In Pflegeberufen sind Arbeitsverdichtung und Stress eher die Regel als die Ausnahme. Das spiegelt sich auch in den Herz-Kreislauf-bedingten Erkrankungen und Arbeitsunfähigkeits-Zeiten der Beschäftigten in der Pflege wider. Aktuelle Auswertungen des AOK-Bundesverbands aus Anlass des Weltherztages am 29. September belegen eine überdurchschnittliche Belastung im Pflegebereich.Zur Reduzierung der Belastungen - und damit zur Erhaltung der Arbeitskraft - werden gesetzliche, tarifliche und betriebliche Maßnahmen benötigt.
Demnach lag die Rate der Arbeitsunfähigkeits-Fälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in den Pflegeberufen im Jahr 2022 zwölf Prozent höher als in allen anderen Berufen (8,4 AU-Fälle versus 7,5 AU-Fälle pro 100 AOK-versicherte Beschäftigte). Auch bei der dominanten Diagnose Bluthochdruck lag der Anteil rund zwölf Prozent höher als in allen anderen Berufen. Innerhalb der Pflegeberufe liegen insbesondere die Berufe der Altenpflege mit plus 36 Prozent Erkrankungsfällen über dem Durchschnitt der Krankenpflege. Auffällig ist auch, dass mit zunehmendem Alter der Beschäftigten die ohnehin überdurchschnittlichen Herz-Kreislauf-bedingten Fehlzeiten in der Pflegebranche stark zunehmen (4,2 AU-Fälle pro 100 Mitgliedern bei den 20-29-jährigen versus 17,4 AU-Fälle pro 100 Mitgliedern bei den über 60-jährigen).
Kirchliche Mitarbeitervertretungen sind hier gegenüber Betriebs- und Personalräten benachteiligt, weil das kirchliche Mitarbeitervertretungsrecht diesen Vertretungen deutlich weniger Mitbestimmungsrechte ermöglicht. Aus dem Ethos der Kirchen begründbare Ursachen für diese Einschränkungen sind uns nicht ersichtlich.
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