden linearen Steigerung von 5,5 Prozent. Das macht im Durchschnitt eine Erhöhung von 11,5 Prozent aus. Zusätzlich wurde zwischen Juni 2023 bis Februar 2024 ein nicht tabellenwirksamer Inflationsausgleich von insgesamt 3000 Euro ausgezahlt.

Dem gegenüber steht das letzte Angebot der Diakonie:

1. Mai 2024 4,2 Prozent

1. Mai 2025 4 Prozent

Inflationsausgleich von insgesamt 2450 Euro

ver.di hatte in den Verhandlungen anerkannt, dass in dieser Tarifrunde auch Verbesserungen in der Tabellenstruktur und der Eingruppierung für einzelne Berufsgruppen (insbesondere Pflegekräfte) vorgenommen werden sollten. Doch diese Verbesserungen können nicht dafür herhalten, das alle anderen Berufsgruppen ohne spezielle Aufwertung dafür geringe Entgeltsteigerungen in Kauf zu nehmen haben. „Gelinde gesagt wundern wir uns – alle Betriebe in der Sozial- und Gesundheitsbranche sprechen vom Fachkräftemangel und versuchen wenigstens mit guten Lohnsteigerungen die Beschäftigten zu halten und neue zu finden. Nur die Diakonie Niedersachen lässt sich Zeit und hofft auf die Geduld ihrer Beschäftigten. Das könnte eine gewaltige Fehleinschätzung sein – Wertschätzung sieht anders aus“, sagt Annette Klausing, die ver.di Verhandlungsführung.

Rückfrage: Annette Klausing 0160/90133281
Quelle: Pressemitteiolung ver.di

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